Szene 7

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Meine Schritte werden ungewollt immer schneller. Zwei Scheinwerferstrahlen leuchten hinter mir auf und erhellen mir den Weg, ich drehe mich um und bleibe kurz stehen, bevor ich einen Schritt ausweiche.

Ein Auto in dieser Gegend? Ich hatte Recht. Ich bin nicht alleine.

Doch das Auto hat nicht die Absicht an mir vorbei zu Fahren, im Gegenteil, es bleibt unmittelbar vor mir stehen.
Mein Herz schlägt ungewollt schneller. Ich versuche durch die Dunkelheit zu erkennen, wer in diesem Auto sitzt. Aufjedenfall sind es zwei Gestalten. Mein Adrenalinspiegel steigt. Vielleicht meine Eltern, die mir hinterher gefahren sind? Nein. Ich schaue auf das Auto. Es ist nicht unseres.

Die Fensterscheibe öffnet sich, ich will gerade weglaufen, doch dann hält mich eine Stimme zurück.
„Entschuldigung?”, ruft eine männliche Stimme mir hinterher. Ich überlege noch kurz nach. Soll ich stehen bleiben und mir anhören, was er von mir will? Oder sollte ich nicht so naiv sein und weglaufen? Immerhin weiß jedes Kind, dass man mit Fremden nicht reden sollte.
Doch irgendwas in mir hält mich an.
„Was denn?”, rufe ich dem Auto entgegen, halte dennnoch 2 Meter Abstand.
„Wir bräuchten eine Hilfe zur Wegbeschreibung.”
Antwortet er mir. Es könnte wirklich sein, dass sie Hilfe brauchen, wer sonst würde sich hier verirren. Außerdem habe ich solch ein Kennzeichen noch nie in dieser Gegend gesehen. Vorsichtig gehe ich auf das Auto zu. Ich bleibe einen Meter vor dem Fenster stehen. Sehe den Mann, der sich dahinter versteckt und erstarre, irgendwie  kommt er mir bekannt vor. Na klar, dieses Gesicht kenne ich! Ich drehe mich um, will durch den Wald verschwinden,
doch plötzlich geht alles schnell und unerwartet.

Der zweite Mann steigt aus, will mich mit sich reißen und hält mir Augen und Mund zu.

Ich schreie noch kurz auf, doch hier würde mich eh keiner hören.

Dann versuche ich mich zu wehren, indem ich um mich schlage und trete, doch es bringt nichts. Ich habe keine Chance, er hat eine unfassbare Kraft.

Ich merke nur noch wie er es schafft mich ins Auto zu ziehen und wir losfahren.

Er hält mich immernoch fest. Noch ein letztes mal versuche ich mich von ihm zu befreien und beiße ihm in den Finger vor meinem Mund.

Er stöhnt auf und nimmt schließlich wenigstens seine Hände von meinem Gesicht weg, damit ich was sehe.

Ich schaue verwirrt um mich, doch brauche nich lange, bis ich die Gesichter der Männer wiedererkenne...die Beiden von heute Nacht.
„Was soll das? Lasst mich sofort raus!", schreie ich direkt los.

Nana, du musst nicht gleich so laut werden...und nein das geht leider nicht."

Da entführen die mich erst und verlangen ernsthaft von mir das ich nicht schreie?

Ich kenne euch, ihr seid heute Nacht bei meinen Eltern gewesen und jetzt entführt ihr mich, weil sie bestimmt nicht auf eure Abmachung eingegangen sind!"

Sie fangen beide an laut zu Lachen. Das macht mich wütend und ich gebe dem Rechten neben mir eine gewaltige Ohrfeige.
„Okey ich hätte nicht gedacht das es sein muss, aber: Plan B.", sagt der Fahrer.

Plan B? Was für ein Plan B?

Der von mir geohrfeigte Mann nimmt eine unter sich liegende Tasche hervor, woraus er irgendetwas langes zieht...Eine Spritze?
„Sorry Bella, aber leider lässt du uns keine Wahl, bald verstehst du, dass wir nix böses wollen."

Ich spüre einen kurzen Piekser und dann ist alles schwarz vor meinen Augen.

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