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Mit leichter Verspätung ... Frohe Weihnachten und schöne Feiertage mit euren Liebsten <3
- V

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Fallons P.o.V.

Ich kletterte vorsichtig über das nasse Geländer und landete mit einen Füßen auf dem rutschigen Mamorboden. Meine Kleidung war vollkommen durchnässt, doch dafür hatte ich gerade keinen Gedanken übrig. Stattdessen wandte ich mich der großen Glastür zu, die mir den Weg ins Trockene versperrte. Auch wenn ich die letzte Woche kaum physisch und psychisch anwesend war, hatte ich viel Zeit zum nachdenken. Und ich gab es nicht offen zu, aber das Gespräch zwischen Alice und mir vor einigen Tagen hatte meine Sichtweise auf viele Dinge geändert und mir teilweise auch die Augen geöffnet. Sie über Dinge sprechen zu hören, die mein Leben in diesem Moment betrafen, ließ mich mit meinen Bedenken hinsichtlich Cayden und mir überdenken. Ich hatte immernoch keine Antwort auf die Frage, ob ich ihn denn wirklich liebte, doch ich war mir mittlerweile so sicher, dass es nah genug dran war, um Cayden wiederzusehen und mit ihm über alles sprechen zu können. Innerlich hoffe ich nur, dass ich nicht zu spät kommen würde, denn die Worte, die ich ihm - teilweise unbegründet - an den Kopf geworfen hatte, lagen schwer auf meinen Schultern und auf meinem Gewissen. Ich musste die Dinge also gerade rücken, was ich auch mit diesem Besuch vor hatte. Meine glitschige Hand griff in meine Hosentasche und kramte nach dem Balkonschlüssel. Es kostete mich einige Male, um das kleine Loch zu treffen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich nervös war, doch das hieß keinesfalls was schlechtes. Wenn ich aufgeregt war, dann lag mir viel an dieser Konversation. Oder?
Ich betrat den dunklen Raum, der ohne jegliche Bewegung war. Ein Gefühl von Unsicherheit durchströmte meine Adern, doch ich unterdrückte diese Emotion sofort, denn ich wollte stark bleiben. Kein Licht erhellte das Zimmer, es war stockdunkel. Niemand füllte den Raum mit Leben, ich war vollkommen alleine. Ich gebe zu, das hatte ich nicht mit einberechnet, doch das würde mich nicht davon abhalten, Cayden zu suchen und zu finden. Ich drehte mich einmal in dem großen Schlafzimmer, um sicher zu gehen, dass er wirklich nicht hier war.
Von draußen hörte ich plötzlich Stimmen, was mich zusammen zucken ließ, doch ich näherte mich dem Lärm zaghaft. Vorsichtig drückte ich mein Ohr an die Zimmertür und lauschte, allerdings konnte ich nur gedämpfte Stimmen wahrnehmen. Meine Hand umschloss den Türgriff und öffnete diese einen Spalt, sodass ich auch den Gang schauen konnte. Ich konnte zwei Männer erkennen, wobei der eine sicherlich Harvey war. Ich hatte ihn schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, allerdings konnte ich nicht sagen, dass ich ihn vermisst hatte. Seine Haltung war zwar stolz, doch der andere Mann schüchterte ihn ein. Ich konnte nur seinen Rücken sehen, doch das reichte mir, um zu merken, dass es Gregor DeLaurant war, vor dem sich Harvey fürchtete. Sie schienen eine ernste Konversation miteinander zu führen, denn Harveys Miene war wie versteinert. Ich nahm nur einzelne Wörter wahr, da sie ziemlich leise miteinander sprachen, allerdings weckte mich die Neugier, sodass ich den Spalt ein kleines bisschen weiter öffnete.
