Szene 19

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Es klopft ein zweites mal. Dieses mal bin ich mir sicher ,dass es Nick ist.

Ich öffne die Tür und vor mir steht ein Junge, den ich kaum erkenne.

Er hat ein blaues Shirt an, eine Jeans und seine Haare sind gestylt. Jedoch veraten ihn seine blauen Augen, die ich sofort nur einem zuordnen kann, Nick. Auch er checkt meinen Look ab.
„Sorry, aber ich hab echt nix anderes hier.”, lache ich ihn an.
„ Keine Angst, du siehst perfekt aus, egal was du an hast.”

Schon wieder fühle ich mich geschmeichelt. „Du auch.”
„Danke, dann komm mal mit, wir benötigen noch ein paar Sachen.”

Ich folge ihm, durch den langen Flur.
„Komisch, ich habe hier noch nie einen Ausgang gesehen.”, sage ich zu ihm.
„Wir haben hier unten 3 Ausgänge, die nach oben führen. Der erste, der uns zu den Flugzeugen undso führt, der zweite, der zu einem Gelände auserhalb führt und der letzte der uns durch einen Aufzug direkt in eine alte Tiefgarage der Innenstadt bringt.Den benutzen wir heute.”

Wir kommen am Ende des Ganges an und es öffnet sich eine Tür, hinter der Tür befindet sich eine Art Vorraum, dort versorgen wir uns jeweils mit einer Waffe, Pfefferspray,GPS-Sender, einem Handy und einem Notknopf.
„Mein Handy?!” , bin ich völlig erstaunt. Ich habe es schon ganz vergessen.
„Hier unten hast du sowieso keinen Empfang. So bist du bereit?” , er guckt mich an und zieht beide Augenbrauen hoch. „Aber hallo!” Er drückt wieder einen Knopf, kurz danach erscheint ein Aufzug. Wir treten ein und er scannt seinen Daumen an der Seite des Aufzugs ein.Dann drückt er den Knopf zur 1. Etage und wir fahren hoch.
„Komisch, das fängt ja erst bei eins an?”
„Ja, weil nur wir zutritt zu unserem Quatier bekommen dürfen. Falls sich doch mal jemand in die Garage verirrt, der nicht zu uns gehört, sieht er nicht, dass es noch weiter nach unten geht. Er muss erst seinen Fingerabdruck an diesem Knopf abgeben.Bei deinem Finger funktioniert das natürlich auch.”
„Zu viel Technik für mich.”, verdrehe ich die Augen.

Wir stehen in einer verlassenen Tiefgarage. Durch einen Spalt gelangen wir auf die Straße. Ich drehe mich wie ein Kleinkind im Kreis. Die frische Luft hier oben tut echt gut.
„Wundervoll.”
„So was willst du machen? Shoppen? Spazieren? Oder weiter hier rum hüpfen?”, lacht er mich an.
„Ich hätte  Lust  auf ein Eis, wie siehts bei dir aus?”

Eis und spazieren?”
„Perfekter Plan.”, stimme ich ihm zu.
„Ich kenne eine gute Eisdiele.”

Wir gehen die Straße weiter entlang und biegen  in eine Nebenstraße ein. Von weitem sehe ich schon die Eisdiele, die er meint.
„Was willst du haben?”, fragt er mich.
„Ehm, Joghurt und Schoko.”
„Das gibts nicht, jetzt hast du auch noch so einen guten Geschmack.”
„Wie?”, frage ich ihn. „Sind meine Lieblingssorten.”
„2 mal Schoko und Joghurt zum mitnehmen.”, sagt er zu dem Verkäufer.

Ich nehme das Eis drehe mich um und stoße gegen einen Mann, der ziehmlich komisch gekleidet ist, fast angsteinflüssend. „Entschuldigung.” sage ich, doch er guckt mich nur mit einem bösen Blick an und verschwindet dann.

Wir nehmen uns das Eis und spazieren am Hafen entlang. Wir reden, lachen und gehen einfach immer langsam geradeaus.Auf der anderen Straßenseite endecke ich wieder den Mann, der vor der Eisdiele war.Mein Blick folgt ihm unauffällig, als er kurz an einem anderem Mann vorbei stoßt und ihm etwas zuflüstert.Kurz merke ich nicht, dass Nick an einer Bank direkt neben dem Meer stehen bleibt. Wir gucken uns beide an und er fängt einfach nur an zu Lachen.
„Was ist? Warum lachst du?”
„Hahaha, nichts, du hast dich nur mit Schokoeis eingeschmiert.”, er lächelt mich mit seinen strahlenden Zähnen an. Ich fühle mich bei ihm einfach nur wohl, selbst das ist mir nicht peinlich. „Wo?”, frage ich ihn. „Warte ich mache es weg.”

Er nimmt das untere Ende seines Shirts und wischt mir damit das Eis im Gesicht weg, dadurch kommen wir uns etwas näher.Er lässt sein Shirt wieder runter und schaut mir einfach in die Augen.
„Weißt du eigentlich, wie froh ich bin dich zu haben? Es kommt mir so vor als wärst du nie weg gewesen.”

Ich lächel ihn an. Zuerst weiß ich nicht was ich sagen soll, deswegen nehme ich ihn einfach in die Arme. Ich weiß nicht, aber irgendwie versuche ich immer seine Nähe zu bekommen, genauso wie er meine.
„Ich auch.”, wir stehen immer noch in Arme geschlossen da.

Plötzlich sehe ich wieder den Mann, der nun auf unserer Seite ist, hinter einem Auto, leicht versteckt.Ich habe das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, ich fühle mich beobachtet.
„Nick?”
„Ja?”
„Wir sind nicht alleine.”

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