Nach mehreren Minuten lösen sich seine Lippen wieder von meinen. Danach starren wir uns einfach nur innig an, bis uns ein Klingeln auseinander zieht.
„Ouh, wir haben anscheind ganz die Zeit vergessen.”, er erhebt sich von der Bank und hält mir seine Hand hin, um mich hochzuziehen, doch anstatt seine Hand nachdem ich wieder oben bin loszulassen, verschränke ich sie in meiner.Ihm scheint es nichts auszumachen, ganz im Gegenteil, er zieht mich noch näher an sich. Wir verschwinden durch das Loch wieder zurück zum Fahrstuhl. Unten angekommen, löse ich meine Hand ungemerkt von seiner, da ich nicht Gespräch im Quatier aufwühlen will.
„Castillo, Heller, sie werden erwartet im Saal 213.”, sagt der Wächter, während er Nick seinn Gps Sender abnimmt. Ich komme mir durch seine Ansprache vor, wie eine Prinzessin oder eine hochangesehene Person.
„Komm mit, ich weiß wo das ist. Wir bereiten uns bestimmt dort vor.”. Durch die Zeit mit ihm, habe ich den Rest schon ganz vergessen und die Aufregung in mir kommt wieder hoch. Doch Nick spürt es und bleibt abbrucht im Flur stehen. „Du musst keine Angst haben!”, sagt er und zieht mich zurück an sich. Plötzlich bin ich ihm wieder so nahe und er küsst mich wieder kurz. „Ich weiß.”, schaue ich zu ihm auf. Sind wir jetzt zusammen oder haben diese Küsse nur für mich eine Bedeutung? Auch wenn ich Menschen schnell durchschauen kann, müsste ich dafür Gedanken lesen können. Als ob nix wäre, gehe ich ihm weiter hinterher, bis wir schließlich vor dem Raum 213 stehen. Wir treten ein und sind mal wieder die Letzten. Es herrscht Chaos, alle stehen kreuz und quer, werden von anderen mit Waffen und Co ausgestattet. Nach kurzem Suchen habe ich Christina gefunden. „Hey, wir haben schon auf euch gewartet. Bist du schon fertig?” sie betrachtet mich von oben bis unten und stellt dann selbst fest. „Okey nein. Komm her ich gebe dir deine Sachen.” , sie zieht mich mit sich und rüstet mich von Kopf bis Fuß aus. Zuerst eine Schutzweste, über die das normale Outfit gezogen wird. In die Seitentaschen steckt sie mir ein Pfefferspray, ein Handy, einen GPS Sender und eine...Waffe. „Die brauche ich nicht.” Ich nehme sie raus, lege sie auf den Tisch und sie schaut mich mit großen Augen an. „Wie du brauchst die nicht?” „Ich nehme besser das.”, ich greife nach dem nahliegenden Messer und stecke es mir in den Waffenschlitz. Christina geht nicht weiter auf meine Entscheidung ein. Sie drückt mir noch einen Rucksack in die Hand. „So dadrinnen findest du noch ein paar wichtige Dinge, unteranderem eine Gasmaske, Knallbomben, die Nebel erzeugen, ein Erstehilfeset und noch eine Trinkflasche und etwas zum Essen.”
„Also du wärst dann fertig.”, sie lächelt mich an, seuftz auf und fragt laut. „Alle bereit?” Von verschiedenen Ecken ertönt ein „Ja.”.
„Okey wir gehen noch ein letztes mal den Plan durch und dann gehts zu den Fliegern.”
Matthias erklärt noch einmal den Plan, den ich sowieso schon 1000 mal durchgegangen bin, genauso wie den Bauplan von Janines Quatier. Deswegen höre ich ihm schon nicht mehr zu. Meine Beine zittern und meine Gedanken quillen über. Plötzlich begeben sich alle in Bewegung. Ich gucke nur verwirrt um mich. „Ej Nick, was jetzt?”, flüstere ich ihm knapp zu. „Zu den Fliegern , es geht los du Schnarchnase.” , er lacht laut auf und dadrauf boxe ich ihm in seine Hüfte.
Zum Glück sind die anderen ein Stück weiter vor uns. „Lache nie deine Freundin aus, wenn sie boxen kann.”, er hält sich seine Hände vor die Hüfte. „Freundin?”, frage ich ihn. Was meint er damit? „Ouh, ich dachte nur.” Er läuft rot an. Diese Situation ist ihm unangenehm. „Wie?”. „Ich dachte nur... nunja... wenn man sich küsst und ich.. und du...ich mein fühlst du nix?”, stottert er. Natürlich habe ich Gefühle für ihn und freue mich, dass er mit mir zusammen sein will, aber diese Situation ist nicht die Beste, um dadrüber zu sprechen. „Ehm natürlich, sogar sehr. Aber ich glaube, das ist nicht der perfekte Moment um darüber zu reden.” Ich lächel ihn kurz an und ich hoffe er versteht mich gerade nicht falsch. Ich will nicht das er denkt, dass ich abgeneigt bin.
Durch den Fahrstuhl gelangen wir an den Ausgang, durch den ich und Nick zur Bank gelangen sind. Auf dem Flugplatz, in einer alten abgelegenen Kaserne stehen die fertigen Helikopter. Ich werde einem zugewiesen und Nick einem anderen. Wir umarmen uns kurz bevor jeder in seinen Flieger steigt. Der Heli hebt ab und ich erblicke von oben auf die Aussicht von heute morgen.

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Secret Life
Random„Du heißt Bella Castio, deine Eltern vererbten dir dieses Quatier, bevor sie ermordet wurden." Isabella Zimmer lebt seit sie drei ist bei ihren Pflegeeltern. Über ihre leiblichen Eltern und ihre Vergangenheit weiß sie nichts. Das Einzige, was sie vo...