Die Tür knarrzte plötzlich laut auf, was mein Herz kurz zum stehen brachte. Unerwarteterweise legte mir jemand die Hand über den Mund, zog mich zurück und drückte mich gegen die Tür, sodass sie ins Schloss fiel. Mein Verstand schaltete sofort auf Angriff, denn ich versuchte mich aus den Fängen zu lösen. Als ich jedoch bemerkte, dass es Cayden war, der mich festhielt, atmete ich wieder auf. Sein Blick durchdrang fast meinen ganzen Körper, ich merkte, wie mein Herz automatisch vor Aufregung stolperte - und das nicht nur, weil wir uns unglaublich nahe standen.
"Fallon", flüsterte er sanft, was meine Knie ganz weich machte. Automatisch hielt ich mich an seinen starken Armen fest, die mich immer noch gegen die Tür drückten. "Was machst du hier?" Ich brauchte ein paar Momente, um über die Frage ernsthaft nachzudenken, denn ich konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren als seinen gut gebauten, nackten Oberkörper, der sich gegen meinen presste.
"I-ich hatte dich gesucht", stotterte ich leise unter seiner Hand. Langsam ließ er mich los, doch er bewegte sich kein Stück weg von mir.
"Im Gang?", fragte er irritiert nach.
Ich zuckte leicht mit meinen Schultern. "Du warst nicht in deinem Zimmer."
Seine linke Augenbraue hob sich leicht, ihm fielen einige vordere Strähnen ins Gesicht, was ihn leider noch attraktiver machte.
"Ich war duschen", erläuterte er und sah an seinem noch feuchten Körper runter, ich folgte seinem Blick. Tatsächlich glänzte seine Haut durch den Mondschein, auch seine Haare waren ganz verstrubelt feucht. Ich hätte fast meine Augen nicht mehr von ihm nehmen können, denn jeder einzelne Zentimeter von Caydens Körper zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Langsam schoss mir die Röte ins Gesicht.
"Ich hatte kein fließendes Wasser wahrgenommen", erklärte ich heiser. Cayden atmete unbeabsichtigt gegen mein rechtes Ohr, was meine Hände ganz schwitzig machte. Wie konnte ein einziger Mensch nur solch eine Wirkung bei mir auslösen?
"Als ich gehört habe, wie jemand meine Balkontür aufgeschlossen hat, habe ich das Licht und den Hahn ausgemacht."
Ich runzelte die Stirn. "Du dachtest, ich sei ein Einbrecher?", fragte ich irritiert nach. Eigentlich wusste er, dass wir extra die Schlüssel unserer Balkone ausgetauscht haben.
"Ich hatte in letzter Zeit nicht oft Besuch bekommen", erwiderte er säuerlich. Ich zuckte bei seiner Aussage zusammen und senkte sofort den Blick. Ich hatte ihn also verletzt, aber ich konnte es ihm nicht übel nehmen, dass er mir böse war.
"Tut mir leid", seufzte er und rieb sich über die Augen.
Ich schloss meine Lider und schüttelte meine Augen. "Nein", flüsterte ich. "Ich bin diejenige, die sich entschuldigen muss."
Caydens Blick wurde zaghafter, was mein Magen zum umdrehen brachte. "Das war dumm von mir-", begann er, aber ich unterbrach ihn gleich.
"Cayden, ich meine es ernst. Es kommt nicht oft vor, dass ich mich entschuldige, deshalb lass' mir diesen Moment." Seine Mundwinkel hoben sich leicht, was seine Miene aufhellte. Tief atmete ich aus, damit ich meine Gedanken sortieren konnte. Ich wollte ihm so viel sagen, gleichzeitig wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte.
