Szene 33

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„Die Boote sind da!”, schreit uns Jordan zu. „Ja, wir kommen.”, sie guckt mich an und nimmt mich in den Arm. Ich wünschte ich wäre doch nicht mitgekommen. Wieso muss ich denn immer so sturr sein?!
Aber ich muss daran denken, für was ich das ganze mache- Eben nicht für mich.
Ich laufe Christina hinterher zur Küste.
Doch weit und breit sehe ich kein Boot. Plötzlich taucht unter dem Wasser eine riesen Gestalt auf.
Das U-Boot.
Was besitzen wir eigentlich nicht? Hubschrauber, U-Boote, Autos, einfach alles...Eine Lucke öffnet sich oben.
„So, schwimmen kannst du ja.” Das wird nicht mein Problem sein. Ich habe schon mehrere Preise durch den Schulschwimmclub gewonnen.
„Aber dann ist doch alles nass?” , frage ich sie stutzend.
„Wasserabweisende Kleidung und Rucksäcke. Also langsam müsstest du wissen, dass wir immer auf dem neusten Stand sind.”, sie springt vor mir in die Tiefe. Die Kälte sieht man ihr förmlich an, als sie wieder auftaucht. Mein Kopf dreht sich ein letztes mal zurück, zu Nick, um mit ihm Blickkontakt aufzunehmen. Ich mache einen Schritt nach vorne und lande unmittelbar neben ihr im Wasser. Kalt. Eiskkkalt. Sofort versuche ich mich in Richtung U-Boot zu bewegen, damit ich die Kälte verdrängen kann.
Eine Leiter taucht aus der Lucke auf. Ich klettere nach Christina hoch, die Öffnung schließt sich und wir sind trocken von Wasser umgeben. Dieser Gedanke kommt mir leicht beängstlich vor. Mehrere Meter unter Wasser. Mitten im Meer und umgeben von Wasser. Rund eine Ehwigkeit vergeht, bevor wir den Befehl bekommen, dass wir gleich da sind.
Ich schaue rüber zu Christina, die gerade mit der zweiten Gruppe am kommunizieren ist.
„Die zweite Gruppe ist sofort hinter uns.” , sagt sie zu mir, dann wendet sie sich wieder an das Gerät.
„Können wir? Seit ihr bereit Jordan?” Es ertönt eine Antwort.
„Gut, dann los.”
„300 Meter schwimmen, dann gehen wir an Land und dann verläuft alles wie geplant. ” Ich nicke. Das Boot bewegt sich langsam wieder an die Oberfläche. Die Lucke öffnet sich wieder,wir steigen aus und landen abbrucht im Wasser. Ich versuche so schnell es geht meine Beine und Arme zu bewegen, damit ich aus dem Wasser komme. Doch ich habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Mein Puls ist von 120 weiter auf 180 gestiegen. Es kommt mir vor, als würde ich keinen Meter von der Stelle kommen. Christina liegt ungefähr 100 Meter vor mir. Ich tauche kurz unter und versuche mit Tauchen vorran zu kommen, was manchmal leichter ist, doch das Salz in meinen Augen brennt wie Feuer. Ich tauche wieder auf. Nun kann ich noch nicht mal mehr meine Augen öffnen, ohne dieses Feuer zu ertragen. Plötzlich greift mich etwas von hinten an meinen Oberarmen. Ich erschrecke, voller Schmerz öffne ich meine Augen ganz und sehe Nick verschwommen vor mir. „Iiiich, ich kkaann nnicht.”, stottere ich halb eingefrohren. Der Anzug scheint wasserabweisend zu sein, aber sicherlich nicht kälteschützend. Er schwimmt los und zieht mich hinter sich her und hilft mir Richtung Land zu kommen. Langsam spüre ich einen feuchten Boden unter mir. „Danke!” Ich stelle mich ohne ein weiteres Wort hin und geh die restlichen Meter an Land, während er weiter auf seine Gruppe im Wasser wartet. Kaum bin ich aus dem Wasser, ist die Kälte sofort vergessen, durch den schwarzen Anzug wird die Sonne angezogen und auch der Anzug ist trocken. Es sieht aus, als würde der Anzug die Wassertropfen abweisen. Christina steht schon vor mir bereit.
Sie hält mir eine Wasserflasche hin, damit ich mir die Augen ausspülen kann.
Es tut gut die Augenlider wieder ganz öffnen zu können und etwas zu sehen.
„Okey. Dann wollen wir mal eine alte Bekannte besuchen.”, sie versucht zwar locker rüberzukommen, doch ich merke ihr ihre Anspannung an. Immer wenn sie aufgeregt ist ballen sich ihre Hände zu Fäusten oder sie spielt mit ihren Fingern herum. Aus ihrem Rucksack packt sie einen GPS Sender heraus, der uns zum Eingang führen soll. „Hier halte mal.”, ich nehme das Gerät in die Hand, während sie ein weiteres kleines schwarzes Ding herausnimmt. „So kann Matthias mir Anweisungen geben und hört uns.”
, sie steckt das knopfartige Ding in ihr Ohr, sodass man es kaum sieht, stellt etwas an ihrem Handy ein und versucht sich zu Verbinden.
„Gut 800 Meter geradeaus, dann gehts nach rechts, bis wir an die Küstenebene gelangen, dort sollen hügelartige Hebungen sein und dahinter das Quatier. Hier befinden sich keine Kameras. Also sie denken wirklich, sie wären hier sicher.”, sie verdreht ihre Augen und wir schreiten den Weg ein. Janines Quatier soll nicht so versteckt sein wie unseres. Sondern es ist oberhalb, wie ein ganz nomales Haus, nur das es riesiger ist, bewacht und mehr in die Tiefe geht.
Auf dem Weg hin reden wir kaum ein Wort. Wahrscheinlich, weil wir beide aufgeregt sind oder weil sich keiner Traut ein falsches Wort zu sagen und somit wieder Streit anzufangen. Das ist auch gut so, so kann ich mich nochmal in meinen Gedanken finden. Ich will einfach zu gerne wissen, was Janine von uns will und warum sie mir damals geholfen hat, anstatt mich eiskalt umzubringen. Es kann nur bedeuten, dass sie etwas haben will.... das ich besitze... oder kenne.
Ich habe das Gefühl, dass ich mir mit den ganzen Fragen nur noch mehr Angst einjage und bevor ich mich wieder beruhigen kann und meinen Puls auf normalstand bringen kann, stehen wir schon 100 Meter vor einem riesen bewachten Zaun.

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