Nachdem er die Geschichte gehört hatte, nickte der Sukkubus.
Hat er etwa das Rätsel gelöst? Nix war neugierig, doch Lyric kam ihm zuvor.
„Zack, weißt du wovon die Rede ist?", fragte Lyric.
„Ich habe eine starke Vermutung. Der Dämon, von dem in der Geschichte die Rede ist, wird ja als König der Vögel bezeichnet. Sehr wahrscheinlich ist es ein Simurgh-Dämon. Ein Dämon von unglaublicher Größe, dessen Federkleid in allen Farben des Regenbogens schimmert. Dieser Riesenvogel hat das Aussehen eines weiblichen Raubvogels, ähnlich eines Adlers oder Falken mit dem Kopf eines Hundes. Seine wunderschönen Federn besitzen unglaubliche Heilkräfte und die Fähigkeit, verloren gegangene Kräfte zurückzugeben."
Die anderen nickten, das machte Sinn. Zack stand auf und ging kurz aus dem Raum. Er lief in Lucans Bibliothek und holte ein Buch. Als er zurückkam, setze er sich, schlug eine Seite in dem alten Wälzer auf, die eine Abbildung von einer Brücke darstellte. Dann fuhr fort: „Es gibt eine Brücke, deren Name Sild surmani lautet, was frei übersetzt
auch Brücke zum Tod heißt. Sie befindet sich in Behemoths Gebiet, tief im Osten in einem Wald. Was zu dem Hinweis passen könnte."Nix schaute den Sukkubus beeindruckt an. „Du macht deinem Namen wirklich alle Ehre – Meister der Schätze."
Zack grinste nur und winkte ab.
Lyric nahm das Buch und schaute sich die Brücke sowie deren beschriebene Umgebung an, während die anderen weiterplauderten.
Zack schaute das Orakel an, er war einfach zu neugierig.
„Nix, seid ihr zwei ein Paar?"
Nix schlug den Blick nach unten und sein Gesicht verdunkelte sich etwas. „Nein", antwortete er leise.
Lucan erkannte sofort, dass Nix die Antwort selbst nicht gefiel. Hatte das Orakel etwa Gefühle für den Runendämon? Sie waren ein seltsames Paar, doch wer war er, das zu beurteilen?
„Gut, ich denke ich weiß nun ungefähr, wo es ist und wie wir hinkommen", sagte Lyric, „ich danke euch für eure Hilfe."
Sie standen auf, bereit zu gehen.
„Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft", sagte er höflich und verbeugte sich. Er reichte Lucan und Zack die Hand.
Nix legte den Kopf schief und schaute Zack an, dann lächelte er.
„Alles in Ordnung?", fragte der Sukkubus.
„Ja, keine Sorge. Es wird alles gut." Dann rief er ein Portal, durch das er nach einem kurzen Abschiedsgruß trat.
Lyric blieb noch kurz zurück. „Ich entschuldige mich nochmals für sein Verhalten."
Zack winkte ab. „Ach was, alles gut. Er ist eben... etwas Besonderes."
Lyric lächelte und sagte: „Ja, das ist er" und ging durch das Portal.
Zack schaute zu seinem Gefährten. „Die sind doch sowas von ineinander verschossen, das sieht doch ein Blinder."
Lucan stimmte ihm prinzipiell zu, doch etwas stimmte nicht. Sie schienen sich beide nicht über die Gefühle des anderen bewusst zu sein, oder sie verdrängten diese. Doch dass etwas zwischen den beiden war, konnte niemand leugnen. Es war nur noch unklar, was dieses etwas war.
Daheim angekommen schaute Lyric das Orakel an. „Machen wir uns gleich auf den Weg?", fragte er Nix.
Dieser schüttelte den Kopf. „Noch nicht, vorher müssen wir noch etwas erledigen. In zwei Tagen müssen wir auf der Erde sein. Da ich nicht weiß, wie lange unser Aufenthalt im Reich der Verstorbenen dauert, können wir vorher nicht gehen."
DU LIEST GERADE
Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅
Fantasy„Was hattest du vor?", fragte er mit kaltem Blick. Nix schaute ihn nur verwirrt an. Hatte er etwas falsch gemacht? Sein Herz raste. Das war knapp gewesen. Er könnte sich für seine Dummheit schlagen. Diesen Fehler würde er nicht noch einmal machen...