Szene 22

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Ich strecke meine Beine und Arme aus, bis mir  einfällt, dass ich ja nicht alleine hier liege. „Morgen.”, will ich Christina begrüßen, doch als ich mich zu ihr umdrehen will, bemerke ich, dass ich ganz alleine bin. Ich schaue auf die Uhr. 7:30.Wieso hat sie mich nicht geweckt? Schnell springe ich in meine normalen Alltagssachen, da heute sowieso Schulfrei ist und gehe zum Esssaal. Wie immer ist hier alles voller Menschen. Ich beschließe mir sofort etwas zu Essen zu holen und dann an den Tisch zu gehen. Doch auch hier muss ich feststellen, dass ich heute anscheind alleine Frühstücken muss.Wo sind sie denn alle? Ich setzte mich hin und nehme ein paar Bisse von meinem Brot, als  der Stuhl links neben mir nach hinten geschoben wird. „Na gut geschlafen?”. Nicks Haare sind total zersaust und nicht so gestylt wie sonst.
„Wohl oder übel und du?” Nach seinem Aussehen zu beurteilen, sieht er aus, als hätte er eine anstrengende Nacht hinter sich. Er gibt mir auf meine Frage gar keine Antwort und fragt mich sofort die nächste Frage. „Wo sind die denn heute alle? Oder hab ich etwa verschlafen?”, er schaut mich verwundert an.
„Frag mich nicht. Als ich heute aufgestanden bin, war Christina weg, als ich hier herkam, waren sie alle weg.”
„Komisch.”

Ich bin gerade fertig mit meinem Essen, als Nina neben uns auftaucht.
„Hey ihr zwei, sag mal wisst ihr was hier los ist?”
„Wie was hier los ist?”, ich und Nick gucken sie beide interessiert an.
„Nunja, heute morgen sind Sara und Christina ziehmlich hektisch rumgelaufen, weil Johanna alle eingesammelt hat. Irgendeine Notbesprechung, das kann nix gutes heißen.”

Wenn etwas nicht stimmen würde, hätten sie mir glaub ich bescheid gesagt, schließlich hab ich ja auch einiges zu sagen. Ich stehe auf und schiebe mein Stuhl an den Tisch. „Wo ist dieser Dienstbesprechungsraum?”, frage ich Nina. „Komm mit, ich zeigs dir.”
„Warte ich komme mit.”, sagt Nick.

Die beiden führen mich zu einem Raum, auf dem steht: „Zutritt nur für Oberste.”
„Ich lasse euch beide mal besser alleine, ich komme da sowieso nicht rein.”, so schnell wie sie es ausspricht, verschwindet sie auch wieder. Ich sammel meinen ganzen Mut zusammen und klopfe an die Tür, auch wenn ich eher nicht glaube, dass auch nur ein kleiner Ton durch diese Stahltür gelangt. „Versuchs mal damit.” Nick deutet auf den Fingerabdruckscanner.

Ich halte meinen Daumen daran und die Tür öffnet dich langsam zur Seite. In diesem Moment wäre ich am liebsten im Boden versunken, denn wir  platzen      mitten in ein Gespräch. Zuerst bekommt keiner ein Ton raus. Doch dann traue ich mich. „Ich hörte es gibt was wichtiges zu besprechen?”, frage ich knallhart. Damit hätten sie nicht gerechnet. Ich werde mit geschockten Gesichtern angeschaut, bis sich Matthias zu Wort meldet.
„Ihr zwei kommt gerade richtig.”

Ich verstehe nicht ganz, was er von uns verlangt, deswegen gucke ich fragend zu Nick. Er sieht aus, als würde er ahnen, was hier vor sich geht.
„Habt ihr uns nicht was zu sagen?”, fragt uns Christina, doch ich bin immer noch hilflos. „Ich wüsste nicht, was es da zu sagen gibt.” „Setzt euch bitte.”

Nick und ich nehmen an den zwei freien Stühlen am Ende des Tisches Platz. „Ihr wisst wirklich nicht was wir meinen?” , ich schüttel meinen Kopf, während Nick erst gar keine Geste von sich gibt. „Ihr wart gestern in der Stadt und da haben euch diese Männer verfolgt.”, Auf dem  riesen weißen Bildschirm vor uns wird eine Nahaufnahme von einem der Männer geblendet. „Ja das stimmt. Deswegen hatte ich ja meinen Asthmaanfall, weil ich von ihnen geflohen bin.”, mittlerweile sitze ich nicht mehr, sondern stehe gegenüber von Christina. „Ihr hättet uns informieren müssen!”, ich bin verwirrt. Wollte nicht Nick das Quatier informieren?
„Nick ich habe gedacht dir könnte man vertrauen, das Bella nicht weiß, was sie in dieser Situation zu tun hat verstehe ich, aber du! Ich bin enttäuscht.”, meldet sich Nicks Vater zu Wort. Ich gucke ihn an, denn er weiß, was ich gerade denke. „Es tut mir leid, es war meine Schuld, ich hätte euch informieren müssen, ich weiß.”, sagt er zu allen Anwesenden. Doch ich will nicht so aussehen wie die Unschuldige und die Last auf Nick ruhen lassen. „Nunja nicht ganz, er wollte euch informieren doch dann hatte ich den Anfall und er musste schnell handeln.”

Damit hat  er nicht gerechnet, in seinem Blick sehe ich ein “Danke”. „Und wieso habt ihr uns dann nichts erzählt als ihr wieder hier wart?”, jetzt sind wir beide aufgeschmissen. „Wir haben es vergessen, es tut mir wirklich sehr leid.” Nick blickt herab, ihm ist es peinlich, dass weiß ich. „Was wollten sie denn von uns?” , traue ich mich nachzufragen. Christina sieht verzweifelt aus. Anscheind sind diese Männer noch gefährlicher, als ich dachte.

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