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Jungkook fuhr, als stünde das Ende der Welt bevor, was Jimins Körper dazu veranlasste sich so tief wie möglich in den Sitz zu quetschen, den Atem anzuhalten und bei jedem Ünerholmanöver die Augen so fest zusammenzukneifen, dass er dachte, er würde erblinden. In seinen Augen war dies die einzige Möglichkeit dem Fahrstil von Jeon Jungkook standzuhalten, ansonsten würde er bei jeder noch so kleinen Chance, in der Jungkook drängelte oder nah auffuhr, einen Herzinfarkt zu erleiden. Und das wollte er beim besten Willen nicht.
"Was hat Namjoon am Telefon gesagt?", wollte der Silberhaarige wissen und betrachtete wie sich Jungkook kaum merklich versteifte. Seine Knöchel, welche das Lenkrad umfassten, traten weiß hervor.
"Yugyeom wurde am gestrigen Abend überfallen und so übel zugerichtet, dass er im Koma liegt. Sein Zustand ist stabil, ob er aufwacht, ist eine andere Sache."
Jimin merkte, dass Jungkook versuchte die Fassung zu wahren und ruhig zu bleiben. Doch seine Stimme verriet ihn. Sie war nicht brüchig oder leise. Nein, dahinter steckte unglaubliche Wut. Und wer es wagte den Bruder des Drachen des Westens zu verletzen, Gnade ihm des Gottes oder Teufels oder was auch immer. Jeon Jungkook würde ihn zermalmen, zerstören, pulverrisieren.
"Die Frage ist: Wer hat die Mittel und Macht an einen bestens beschützen Mafiaboss zu gelangen?"
Der Drache des Südens war tot. Das hatte Jimin eigenhändig in die Wege geleitet. Dadurch dachte er, die Gefahr sei getilgt und sie könnten endlich ausspannen und ihres Weges gehen. Anscheinend meinte das Universum es anders. Doch wer könnte es sein?
"Der Maulwurf", sagte Jungkook und reichte ihm sein Handy.
Jimin blickte ihn fragend an und tippte zweimal auf das Display, sein schlafendes Gesicht starrte ihm entgegen.
"Jeon Jungkook! Was soll das?"
Hinsichtlich der Situation stahl sich trotz dessen ein Lächeln auf das Gesicht des Schwarzhaarigen.
"Du musst zugeben, süß siehst du aus."
Jimin verdrehte die Augen, obwohl er darüber schmunzeln musste. Die Tatsache, dass der hiesige Mafiaboss Seouls sein fester Freund war, drang noch nicht bis in die hintersten Ecken seines Verstandes durch. Denn seien wir mal ehrlich, aufgrund seiner unschönen Vergangenheit sollte man meinen, er würde sich zukünftig aus solchen Gegebenheiten heraushalten. Doch auf irgendeine Weise zog es ihn immer wieder zurück, was nicht zuletzt auch mit Jungkook zu tun hatte. Doch er war sich sicher, vor allem nach den letzten Wochen, dass der Schwarzhaarige alles für ihn tun würde. Und Jimin das Gleiche für ihn. Es war so überraschend und neu und schön, dass sich endlich jemand um ihn sorgte.
"Welcher Maulwurf?", fragte der Silberhaarige und schielte inzwischen von dem Handy hinauf auf die Straße. Der Schwarzhaarige hatte das Tempo noch immer nicht gesenkt, ignorierte jedwede Straßenschilder und andere Autos. Er fegte über die Straßen wie ein Blitz, dass Jimin sich an ihre erste Autofahrt zurückerinnerte. Langsam aber sicher stieg ihm die Galle wieder die Kehle hinauf.
"In der Tür klemmt irgendwo eine Kotztüte. Bitte dahinein und nicht auf mich", scherzte der Größere, woraufhin der Silberhaarige die Augen verdrehte, jedoch zu der Tüte griff. Nur für alle Fälle.
"Wir hatten einige Zeit mit jemanden zu kämpfen, der sich in unseren Reihen befand. Er stahl geheime Informationen, wie Aufenthaltsorte für Übergaben oder gab Auskünfte über Standorte. Wir sind davon ausgegangen, dass er sich verkrochen hat, nachdem der Drache das Südens ausgeschaltet wurde."
Jimin nickte verstehend.
"Anscheinend ist dem nicht so. Die Frage ist nur, für wen arbeitet er und warum macht er Jagd auf dich? Mittlerweile sind zwei Drachen tot, dich und Yugyeom zu stürzen würde nur sehr viel Arbeit bereiten", überlegte der Kleinere und ließ seine Finger über das Display gleiten.
"Ruf Namjoon über die sichere Leitung an. Dafür musst du nur die Kurzwahl-Nummer 130613 eingeben. Schildere ihm unsere Ideen, wir sind in einer Stunde bei Yugyeom im Krankenhaus."

Jungkook hatte Wort gehalten.
Eine Stunde später standen sie, ohne zwischenzeitliche Kotzpause seitens Jimin auf dem Parkplatz des Krankenhauses, wo sie auf ihr Team warteten. Der Erste, den man schon von Weitem hören konnte, war Tae. Mit einem lautem Aufschrei kam er wie ein Verrückter auf ihn zugestürmt, um ihn anschließend beinahe zu Boden zu reißen.
"Mini! Ich habe dich vermisst! Die Haarfarbe steht dir super. Rawr~"
Mit einem bedeutungsvollen Blick zu Jungkook, der ihn mit Absicht zu ignorieren schien, wandte er sich ab, was sich Jimin augenblicklich fragen ließ, ob der nun Schwarzhaarige merkte, dass sie Sex hatten. Der Silberhaarige biss sich auf die Unterlippe, während er versuchte seine Unsicherheit zu überspielen.
Jin kam zu ihm und drückte ihn fest an sich.
"Schön, dass du wieder da bist", sagte Yoongi und klopfte ihm auf die Schulter. Namjoon wuschelte ihm einmal durch die Haare und zwinkerte ihm zu.
"Und? Wieder mal gekotzt?", fragte Hoseok und schenkte ihm sein Tausend-Kilowatt-Lächeln. Jimin schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. Er stellte fest, dass er den Haufen voller unterschiedlicher Individuen, seinen Haufen, vermisst hatte. Und als er sah, wie sie sich alle um ihn scharrten, fühlte er sich seltsam befreit, als wäre er endlich Zuhause angekommen.
"Wo ist Yugyeom?"
Namjoon zeigte ihnen den Weg.
In der Zwischenzeit schaute sich der Silberhaarige um. Jimin fand Krankenhäuser schon immer beängstigend. Nicht, weil man darin geheilt wurde, zumindest hoffte er das, sondern weil er empfand, dass heutzutage die meisten nur noch auf Profit aus waren. Nicht mehr nur auf Heilung. Man wurde als Nummer angesehen, die nach Schwere und Höhe der Verletzung behandelt wurde. Er schüttelte sich innerlich. Das war doch nicht mehr menschlich. Zumal die Bezahlung unter der Würde eines Menschen war, der Tag und Nacht arbeitete, Kilos stämmte und zwanzig Kilometer am Tag lief.
Sie traten durch einen längeren Gang, bis sie fast bei einem Zimmer waren, wo heges Treiben herrschte. An einer Wand gelehnt stand Jackson, eine Kopfwunde prankte an seiner Stirn, welche übel aussah. Jungkook war der Erste, der bei dem Weißhaarigen zum Stehen kam und wissen wollte, was passiert sei.
Der Verletzte taumelte kurz, um sich aufrechtzuhalten. Jungkook bot ihm seinen Arm am.
"Es ging alles so schnell. Plötzlich waren vier Ärzte im Zimmer. Einer von ihnen hat mich niedergeschlagen, zwei schoben Yugyeom aus dem Zimmer und einer nahm Bambam mit. Die anderen wollten nur schnell was zu essen holen. Scheiße! Verdammte Kackscheiße! Ich habe versagt...."
Der Weißhaarige senkte den Blick. Jimin trat an ihn heran, legte ihm die Hand auf die Schulter. Bevor irgendwer etwas erwidern konnte, klingelte Jungkooks Telefon. Der Schwarzhaarige blickte auf das Display. Jimin beobachtete wie der Größere die Stirn runzelte. Mit einem Handzeichen an Hoseok gewandt, stellte sich der Platinblonde neben ihn, fischte ein kleines Gerät aus seiner Tasche, die dem Silberhaarigen erst jetzt auffiel.
