Epilog

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„Bist du bereit, Kəpək?"

„Natürlich, lass uns die Veranstaltung sprengen", antwortete sein Herz. Grinsend standen sie beide am Ausgang.

„Sind wir zu spät?", fragte Zack seinen Gefährten und hielt die Kamera bereit. Dieser schüttelte den Kopf. Sie hatten es also rechtzeitig geschafft. Gemeinsam begaben sie sich ganz ans Ende des Raumes und nahmen Position ein. Dann gaben sie dem DJ ein Zeichen und die Musik setzte ein und das Licht ging aus.

Ein Vibrieren erfüllte den Raum und sämtliche elektronischen Geräte gaben den Geist auf. Ein Pfeifen erklang und die Melodie von Unforgettable von One OK Rock erfüllten den Raum. Ein Raunen ging durch die Menge. Es erstrahlte genau ein Scheinwerfer.

Passend zum Takt erschien eine männliche Gestalt mit silbernen Haaren und obsidianfarbenen Augen. Er trug einen anthrazitfarbenen Anzug, der sich perfekt an dessen Figur schmiegte. Mit eleganten Bewegungen lief dieser über den Laufsteg. Alle Blicke folgten ihm und seinen hypnotischen Bewegungen.

„La séduction", raunte jemand im Publikum.

Lyric blieb am Ende des Laufstegs stehen und warf der Menge ein bezauberndes Lächeln zu. Dann streckte er seine Hand in Richtung Ausgang und schaute erwartungsvoll in diese Richtung.

Ein zweiter Spot erschien, der einen weiteren Mann mit schwarzen Haaren mit gründlichem Schimmer und feuerroten Augen enthüllte. Er trug einen schwarzen Anzug mit grünem Schimmer und efeugrünem Hemd. Anmutig schritt er nach vorne, La séduction entgegen.

Keiner wagte es, einen Laut von sich zu geben, alle waren gefangen im Bann der zwei Götter. Als der Kleinere vorne ankam, ergriffe er die Hand des Größeren. Schwungvoll zog er diesen an sich und beugte sich über ihn. Dann presste er seine Lippen auf die von Lyric.

Es war ein magischer Moment, den die Gäste miterleben durften. Dann erhob La séduction die Stimme.

„Darf ich den heutigen Designer, Künstler und engen Freund vorstellen – Jean-Paul Gautier, eine Legende der Modewelt."

Ein weiterer Spot erschien und ein sichtlich überraschter und überglücklicher Designer lief den Laufsteg entlang. Er lief zu den beiden, die Platz in deren Mitte machte. Lyric und Nix stellten sich zu Jean und in diesem Moment erstrahlte der helle Blitz einer Kamera.

Dann ging das Licht aus und die beiden Götter waren verschwunden.

Es wurde noch wochenlang spekuliert, wer die beiden waren und mit welchem Trick sie verschwunden waren. Doch es gab keine einzige Aufnahme von diesem Abend. Dieser Auftritt wurde zu einer Legende in der Modewelt.

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Als Jean in seinem Atelier alles zusammenpackte, damit er nach Hause gehen konnte, hörte er seine Assistentin seufzen.

„Was ist den los?", fragte er sich. „Ach, es ist einfach nur so unglaublich ärgerlich. Da legen diese beiden Götter solch einen Auftritt hin und es gibt keine einzige Aufnahme. War das alles etwa nur Einbildung?"

Jean lächelte. Er hatte davon nichts gewusst, es war eine Überraschung für ihn gewesen. Es war bestimmt die Bezahlung für die Anzüge gewesen. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn aufsehen und ein Paketbote kam herein.

„Was machen sie hier?", fragte Lucille. Sie hatte recht, ein Bote dürfte niemals bis hier hochkommen.

„Ich habe eine Lieferung, die ich nur an Herrn Gautier persönlich übergeben darf", sagte dieser und drückte dem Modedesigner ein Päckchen in die Hand. Er tippte zweimal auf ein Gerät, dann machte er kehrt und verschwand.

Was wohl in diesem Päckchen ist? Jean stellte seinen Koffer ab und holte einen Brieföffner, um dieses zu öffnen. Zum Vorschein kam ein Bilderrahmen. Seine Augen weiteten sich.

„Unmöglich."

Vor ihm war ein Bild von ihm mit Lyric und Nix auf dem Laufsteg. Da erinnerte er sich, es hatte einen einzigen Blitz gegeben. Dieser Moment war auf diesem Photo festgehalten. Er strich ehrfürchtig über das Bild.

Lucille schaute über seine Schulter und knurrte enttäuscht. „Toll, da gibt es ein Bild, aber die beiden sind nicht drauf." Mit diesen Worten ging sie davon.

In diesem Moment verstand er, dass er der Einzige war, der die zwei sehen konnte. Mit einem Lächeln ging er an den Schreibtisch seines Ateliers und stellte das Bild neben das seines Liebsten. Dann machte er das Licht aus und schloss die Tür.

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Das war "Nix - ein schicksalhafter Kuss". Ich danke allen Lesern und Leserinnen, die die beiden bis zum Schluss begleitet und mit ihnen mitgefiebert haben.

Wir sehen uns hoffentlich bei "Ein schicksalhafter Augenblick". ;D

Wenn euch die Geschichte gefallen hat, würde ich mich über ein paar Sternchen freuen. Bis dann!

Eure Mausegöttin

❗️A/N: 𝗝𝗲𝘁𝘇𝘁 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗮𝗹𝘀 𝗧𝗮𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻𝗯𝘂𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗱 𝗲𝗕𝗼𝗼𝗸 𝗲𝗿𝗵𝗮̈𝗹𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵! Vollständig lektoriert mit zusätzlichen Kapiteln und Zeichnungen❗️

Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt