Szene 32

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„Soviel zum Thema, da läuft nix.”, zwinkert Christina mir zu. Eigentlich habe ich keine Lust auf dieses Thema einzugehen, meine Beine zittern genauso, wie der Rest meines Körpers und ich denke gerade an ganz andere Dinge. Aber da ich genau weiß, das sie sowieso nicht locker lässt...„Musst du dich nicht gerade um andere Dinge kümmern?” Mein Blick wendet sich skeptisch an sie. „Dafür hab ich ja Hendrik, weil ich mich jetzt erst um den Gefühlsstatus meiner Nichte kümmern muss.”  „Lass mich das mal selbst regeln.”, ich verdrehe meine Augen und gucke um mich herum. Wo ist der Rest? Sind wir die Einzigen hier? Mit einem fragenden Gesicht blicke ich zu Christina zurück, die mich sofort versteht. „Wir sind alleine, keine Angst hier bekommt keiner etwas mit, noch nich mal der Pilot.” , sie deutet auf die Scheibe, die uns von dem Cockpit trennt. „Wieso alleine?”, frage ich sie. „Nunja, wir haben die Aufteilung nach den Gruppen gemacht und da wir alleine in einer Gruppe sind.”  Wie alleine? Der Plan war doch, dass ich mit Xenia, Nick und Jordan reinstürmen soll, nachdem die Luft rein ist?” „Da sieht man mal wieder, dass du nie aufpasst.”, sie scheint sofort genervt zu sein und ich planlos, da ich eben mit meinen Gedanken nicht aufgepasst habe. Wer hätte auch damit rechnen können, dass der Plan so kurzfristig geändert wird? „Entschuldigung, okey?!”, jetzt motzte ich sie leicht genervt zurück an. „Nichts ist okey, du bist immer wo anders mit deinem Kopf.” „Entschuldigung, dass ich an etwas anderes denke, nachdem ich erfahren habe, das es soetwas wie ein SSA Quatier gibt. Meine Eltern Agenten waren. Du meine Tante. Es eine böse Janine gibt und ich jetzt für die Gerechigkeit kämpfen soll.”, meine Stimme wird immer lauter. „Wer wollte denn Kämpfen? Ich wollte nicht das du mitkommst!”  „Gut das ich das schon längst weiß und es mir egal ist, was du sagst! Spiel nicht immer so meine Mutter....die ist tot!”, die Wörter strömen einfach aus meinem Mund heraus. Die laute Wut zwischen uns wandelt sich zur Stille. Sie schüttelt ihren Kopf, schnallt sich ab und verschwindet hinter der Trennung, auf den freien Co-Piloten Sitz. Nun bin ich hier ganz alleine. Und habe immer noch keinen Plan, was ich gleich nach der Landung tun muss. Wir werden auf einer Nachbarinsel landen und was danach geschieht, keine Ahnung. Ich werde wie der letzte Idiot rüberkommen, wenn ich nicht weiß, wie ich handeln muss.
Nach ungefähr einer Stunde Flug und langem Nachdenken merke ich erst, wie verletztend kalt mein letzter Satz zu  Christina war. Trotz der letzten Streitigkeiten, ich möchte in keinen Kampf steigen, wenn ich weiß, dass sie sauer auf mich ist. Es tut mir weh, wenn wir uns anschreien, aber noch schlimmer ist es sie so am Ende zu sehen, obwohl ich es schuld bin.
Der Druck auf meinen Ohren entwickelt sich zu einem Schmerz, das heißt wir Landen. Unter den Wolken erblicke ich auf eine kleine grüne Landschaft. Wir sind die ersten. Ich spüre das Aufkommen des Helis auf dem Boden, ich steige aus und höre von oben schon die zwei nächsten Flieger aus der Weite. Das wichtigste für mich in diesem Moment ist Christina. Ich laufe zu ihr, da sie so hektisch vor mir ausgestiegen ist. „Es tut mir leid.”, sage ich von hinten zu ihr, bis ich merke, dass sie mich durch den Lärm anscheind nicht hören kann. Ich greife nach ihrer Hand und drehe sie zu mir um und schreie nochmal etwas lauter „Es tut mir leid, das war  dumm von mir.”
