Secret Life

Szene 11

Mein erster Tag im Quartier- mein erster Tag in meinem alten Leben.

Ich stehe auf und gehe ins Bad, um eine Dusche zu nehmen.

Ich weiß nicht, ob ich gehofft, beziehungsweise geglaubt habe, dass das alles ein Traum ist, doch es ist nicht so, es ist die harte Realität.

Mir kommt alles so fremd vor, obwohl ich hier schonmal gelebt habe.Aber ich muss mich wohl oder übel damit abfinden, dass ich ab heute Bella heiße, ein geheimes Leben führe, bald Chefin eines geheimen Quartiers bin, und...und..und.

In Gedanken zähle ich all die Dinge weiter auf, die sich nun verändern werden, doch ich werde aus ihnen gerissen, als die Tür aufgeht.

Ich ziehe sofort das nächste Handtuch um mich, denn die Dusche wird nur durch eine Glasplatte getrennt und anklopfen kennen die hier anscheind auch nicht.
„Bist du fertig?”,fragt mich Christina, während sie locker leicht ins Bad stürmt.
„Bist du behindert?”, frage ich sie mit einem entsetzten Blick zurück.

Sie fängt an dreckig zu lachen.
„Hallo, gehts noch?”, ich deute mit meinen Augen darauf hin, dass ich nackt vor ihr stehe.

„Du machst grade so, als sei ich ein Kerl,keine Angst, da kann ich dir nix abgucken.”
„Und außerdem hab ich dir damals die Windeln gewechselt.”, sie zwinkert mir zu und verlässt den Raum mit einem Lachen.
„Dankeschön”,rufe ich ihr mit Ironie zu.
„Beeil dich aber, ich gebe dir 10 Minuten Zeit, dann bist du im Speisesaal.”

Ich muss zugeben, ich habe die Zeit ein wenig vergessen. Es ist schon 7:53, und eigentlich wollte ich an meinem ersten Tag nicht zu spät kommen.

Schnell trockne ich mir die Haare und gehe Richtung Kleiderschrank, um mir was passended zum Anziehen rauszuholen.

Doch das ist nicht mehr nötig.Auf meinem Bett liegt bereits ein Outfit.

Eine dunkelgraue Hose, ein schwarzes Top und eine schwarze Lederjacke mit dem Symol SSA drauf, zwar nicht ganz mein Geschmack, aber was soll's.

Ich ziehe mich an, gucke noch ein letztes mal in den Spiegel und schreite zur Tür hinaus.

Mit einem Plan in der Hand, versuche ich mich zu orientieren.

Wow...Friseur,Shoppingmal, Schule, die haben wirklich fast alles hier unten. Wie eine kleine Stadt.

„Sorry...das tut mir so leid, oh man.”,vor lauter Vertiefung in den Plan, habe ich meine Umgebung nicht mehr wahrgenommen.Ich entschuldige ich mich bei dem rothaarigen, gleichaltrigen Mädchen, gegen die ich ausversehen gelaufen bin.
„Schon gut wirklich.”

Ich helfe ihr wieder auf die Beine.

Sie checkt mich mit einem Blick ab.
„Neuling was?”, schaut sie mich an.

Ich nicke nur. Sie sieht den Plan in meiner Hand. „Na, was suchst du denn?”
„Ehm, die Mensa.”, antworte ich ihr.
„Dann mal mir nach, ich muss auch dort hin.”, und schon geht sie los.
„Ich bin übringens Xenia, Bereich Kampf, und du?”
„Isa..ehm ich meine Bella, ab jetzt auch Bereich Kampf.”

Sie bleibt abbrucht stehen.
„Moment mal...du bist doch nicht DIE Bella Castillo?”, sie guckt mich mit großen Augen an.

Ich nicke wieder nur.Anscheind bin ich hier so etwas wie eine Berühmtheit.
„Wow, Christina hat uns schon allen von dir erzählt, sie erwarten dich schon alle, alle wollen dich kennenlernen.” Sie zieht mich mit sich und schon stehen wir in einem riesen Raum...voller Menschen und am letzten Ende ein hochliegender Tisch und Christina, die mir schon kräftig zuwinkt.