Kapitel 46

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Nix war in dem Dorf angekommen und war den Fußspuren gefolgt, die vor einem Haus endeten. Er lief vorsichtig die Treppe nach oben. Oben sah er, wie die Tür zu einem Raum offenstand und betrat diesen. Vor ihm erstreckte sich das Bild, das er so oft gesehen hatte. Es war unverkennbar. Doch etwas fehlte. Der Käfig und der Vogel fehlten.

Wo war Lyric? Er suchte erneut das Haus ab, doch er fand nichts. Also entschloss er sich, zu dem Raum zurückzukehren. Irgendwie musste er zu Lyric gelangen, vielleicht durch ein Portal, so wie Lucan es beschrieben hatte. Zack war damals einfach verschwunden.

Nun stellte sich nur die Frage, wie er dieses öffnete oder aktivierte. Es musste etwas mit der Geschichte zu tun haben. Da kam ihm die Idee, vielleicht musste er das Lied singen. Also holte Nix Luft und das Lied des Vogels erklang. Als er die letzte Silbe gesungen hatte, begann der Raum zu vibrieren. Lichtstrahlen schossen durch den Raum und bündelten sich auf seiner Brust.

Die Kleidung an seiner Brust verbrannte und Nix schrie, als der regenbogenfarbige Lichtstrahl direkt auf sein Mal traf, das ihn als das Orakel der Hölle auszeichnete. Dann wurde alles um ihn herum weiß.

Das Nächste, was er wahrnahm, war der kalte Boden unter ihm, ein weißer Boden. Der Schmerz in seiner Brust ließ langsam nach und er versuchte, sich langsam zu bewegen.

Als er sich mühselig aufrichtete, schaute er in schwarze Augen mit einem silbernen Ring und eine fremde Stimme erklang: „Hallo, Nix."

Er konnte erkennen, dass Lyric völlig unbekleidet unter einer fremden Gestalt am Boden gefangen war. Sofort setzten seine Instinkte ein und er grollte: „Nimm deine Finger von meinem Herzen."

Das Wesen lachte leise und erhob sich.

Nix kroch zu Lyric und legte ihm die Hand an die Wange. „Alles in Ordnung?", fragte er Lyric mit einer weichen Stimme.

Doch anstatt Freude sah er nur Entsetzen im Blick seines Liebsten. „Warum bist du hier, Nix?", fragte er ihn.

Die Freude in Nix' Brust erhielt einen Dämpfer. „Ich bin hier, um dich zu retten", antwortete das Orakel.

„Geh, bitte verschwinde sofort von hier. Ich bitte dich", sagte Lyric verzweifelt.

Nix verstand nicht, was los war, doch es war zu spät. Ohne Vorwarnung wurde Lyric von ihm fortgerissen. Um Nix' Beine und Hände schlangen sich Fesseln, die ihn an eine Säule ketteten, die hinter ihm erschienen war. Er versuchte sich dagegen zu wehren, hatte aber keine Chance.

„Lyric!", schrie er und suchte verzweifelt nach seinem Liebsten.

„Nix", hörte er Lyrics Stimme. Er stand ebenfalls gefesselt an einer Säule, die sich gegenüber von Nix befand.

„Ich will euer Geturtel nicht unterbrechen, aber... nein ehrlich gesagt will ich es unterbrechen. Na, ihr zwei, wollen wir ein Spiel spielen?"

„Schicksal, lass Nix gehen. Er hat mit all dem nichts zu tun", schrie Lyric.

Schicksal? Dieser Bastard ist das Schicksal? Wut stieg in Nix auf und er knurrte das Wesen vor sich an.

Lyric konnte Nix' Reaktion nicht fassen. Doch der Gott war unbeeindruckt von Nix' Gehabe. Warum auch nicht, immerhin waren die beiden an zwei Säulen gekettet und ihm völlig ausgeliefert.

„Gut, fangen wir an. Wir spielen ein Spiel. Ich stelle euch abwechselnd eine Frage. Wenn die Antwort der Wahrheit entspricht, löse ich eine der Ketten. Wenn ihr jedoch lügt, füge ich dem anderen Schmerzen zu. Bereit?"

Lyric und Nix starrten ihn fassungslos an. Er spielt mit unserem Leben, als sei es ein Fußballspiel. Dann schauten sie sich gegenseitig an.

„Egal, was ich sage, ich liebe dich", sagte Lyric.

Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt