Kapitel 21

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„Tíz, du bleibst hinter mir. Wir werden hier gemeinsam rausgehen und versuchen, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf uns zu ziehen", sagte Lyric und Nix nickte.

Es war ernst. Warum habe ich erst so kurz vorher von dem Hinterhalt erfahren? So hatte ich keine Möglichkeit, es zu verhindern... es verhindern. Langsam kam Nix ein übler Gedanke.

Bis jetzt hatten die Nix sich immer aus dem Geschehen rausgehalten, nur im Hintergrund agiert, weshalb sie auch immer wusste, was passierte. Doch er hatte sich entschieden, die Position auf der Ersatzbank aufzugeben, und aktiv am Spiel teilzunehmen. Somit war er Teil des Geschehens. Schicksal, du Aas, er enthält mir die wichtigen Informationen vor, damit ich nicht entkommen kann.

Er hatte nicht sich selbst oder Lyric gesehen, wusste also nicht, was ihnen bevorstand. So fühlen sich also Normalsterbliche. Er biss sich auf die Lippe.

„Lyric, wir müssen vorsichtig sein, ich befürchte, dass das Schicksal uns eins reinwürgen möchte. Ich weiß nicht, was passieren wird", sagte er mit zitternder Stimme. Der Runendämon schaute ihn mit ernstem Blick an.

Wenn Nix nicht weiß, was passiert, dann ist das kein gutes Zeichen. Verdammt. Lyric zog seine Karambit-Messer und ging zügig den Gang entlang, den sie vorher genommen hatten. Er drückte sich an die Wand und schaute um die Ecke. Die Luft war rein. Vorsichtig ging er die Treppen nach unten. Nix folgte ihm. Dann hob er die Hand und bedeutete ihm, anzuhalten. Sie pressten sich an die Wand. Lyric hatte eine fremde Präsenz wahrgenommen. Sie sind hier. Es waren zwei maskierte Dämonen, die durch den Gang schlichen. Lyric bedeutete Nix, zu warten und stillzuhalten.

Als einer der Dämonen an der Gabelung vorbeilief, schlug Lyric blitzschnell zu. Mit einem gezielten Handkantenschlag auf den Kehlkopf, nahm er dem Gegner die Luft und gleichzeitig die Möglichkeit, seinen Begleiter zu informieren. Mit einem sauberen Schnitt durchtrennte er dessen den Bizeps und einen Wadenmuskel, als dieser sich wehrte, sodass dieser bewegungsunfähig wurde. Dann drückte er ihm so lange die Halsschlagader ab, bis dieser erschlaffte.

Er zog ihn um die Ecke und platzierte ihn in einer Ecke. Vorsichtig ging er zurück, hoffte, dass er nicht gehört worden war. Er schaute um die Ecke und sah, dass der Gang leer war. Wo ist der andere Angreifer? Wachsam lief er um die Ecke und bedeutete dem Orakel, ihm zu folgen. Sie mussten nur noch den Raum am Ende des Ganges durchqueren, dann würde sie den Ausgang erreichen.

Zügig und so leise es ging, liefen sie den Gang entlang. Nix schaute, wie sein Begleiter weiterschlich und immer wieder die Umgebung überprüfte. Auch wenn es absolut der falsche Zeitpunkt war, Hölle, war Lyric heiß. Nix streckte die Fühler aus, ob er was hörte, doch Lyrics Nähe schien dies zu dämpfen. Dass ihm dies nun zum Verhängnis wurde, war ein makabrer Scherz des Schicksals.

Es war ruhig, dann hallte ein Schrei durch seinen Kopf und ehe er sich versah, hatte sich ein Arm um seinen Hals geschlungen und in einen gefährlichen Würdegriff genommen. Eine falsche Bewegung und der Dämon würde ihm das Genick brechen. Lyric nahm eine Kampfstellung ein und schaute dem Gegner an, dessen heißer Atem widerlich über seinen Nacken strich.

„Lass' ihn los, wenn du dein Leben behalten möchtest", sagte Lyric mit kalter Stimme.

„Eine Bewegung und der Schwächling ist tot!", grollte es hinter ihm. Schwächling? Hatte er ihn gerade Schwächling genannt? Ein Grinsen zog sich über Nix' Gesicht. Er packte den Arm, der ihn würgte. Mit einer schnellen Bewegung riss er seinen Ellenbogen nach hinten und trieb ihn in die Rippen seines Gegners. Der Griff lockerte sich, dann schob er seine Schulter unter dessen Achsel, fixierte dessen Arm und ehe er sich versah, flog er aufgrund einer schwungvollen Bewegung von Nix' rechter Schulter nach links unten über das Orakel und krachte auf den Boden. Ohne eine Sekunde zu zögern, stellte er sich auf den Hals des Gegners und fixierte ihn.

Nix - ein schicksalhafter Kuss (BAND 3) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt