Szene 5

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Ich öffne meine Augen, als sich der Geruch von Rührei mit Speck in meiner Nase festsetzt.

Wie es aussieht muss ich doch noch für ein, zwei Stunden eingeschlafen sein. Jedoch ohne erwarteten Traum.

Meine Augen wollten am Schluss einfach nicht mehr mitspielen.

Der wenige Schlaf macht sich körperlich bemerkbar, ich fühle mich kraftlos am Ende.

Der erste Blick zieht mich auf mein Handy, wie so ziehmlich jeden Morgen.
10:47, Samstag Morgen, und erst jetzt, nachdem mir  Glückwunschsnachrichten angezeigt werden, realisiere ich...es sind nicht nur endlich Ferien, nein ich bin endlich 16. Ein Wunder, dass mir überhaupt jemand gratuliert. Bestimmt nur, weil sie sich dazu verpflichtet fühlen..

Langsam halte ich den Reiz der Gerüche die von der Küche kommen nicht mehr aus, auch wenn mein Körper sich Schlapp fühlt , quäle ich mich aus dem Bett.

Mein Weg führt mich in die Küche wo - wie auch erwartet- meine Mutter am Herd steht und mein Lieblingsfrühstück zubereitet. Auch mein Dad ist fleißig dabei den Tisch zu decken, so fällt es ihnen erst gar nicht auf, dass ich schon wach bin und vor ihnen stehe.

,,Ach da ist ja unsere kleine Maus...sorry ich meinte große Maus, das muss ich mir jetzt angewöhnen."
„Alles Gute zum Geburtstag!" Sie stürtzen sich beide auf mich um mich zu drücken.Feste zu drücken.Wirklich sie zerdrücken mich fast.

Danke, danke wirklich lieb...könnten wir dann jetzt mal essen?" frage ich mit wenig Luft. Wow der Schlafentzug löst auch meine ,,Schlechtgelaunt" Phase aus.

Klar, ist alles extra für dich!"

Ich bin echt hungrig und zum Glück gibt es reichlich Essen. Sie haben sich mal wirklich wieder selbst übertroffen mit der Auswahl.

Auf meinem Platz liegt eine rote Schatulle, ich öffnete sie, in ihr taucht in der Watte ein Amulett zum Vorschein.  „Du musst es öffnen.”
An der Seite versuche ich mit meinen Fingernägeln den Anhänger zu öffnen. Es ist ein Foto von uns dreien, dass wir letztes Weihnachten geknippst haben.
„Es ist zwar nichts besonderes, aber wir hoffen es gefällt dir." , sagt meine Mutter, sie wirkte leicht traurig, aber grinste. Einfach Komisch.
„Es ist wunderschön!" , ich finde persönliche Geschenke sowieso viel besser und freue mich wirklich über dieses Geschenk. Billig sieht es nicht aus, es scheint echtes Silber zu sein.

Wir sitzen gerade mal 15 Minuten am Tisch und ich verschling alles in mich rein, was nur geht. Kuchen, Rührei, Speck, einfach alles.

Nebenbei reden wir über normales Zeugs...normales...weder ein Ton über die Aktion von heute Nacht.

Aber ich will einfach nicht locker lassen, ich will wissen ob sie mich wirklich belügen würden. Denn Regel Nummer 1 in unserer Familie ist: Wir erzählen uns alles.
Beziehungsweise war es die Regel bisher, doch anscheind bin ich die Einzige, die sie einhält.

Und habt ihr auch gut GESCHLAFEN?"

frage ich sie mit einem kaum auffälligen Unterton, doch sie lassen sich nichts anmerken.

Ja und du Liebling?"
„Nunja ich habe bis 4 Uhr noch Fernseher geguckt, hat sich so angehört als hätte sich jemand unten Unterhalten, konntet ihr auch nicht schlafen?"

Nun sehen sie sich beide hilflos an.Damit hätten sie nicht gerechnet, dass ich noch so lange wach war.

Wenn ich ein Talent habe, dann das ich sofort sehe wenn mich jemand anlügt, beziehungsweise kann ich Menschen sehr schnell durchschauen.

Nun fängt meine Mutter an zu stottern: „Wie Stimmen? We-Welche Stimmen? Vielleicht haben wir den Fernseher vergessen auszumachen."

Ist klar. Wenn sie nichts sagen wollen, dann muss ich wohl anfangen.
„Nein es waren eure Stimmen, haltet ihr mich eigentlich für blöd?!" , ich wurde leicht lauter...wie gesagt Schlafentzug.

Schon wieder ein verwirrter Blick von beiden, dann traut mein Dad sich etwas zu sagen.

Aso stimmt ich hab vergessen, dass ich irgendwann mitten in der Nacht einen Anruf bekam, es ging um einen Einsatz."

Aso deswegen standen also die zwei Männer in unserer Küche?”, ich höre mich an, wie bei einem Verhör.
Mein Vater wischt sich mit beiden Händen durchs Gesicht.
Ihr wart völlig aufgelöst, was war denn los?Um was ging es in dem Gespräch?Was meinten sie mit: Es ist noch nix aufgeflogen?"

Meine Mutter hat den gleichen Blick wie gestern im Gesicht. Ihre Augen werden immer kleiner und Tränen bilden sich.

Wir können es dir einfach nicht sagen Isabella, bitte, hör auf darüber zu sprechen, es ist nicht leicht, aber du musst wissen das ich un deine Mutter dich lieben!" mein Vater nimmt meine Mutter in die Arme, die mittlerweile am weinen ist. Wieder tut sie mir leid. Sie tun mir beide leid. Doch wie soll ich sie trösten, wie soll ich ihnen helfen, wenn sie mir nicht sagen, wieso sie überhaupt so sind?

Ich dachte wir haben keine Geheimnisse voreinander,schlimmer als die Adoption kann es doch nicht sein?!" ich schreie sie an doch bekommme nur leere Blicke zurück. Ich stehe auf, so kenne ich mich selber nicht. Ich werde sonst nie so schnell laut und bin sogar immer die Ruhige.

Ich nehme das Amulett, mein Handy und meine Kopfhörer und verschwinde zur Hintertür, das wird mir hier echt zu blöd.
„Wohin gehst du? Isabella es ist dein Geburtstag, da sollten wir nicht streiten!", mein Dad steht auf um mich aufzuhalten. Hält mich an meiner Schulter fest und dreht mich um.
„Wohin ich gehe? Das ist mein Geheimnis...lasst mich einfach nur allein." ich reiße mich losknalle  die Tür zu und verschwinde.

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