Jungkook nahm den Anruf entgegen.
"Hallo Jungkook. Es ist eine lange Zeit her."
Der Schwarzhaarige verzog das Gesicht, als er sich an die Stimme erinnerte.
"Was wollen Sie, Sung Bin?"
Jimin überlegte, ob er den Namen schon einmal gehört hatte, doch in seinen grauen Zellen herrschte gähnende Leere. Anhand von Namjoons Blick konnte man jedoch erahnen, dass dies kein Freundschafts-Anruf war.
"Ich glaube, ich habe etwas, was dir gehört."
Sein irres Gekicher ging dem Silberhaarigen durch Mark und Bein. Davon würde er Alpträume bekommen. Da hörte Jimin etwas. Schreie, fürchterliche Schreie aus Schmerz und Qualen und Leid. Es war nicht Yugyeom, sondern Bambam. Jede Ader gefror in ihm und er musste sich an Yoongi festhalten, damit er nicht zusamensackte. Die Erkenntnis stand quasi in der Luft geschrieben, als der Kleinere in die Augen der Anderen blickte.
Bambam wurde gefoltert.
"Sie verficktes Arschlosch, wenn ich Sie in die Finger kriege, werden Sie nicht mehr wissen, wo vorne oder hinten ist, ich werde Sie zermalmen und Ihre Körperteile einzeln abnehmen, wenn Sie noch am Leben sind."
Jin wurde kreidebleich und suchte Halt bei Namjoon.
"Aber nicht doch, Jungkook. So spricht man nicht mit seinem Chauffeur!"
Jungkooks Erkenntnis erreichte auch die der anderen, wobei sich Jimin zusammenreimen konnte, was dies bedeutete. Zwar war der Silberhaarige dem Fahrer nur einmal begegnet und diese Einsicht erschütterte ihn mehr als es eigentlich sollte, denn auf den ersten Blick wirkte er damals nicht wie ein irrer Psychopath, der seine Freunde entführte.
"Finde mich, ansonsten töte ich deinen Bruder und seinen Freund auf die qualvollste Weise, wie du es dir nur in deinen kühnsten Träumen vorstellen kannst."
Dann war der Anruf beendet und die Wahrheit hing schwer in der Luft. Jungkook drückte das Handy so sehr zusammen, dass es in tausend Stücke barst. Die Krampfader an seinem Hals puckerte, sein Blick bereitete ihm Gänsehaut.
In diesem Moment fragte sich Jimin, ob das Jungkooks wahre Gestalt war.
"Packt euer Zeug. Wir gehen auf die Jagd!"

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Guten Abend, meine Leser und Leserinnen! Es geht weiter, jetzt wird es noch einmal spannend xd
Habt ihr meinen kleinen BTS Fact gefunden, der im Text versteckt ist?

Wer hätte diesen Plottwist erwartet?
Der Fahrer war's?

Wer hätte diesen Plottwist erwartet? Der Fahrer war's?

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Bambam

Jackson

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Jackson

Jackson

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Yugyeom

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Erin🌸

Canary [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt