Szene 3

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3:17 Uhr.

Und ich liege immer noch wach im Bett, während meine Eltern schon längst seelenruhig am schlafen sind.
Sie machen sich oft Gedanken über meine Gesundheit. Ich versuche ihnen dabei immer zu erzählen, dass ich schlafe und es mir gut geht. Also ist es oft so, dass sie sich alle paar Stunden in mein Zimmer schleichen, um sich zu versichern, dass ich auch wirklich schlafe.
Die Uhr in meinem Zimmer tickt laut hin und her, mittlerweile blende ich dieses Geräusch schon aus, genauso wie die Kirchenglocken, die im Stundentakt in der Ferne leuten.

Ich habe einfach keine Lust mehr zu schlafen...auch wenn es mir echt nicht leicht fällt die Augen aufzuhalten. Kaum bin ich im Tiefschlaf , fangen die Träume wieder an und ich kann sowieso nicht mehr schlafen, deswegen versuche ich es erst gar nicht.
Ich habe es schon oft mit Kurzschläfen versucht, aber die machen mich nur noch schlapper.

Schlaftabletten können nicht immer die Lösung sein - Nie mehr schlafen jedoch auch nicht.
Ich hoffe immernoch, dass die heutigen Wissenschaftler irgendwann ein Mittel entwickeln, das Träume verschwinden lässt. Theoretisch hätte ich es schon selbst versuchen können, bei so viel Zeit, die ich einfach so wach in meinem Bett rumliege.

...Ich habe Durst.

Langsam befreie ich mich aus meiner Decke, unter der es gefühlte 50 Grad sind. Ich hasse Hitze, ich bin eher so der Kältetyp, deswegen fahren wir auch nie nach Spanien oder so, sondern zum Skiurlaub in die Schweiz.

So leise wie möglich versuche ich aufzustehen und die Tür zu öffnen, um bloß nicht meine Eltern zu wecken.Ich schleiche mich langsam durch den Flur zur Treppe, die ich wie ein Spion Schritt für Schritt überwältige.

Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich durch einen Türspalt Licht in der Küche brennen- hat anscheind jemand vergessen auszuschalten oder aber, jemand hat genauso durst, wie ich.

Ich schleiche langsam Richtung Küche, doch 3 Meter davor bleibe ich abrucht stehen.
Mir stockt der Atem.

Ich schrecke kurz auf, aber verliere keinen Ton.

2 Männer, schwarz gekleidet.

Mein erster Gedanke: Scheiße Einbrecher.

Mein Zweiter: Was soll ich machen? Meine Eltern rufen? Die Polizei? Oder selber eingreifen? So, wie ich mich kenne tue ich eher Letzteres. Alles andere wäre auch zu laut.

Wie angewurzelt verstecke ich mich hinter der Wand, neben der Tür, um bloß nicht endeckt zu werden.Das ist meine Chance die Kampftechniken von der Therapie anzuwenden, nichts kann ich besser, als Selbstverteidigung. Ich will gerade reinstürmen, als ich eine vertraute Frauenstimme höre:

„Das könnt ihr noch nicht machen, nein das lasse ich nicht zu!", die Stimme klingt aufgelöst aber auch leicht aufgebracht und sehr hoch.

.... meine Mutter.
„Schatz, damit mussten wir rechnen, es ist schwer, aber die Zeit ist gekommen.", eine männliche Stimme.
...... mein Vater.

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