Zuerst scheint es, als würde sie mir nicht antworten wollen, doch dann ertönen doch noch Wörter aus ihrem Mund. „Es verletzt mich okey? Wir streiten uns immer wieder, dann kommt ein normales ,Entschuldigung' und es scheint, als wäre alles wieder gut, das war doch früher nie so? Und du weißt ganze genau, dass ich deine Mutter nicht ersetzen kann. Klar versuche ich mein Versprechen von damals einzuhalten und mich um dich zu kümmern. Du bist alles was ich habe. Aber ich will nicht deine Mutter ersetzen.Okey?.”, aus ihrer Stimme höre ich ihre Traurigkeit heraus. „Ich weiß. Es war in letzter Zeit alles zu viel. Aber das wird sich jetzt ändern. Und ja ich weiß. Wir haben ja nur noch uns.”, ich lege eine kurze Pause ein und warte bis der Lärm nach der Landung weg ist. „Ich will oder kann mit dir nicht so kämpfen....Nicht, wenn wir beide so sind.”  Ich reiche ihr meine Hand. „Frieden?” Sie nimmt das Angebot an und aus ihren Lippen formt sich wieder ein Lächeln.Ich hoffe, dass das der letzte Streit zwischen uns war. Ein kurzes Vibrieren des Bodens und die letzten zwei Helis Landen. Alle steigen aus und versammeln sich in einem Kreis, während die Flieger wieder verschwinden.Nick ist der Letzte der zu uns kommt. Wir haben kurzen Blickkontakt, doch irgendwie hoffe ich, dass er nicht zu mir kommt und das hält er zum Glück auch ein.„Die Boote werden in wenigen Minuten auch da sein.”, sagt Helen zur Gruppe. „Seit ihr zwei bereit?”, wenn sie damit unteranderem mich meint, dann nein. Ich bekomme einen kurzen Schups von Christina in meine Seite und sie antwortet mit einem „Ja sind wir, wir gehen nur nochmal alleine alles durch, bis die Boote da sind, kümmert ihr euch nochmal um euren Ablauf.”, wir entfernen uns leicht von dem Rest der Gruppe und sie legt sofort los. „Also: Wir werden mit unseren Unterwasserbooten zur Quatierinsel fahren. Die zweite Gruppe wird uns sofort Folgen. Wir werden zum Eingang gehen. Du folgst mir dann einfach. Matthias hat mir die Kordinaten der Kameras gegeben. Wir werden uns einfach zeigen und schön in die Kamera lächeln.”, ich muss sie unterbrechen.
„Aber was soll das bringen? Dann werden sie uns doch sofort umbringen?!”, bisher klingt der Plan wie eine Schnapsidee. „Ja es ist riskant, aber es geht ja weiter. Also natürlich rechnen wir, dass Janine überrascht ist und etwas verwirrt, dass wir uns so skrupelos vor ihr präsentieren. Und glaub mir sie wird uns nicht direkt erschießen, davon hätte sie nichts, sie will etwas ganz bestimmtes, soweit ist sicher. Natürlich wird sie zuerst ihre Vertreter vorschicken. Wir  spielen ihnen vor, dass wir im Guten kommen und mit Janine reden wollen, dass heißt viel Improvisieren. In der Zeit wird Matthias versuchen sich in das Betriebssystem zu hecken und alles tot legen. Die zweite Gruppe wird durch einen zweiten Eingang eindringen können und dann sind wir an dem Punkt angelangt, wo es ums Kämpfen geht.”
„Das war jetzt alles, was du wissen musst, aber du weißt ja, man kann nie einen genauen Plan erstellen .Also bist du breit?”
„Mehr oder weniger.”

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