"Die letzte Woche war ... die Schlimmste seit langem. Ich habe eine Cousine, ein Familienmitglied, eine wirklich echte Freundin verloren. Das ganze war ... nicht einfach zu verkraften für mich, denn normalerweise lasse ich niemanden am mich heran, deswegen hat mich das einfach sehr hart getroffen - mehr als ich zugeben wollte. Es wirkte alles so unreal und mit der Beerdigung wurde es dann ... echt, verstehst du? Der Schmerz, den ich gefühlt habe, den ich immer noch fühle, ist kaum auszuhalten. Es ist als würde mir jemand ein Teil meines Herzens genommen haben." Ich machte eine kurze Pause, damit mein Kopf sich wieder sortieren konnte. Cayden blieb dabei stumm, doch seine Blicke waren unterstützend. "Als du am Abend der Beerdigung zu mir gekommen bist, hatte ich seit dem Tod endlich wieder Halt bekommen. Natürlich habe ich meinen Onkel Jack oder Alice, die sich so gut es ging, um mich gekümmert haben, aber ich denke, ich habe nach einer ganz bestimmten Person gesucht, die mir Trost spenden konnte. Dich, Cayden." Seine Griffe wurden sanfter. Mit seinen Daumen malte er kleine Kreise auf meine Oberarme. "Du hast mich einfach in den Arm genommen, und warst für mich da. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel mir das bedeutet, weil ich dieses Gefühl von ... Geborgenheit schon lange nicht mehr erfahren hatte. Ich denke, dass hat mich so überfordert, dass ich mich dagegen gewehrt habe, weil ich es nunmal nicht mehr gekannt habe. Ich habe meine Mauern hochgefahren und dich damit weggestoßen. Ich habe dir Dinge an den Kopf geworfen, die dich tief verletzt haben. Und das tut mir leid. Ich weiß nicht, wieso ich so lange dafür gebraucht habe, hier aufzukreuzen und mich bei dir zu entschuldigen, aber ich hatte einfach ... Angst, schätze ich. Angst, dass ich alles kaputt gemacht habe, was ganz unerwartet zwischen uns entstanden ist." Ich atmtet tief durch und nickte. "Ich will nicht, dass diese dummen Vorwürfe, die ich in einem unkontrollierten Augenblick von mir gegeben habe, unser Aus bedeuten. Dafür bedeutetst du mir einfach viel zu viel. Ich weiß nicht, wie das zwischen uns entstehen konnte, aber ich weiß, dass ich daran festhalten möchte. Weil es sich verdammt nochmal gut anfühlt."
Cayden lächelte auf, was mich auch zum Grinsen brachte. Seine rechte Hand umschloss meine Wange, die Linke stützte er oberhalb meines Kopfes ab. Seine Augen wanderten über jeden Zentimeter meines Gesichts, so als würde er mich neu studieren wollen, dann senkte sich sein Mund so tief zu meinem, dass einem Kuss nur wenige Milimeter im Wege standen. Ich wusste nicht, ob es ein plötzliches Zögern war, doch ich wollte ihm zeigen, dass ich meine Worte auch ernst meinte, deshalb fackelte ich nicht lange und lehnte mich das letzte Stück zu ihm vor. Der Kuss war so überraschend leidenschaftlich, dass wir beide ein paar Schritte nach hinten stolperten. Sofort spührte ich, wie sich die angestauten Gefühle in meinem ganzen Körper verteilten und eine intensive Hitze auslösten. Ein Prickeln setzte genau dort ein, wo Caydens Haut die Meine berührte.
Es dauerte ein paar Sekunden, damit er sich wieder fangen konnte, doch als sein Verstand einsetzte, folgte er seinen männlichen Trieben und presste mich zurück an die Wand, was mir ein unbeabsichtigtes Stöhnen entlockte. Ich spürte wie sich Caydens Lippen auf meinem zu einem leichten Lächeln formten. Ich wusste nicht, was mit mir los war, denn ich hatte plötzlich das Gefühl, dass dieser einwöchige Entzug von Cayden mein Verlangen nach ihm noch größer gemacht hatte. Meine Hände schoben sich vor seine Brust und drückten ihn entschlossen immer wieder einige Schritte zurück. Mit einem letzten, kräftigeren Schub fiel er nach hinten auf sein Bett. Überrascht sah er mich an, doch ich ließ mich nicht einschüchtern und kletterte über ihn. Meine Hände wanderten seinen nackten und immer noch feuchten Oberkörper entlang, während meine Lippen sich wieder über seine beugten. Die Stromschläge wurden noch stärker, die Endorphine noch intensiver und mein Verlangen noch größer. Caydens Arme schoben sich unter mein Oberteil und zogen es mir in einem Ruck aus. Auf meiner Haut setzte Gänsehaut ein, es war berauschend. Seine Hände platzierte er zuerst auf meinem Hintern, dann wanderten sie meine Wirbelsäule entlang, bis sie schließlich an meinem Hals stehen blieben. Mit einem Ruck drehte er mich auf den Rücken, was total unerwartend für mich war. Aus meinen Reflexen heraus krallten sich meine Finger in seine weiche Haut, woraufhin Cayden unkontrolliert keuchende Laute von sich gab.
Kurz schwebte sein engelsgleiches Gesicht wieder über meinem. Er warf mir einen langen, intensiven Blick zu, der meinen ganzen Körper durchdrang. Mir schien als wolle er mir etwas sagen wollen, doch ihm fehlte die richtige Überzeugung. Was es auch war, ich beglich das Warten mit einem weiteren Kuss auf seine wundervollen Lippen. Caydens volle Aufmerksamkeit wandte sich wieder unserem Moment zu, dabei schoben sich seine starken Hände um meine Taille und drückten meinen Körper gegen seinen. Der viele Körperkontakt wirkte dabei wie eine Droge, meine Sinne schienen geschärft zu sein.
Alles nahm ich viel intensiver wahr - Caydens glatte und warme Haut auf meiner, sein enmännlich herben Geruch und ganz besonders seine weichen Lippen.
Gleichzeitig blendete ich alles um uns herum aus - das Gespräch zwischen Harvey und Gregor DeLaurant, der tropfende Wasserhahn von nebenan, selbst das knarzende Bett unter unserem Gewicht schien meilenweit entfernt zu sein.
Ich schlang beide Beine um seine Hüfte, dabei drückte sein Gürtel gegen die Stelle, die mein Handeln gerade steuerte - zumindest glaubte ich, dass es sein Gürtel war. Cayden schnappte nach Luft und krallte seine Hände in meinen Nacken und mein Haar. Sein heißer Atem streifte meinen bereits geschwollenen Mund und kitzelte dabei an meinen Nerven. Die Stimmung war mittlerweile voller sexueller Energie geladen, dabei waren wir noch nicht einmal richtig zur Sache gekommen. Doch mein Körper schrie nur vor Erlösung. Er wollte die eine Sache, die gegen die höchste meiner Prinzipien sprach, niemals mit einem DeLaurant ins Bett zu gehen, allerdings musste ich meine eigenen Regeln schon lange verwerfen.
Caydens Kopf hob sich von meiner Schulter, dabei presste sein Unterleib sich dichter an meinen. Ich konnte nicht anders, als zu stöhnen. Es war, als hätte Cayden mir kurzzeitig einen kleinen Teil von dem gegeben, wonach jede meiner Zellen unerbittlich schrien. Um meinen Verstand wieder unter Kontrolle zu bringen, krallten sich meine Hände in die seidene Bettdecke.
"Willst du es?", hauchte Cayden gegen meine Lippen, was innerlich zum ausrasten brach. Seine Augen suchten meinen Blick und fixierten ihn. Ich merkte, wie wichtig es ihm war, mich vorher zu fragen, denn er wirkte irgendwie unruhig.
Langsam nickte ich, doch Caydens Mimik blieb gleich. "Ich meine, willst du es wirklich?" Seine Stimme zitterte leicht, vielleicht vor Aufregung, vielleicht vor Verlangen. Ich fand es auf der einen Seite süß, wie ernst er bleiben konnte, auf der anderen Seite zeigte es mir allerdings nochmal, dass viel mehr hinter der Fassade steckte.
Meine Hände umschlossen seine Wangen, während meine Daumen sachte über seine dünne Haut streichelten. Meine Lippen umspielten ein sanftes Lächeln, das einfach nur entstanden, weil ich ihn ansah. "Ich will das hier, ich will dich", flüsterte ich zaghaft und fixierte seine Augen, die mit einem mal zu funkeln bekannen, "mehr als alles andere auf dieser Welt."

Forbidden loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt