Szene 40

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Ich war noch nie so froh ihn zu sehen.
Jordan kommt durch die Tür, gleich geflogt von allen anderen. Und sie sind alle wohl auf. In diesem Moment ist es mir egal, was hier gerade passiert und vor welcher Entscheidung ich stehe. Die Kämpfer von Janine wissen nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Sie sind nun klar in der Unterzahl, denn es scheint, als käme ihnen keiner zur Stelle. Janine staunt zur Tür und weiß ebenfalls nicht was geschieht. „Stop!" Jordan zieht zwei Waffen hervor, bewegt sich in meine Richtung, während Xenia und die anderen an der Tür Wache stehen. Ich schrecke zurück, da es aussieht, als würde er das Gewehr auf mich richten, doch dann sehe ich wie er auf Janine losgeht.
„Hier fällt keiner irgendeine Entscheidung, bevor nicht wirklich zu 100% alle Lügen offen auf dem Tisch liegen."
Ich verstehe nicht was er damit meint. Noch eine Lüge? Gibt es jemals ein Ende? Mittlerweile kann mich nichts mehr überraschen.
Alle warten gespannt auf seine Antwort. „Janine bist du dir sicher, dass du nur die Wahrheit sagst?" , in ihren Augen sehe ich wie angespannt sie ist. Anscheind hat sie auch etwas verschwiegen.
„Ich wüsste nicht was du meinst?", stottert sie hervor.
„Ich gebe dir eine Chance ihr zu sagen, wo ihre Pflegeeltern sind." , er zeigt mit seinem Finger auf mich.
„Mach dich doch nicht lächerlich!", sagt sie.
Wissen sie wo sie sind? Hat Janine ihnen etwas angetan? Wenn ja, bringe ich sie um, denn dann hat sie beide Eltern aus meinem Leben gerissen und das würde ich nicht verkraften.
Ich starre sie an, wartend auf ihre Antwort. Zuerst weigert sie sich etwas zu sagen, doch bevor Jordan zu Wort kommen kann... zieht sie etwas aus ihrer Tasche und ich sehe nochmal ihr wahres Gesicht.
„Dieser Plan hätte perfekt aufgehen können, immerhin warst du schon am überlegen die Seiten zu wechseln, wenn ihr nicht dazwischen gekommen wärt.Die perfekte Familie hätte ich ganz zerstören können, wenn ich ihre liebste Tante in ein schlechtes Licht gestellt hätte, so wie ihr mich. Dann hättest du dich mir angeschlossen und ich hätte die perfekte Waffe. Dich! ", sie schaut mich mit ihren Täufelsaugen an. Wie konnte ich ihr nur trauen? Eine wahre Manipulationsgöttin. Ich bin wie angewurzelt.
„Das hast du dir aber leicht vorgestellt Janine! So leicht kann uns keiner trennen.", ertönt Christina von hinten. „Ja du hast Recht, ich hätte dich damals genauso töten sollen, wie David und Maria!", schreit sie sie an. Dann beruhigt sie sich wieder und führt fort. „Deswegen habe ich immer einen Plan B, wie du weißt Jordan.", sie zwinkert ihm zu, dann drückt sie auf ein Fernbedienungs ähnliche Gerät. Die graue Wand vor uns klappt sich nach oben und es erscheint eine Glaswand. Und als ich sehe, was sich hinter dieser Glaswand versteckt, stockt mir der Atem.
Cassandra und Steven- Meine Eltern- gefässelt stehen sie da.
Voller Wut, gehe ich einen Schritt vor und greife Janine an ihrem Hals.
„Wie wäre es, wenn ich dich umbringen würde? Dann wären wir quitt!", flüster ich ihr ins Ohr.
Sie lächelt mich trotz dieser Zustände mit ihrem dreckigen Grinsen an und flüster mir zurück. „Aber ich bin doch deine Tante.", dann entwickelt sich ihr Grinsen ebenfalls zur Wut um. „Dann sterbe nicht nur ich, sondern alle um dich herum." Ich lasse sie abbrucht los. Sie nickt zu den Männern, die Nick und Christina im Griff haben und plötzlich strömen eine Horde von Männern durch die Tür, die sofort Jordan, Sara und den Rest festnehmen und allen, genauso wie Christina und Nick, die Waffe an den Kopf setzen.
„Lass sie los!" , ich lege eine Pause ein, bevor ich fortsetze. „Was willst du dafür, dass du sie alle gehen lässt?", mein Kopf senkt sich zu Boden. Da ich ganz genau weiß, welche Bedingung sie mir nun stellen wird. „Du musst einfach nur eine von uns werden." , antwortet sie mir.
