Secret Life

Szene 10

„Das hier ist dein Zimmer.”

Julia führt mich in einen großen Raum.

Alles sieht so modern und mit der hochwertigsten Technik ausgestattet aus.
„Du hast natürlich auch dein eigenes Bad.”, sie will es mir zeigen, doch mein Blick fällt zuerst auf das riesen große Bett in der Mitte des Zimmers.
„Wir haben übringens die gemütlichsten Betten der ganzen Welt, probiers mal!”, sagt sie während sie sich drauf schmeißt.

Wie ein kleines Kind springe ich aufs Bett, das mich zuerst in die Höhe federt und dann auf den weichen Grund zurück bringt.

Wir lachen, wie schon lange nicht mehr.

„Wieso als Therapeutin?”, frage ich sie.

Sie schaut mich an und guckt zurück zur Decke.
„Ich wollte bei dir sein...”, sie legt eine kurze Pause ein.
„Bevor Maria in meinen Armen starb hab ich ihr versprochen, dass ich egal was passiert immer auf dich aufpassen werde...ich war erst 15.
Ich musste die Leitung hier übernehmen, es gab zu der Zeit sehr viele Schwierigkeiten . Die Ältesten der Truppe entschieden sich dazu, dich in Sicherheit zu bringen. Somit verboten sie mir zuerst den Kontakt zu dir, es sei zu gefährlich meinten sie...3 Jahre lang.Doch du kennst mich, ich bin eine Kämpferin, also habe ich dafür gekämpft dich zu sehen.”

Sie lacht mich an.Das hatten wir gemeinsam, wir waren beide wahre Kämpfernaturen.

Ich bin gerührt, dass sie sich so bemüht hat bei mir zu sein.
„Du hättest sehen müssen, wie lange ich mich geweigert habe irgendetwas zu machen. Als ich 18 war haben sie es dann aufgegeben und mir eine falsche Identität gegeben, damit ich in der Stadt nicht aufflog.Ich erfuhr von Cassandra über deine Alpträume, also bot ich mich als deine Therapeutin an. So konnte ich Zeit mit dir verbringen, dir das Kämpfen beibringen und mehr über dich erfahren, aber keine Angst ich hab den anderen nix über deine Geheimnisse erzählt.”
„Du hast mich also 10 Jahre zu einer Argentin ausgebildet, ohne das ich was wusste?”, frage ich sie.
„Kann man so sagen und ich glaube es ist mir gelungen, aber das wird sich morgen in der Schule zeigen.”
„Schule?!”, mir hat keiner gesagt, dass ich hier auch zur Schule muss.

„Keine Angst, es ist keine normale Schule, du lernst dort alles, was du für das geheime Leben hier unten wissen musst, man kann sich entscheiden zwischen dem Bereich Kampf, Wissenschaft, Technik  und Dienstleistung, aber ich glaube du holst am Besten Kampf.”

Sie zwinkert mir zu und ich hätte auch ohne ihre Entscheidung Kampf genommen, zu sonst etwas bin ich sowieso nicht zu gebrauchen.
„Ich verstehe immer noch nicht ganz, wo ich hier gelandet bin, ich mein was seit ihr ?Spione?”
„Agenten, Spione, Krieger, wir sind alles.Wie Superhelden.Hier sind Menschen aus aller Welt, die meisten kamen damals hierher und wohnen jetzt seit Generationen hier.Nur die Obersten des Staates wissen über uns bescheid.Wir sehen praktisch nach dem Rechten, denn es gibt leider auch eine böse Seite.”
„Wie die Möder meiner Eltern.”, sage ich mit gekränkter Stimme.
„Ja, dein Vater war auch einer von ihnen, bis er deine Mutter kennenlernte und zu uns kam. Das wollten die Anderen natürlich nicht so einfach annehmen.”

Ich bin also das Gemisch aus Gut und Böse- eine perfekte Kämpferin.

Ich wollte das Thema wechseln, denn der Tod war nicht gerade mein Lieblingsthema...
„Soll ich dich jetzt eigentlich Julia oder Christina nennen?”
„Nenn mich wie du willst, ich reagiere auf beides.”
„Okey Christina, wir führen einfach das Kapitel von vor 13 Jahren weiter....Ich bin Bella Castillo und du Christina Castillo.”

Es hört sich komisch an, aber ich werde mich schon daran gewöhnen, hier unten wird mich sowieso keiner Isabella nennen.

Wir liegen noch den Rest des Tages im Bett und Christina erzählt mir von alten Kindheitsgeschichten.

Wie wir beide immer rumalberten und wie wir alles verwüsteten und sie immer die Schuld auf sich nahm, wenn etwas kaputt ging, doch auf uns sowieso keiner sauer sein konnte, weil wir einfach zu süß waren.