Ich suche noch kurz nach einer anderen Entscheidung, nach einem Plan. Doch, es gibt keinen anderen. Ich bin alleine, alles hängt an mir. Keiner kann mir helfen. Und nun habe ich keine andere Wahl. Jetzt weiß ich vor wem mich Christina schützen wollte. Vor dem Teufel. Vor Janine. Sie hatte mal wieder Recht.
Ich drehe mich um zu den anderen zwei hinter mir, die mir aber auch nicht helfen können.Jedoch will ich ihnen noch ein letztes mal vor meiner Entscheidung sagen, das sie mir alles bedeuten. Ich gehe zuerst zu Nick.
„Ich liebe dich und ich würde gerne mit dir zusammen sein. Aber...", dann wende ich mich an Christina.
„Du bist und bleibst die beste Tante. Ich tue das für euch." „ Für euch alle!" , drehe ich mich einmal auch zu den anderen, die ebenfalls nicht wissen, was wir nun tun sollen. Meine Sicht haftet an meinen Eltern, sie freuen sich genauso wie ich mich wieder zusehen. Meine Mutter hat Tränen in den Augen und schüttelt wild den Kopf. Versucht etwas zu schreien, aber durch das Klebetap an ihrem Mund, bekommt sie kein Wort heraus.
„Du musst das nicht machen!" , sagt Christina neben mir. Ich schaue sie an. „Doch, ich muss euch jetzt schützen."
Sie vergrößert ihre Augen, mehr und mehr und starrt mich an, als würde sie mir etwas deuten wollen. Doch was?
Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Mit ihren freien Fingern veruscht sie mir ebenfalls etwas zu zeigen und erst dann fällt mir ein, das sie dieses Zeichen damals vor dem Kampf immer angewendet haben.
Ich habe noch eine Chance. Ich muss Janine erledigen.
Mein Körper steuert ruhig auf die Bestie zu.
„Okey Janine, du hast gewonnen. Ich gehöre dir." ich mache eine Verbeugen, deute den anderen vor mir ebenfalls mit meinen Fingern das Zeichen an und kann nur noch hoffen, dass sie es verstehen. Ich erblicke wieder nach oben und sehe dann erst an einem Lüftungsschacht oben zwei Augen herausgucken. Es ist Nina! Das wollte mir Christina deuten. Nina ist wirklich hierein gekommen, um uns zu helfen. Und nun kann der Kampf beginnen, denn wir sind eine mehr, auch wenn Nina keine geborene Kämpferin ist, sie beweist Mut, indem sie hier ist. Ich zwinker ihr zu und der Kampf beginnt. Unerwartet, springe ich auf Janine drauf, versuche sie zu Boden zu schlagen. Obwohl ich mich ganz Janine widme, merke ich wie sich um mich herum ein Kampf gebildet hat. Jeder versucht sich zu wehren. Ich höre 1-2 Schüsse, die mich kurz ablenken, da sie oben, von Nina kommen. Das hätte ich nie erwartet. Die Zarte, die niemandem etwas antun würde, hat gerademal 2 Männer erschossen. Mit einem Tritt versuche ich Janine das Gleichgewicht zu nehmen. Sie fällt kurz zur Seite, ich schlage ihr feste ins Gesicht und sie liegt am Boden. Hilflos. Keiner kann ihr helfen. Jeder ist beschäftigt. Genau wie es vor 10 Minuten mir ging. Sie hält ihre Hand vor den Mund, um das Blut, das aus ihrem Mund strömt, aufzuhalten. Kurz schaue ich schnell um mich herum und sehe auf einem Blick, das wir im Vorteil sind und die Hälfte der Männer auf dem Boden liegen. „Du hast Recht ich kann gut kämpfen, wie es aussieht sogar besser als du. Und das von eben nehme ich zurück, ich habe gewonnen und nicht du! Ich habe Gerechtigkeit!"
Wieder lacht sie mich nur an und nimmt mit der anderen Hand wieder den Schalter hervor. „Eins musst du lernen mein Kind. Manchmal kann es auch zwei Gewinner geben." Ich schaue sie verwirrt an, denn ich weiß nicht was sie damit meint. Sie drückt auf den roten Knopf und es geschieht zuerst nichts. Ich verstehe nicht, was sie damit bewirkt hat. Sie zwinkert mir zu und sagt: „Ich habe ja gesagt, ich zerstöre was du liebst, wenn du nicht mitspielst."
Ich drehe mich um, erblicke ihre Tat und renne einfach nur noch los.

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