Szene 24

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Eins ist mir von Anfang an klar. Wenn sie Janine und ihre Leute überraschen wollen, will ich dabei sein, um zu kämpfen. Ich will mich ein Stück weit dafür rächen, was sie meinen Eltern angetan haben.

Ich folge Christina hinterher. „Ich hoffe es ist selbstverständlich, dass ich mitkomme?”, frage ich sie. Sie dreht sich hastig um. „Das kommt auf keinen Fall in Frage!”
„Wieso nicht? Du hast selber gesagt, dass ich eine gute Kämpferin bin und du darfst ja schließlich auch mit!”
„Wir brauchen nicht zu diskutieren, du bist eine gute Kämpferin, aber du hast noch nie den Ernstfall gesehen, du hast nur gegen mich gekämpft, das war ja klar das du mir nicht weh tust. Und du kannst dich nicht mit mir vergleichen.” , sie wird leicht lauter. „Ach ja, ich glaube ich weiß noch zu gut wie das ist!  Wenns hart auf Hart kommt lege ich jeden um, frag Sara! Ich komme mit, das ist mir egal was du sagst, du bist nicht meine Mutter....ich kämpfe für sie und für  die Gerechtigkeit auch wenn ich selbst dabei drauf gehe.” Unsere Gesichter sind nun nur noch ein paar Zentimeter entfernt. Wir sind beide Dickköpfig, aber ich hasse es wenn wir uns streiten, was in letzter Zeit irgendwie echt oft der Fall ist. „Sie hat Recht. Sie ist eine gute Kämpferin, das müsstest du wissen,sie hat immerhin alle Männer beseitigt.”, ich drehe mich um, hinter uns taucht  Nick auf. „Ich habe ihr nicht geholfen, ich wollte, aber konnte nicht. Es hat alles an ihr gehangen.Gib ihr eine Chance.”

Stimmt es? Habe ich all die Männer alleine umgelegt? Waren sie mir etwa gefolgt und nur hinter mir her?
„Nick, das ist unsere Angelegenheit, okey?”, sagt Christina, bis nun eine weibliche Stimme dazu kommt.
„Ich finde mein Sohn hat Recht. Du warst auch mal so jung und ich kann dich daran erinnern, dass du sehr dickköpfig warst und immer überall dabei seien wolltest.” Christinas angespanntes Gesichts wird nun wieder lockerer.
„Komm Nick, wir gehen, lass sie es alleine klären.”, seine Mutter bringt ihn weg, und ich bin einfach nur dankbar, dass sie hinter mir stehen.

Christina kommt ein Stück näher auf mich zu. „Du hast eine Woche Zeit mir zu zeigen, was in meiner Nichte steckt und ob sie bereit dazu ist.”, Ich nicke Christina zu und mit einem Handschlag versiegeln wir unsere Wette. Sie geht weg und ich bleibe stehen.

Eine Woche, das heißt ich muss trainieren, trainieren und trainieren.

Das packe ich nicht alleine, ich brauche Hilfe. Jordan? Der würde mir nie im Leben helfen und ich würde nie im Leben mir was von ihm zeigen lassen. Sara? Sie steht bestimmt auf der Seite von Christina. Also bleibt da nur noch einer...

Ich klopfe leicht und die Tür öffnet sich.
„Bella? Was ist?” , er schaut verwundert.
„Du musst mir helfen.” „Komm rein. Bei was denn?” Nick hat ein genauso großes Zimmer wie ich, nur das sein Zimmer etwas wärmer aussah, mehr personalisiert und schöner.
„Ich muss bis nächste Woche beweisen, was ich kann, damit ich mit auf die Mission kommen darf.”
„Und wo komme ich da zur Hilfe?”, fragt er mich.
„Vielleicht, also ich hab mir gedacht, das du mir beibringen könntest mich darauf vorzubereiten.”, ich starre ihn mit großen Augen an „Bitte!”, flehe ich ihn an. „Ich, soll dir was beibringen, damit du mich wieder ohnmächtig machen kannst?”, er fängt an zu lachen.„Nein du sollst mir alles beibringen, du kennst das doch.”, irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mich nicht ernst nimmt. Nochmal versuche ich es mit einem „Bitte.”
„Und was bekomme ich dafür?” Was ist das denn für eine dumme Frage? Verlangt er wirklich eine Gegenleistung. Ich gucke ihn mit einem motzigen Blick an. „War ein Witz, ist doch klar, dass ich dir helfe.” „Gut, wann fangen wir an?” „Jetzt?”, fragt er mich. „Dein ernst, jetzt?!”
„Ich dachte du willst es in 7 Tagen schaffen?” „Okey, dann los.”

Wir schmeißen uns beide in unsere Trainingsanzüge und begeben uns zum Trainingsraum. Nirgendswo ist jemand zu sehen, alles ist dunkel hier. Wir schalten das Licht an und ich komme mir irgendwie unwohl vor, wenn wir ganz alleine hier sind. „Was willst du als erstes lernen?”  „Wie wäre es mit.”, ich überlege kurz. „Mit den Messern?”

Er nimmt sich zwei Messer raus, gibt eins mir in die Hand und holt selbst eins. Er wirft es gegen ein technisches Ziel und trifft genau die Mitte. „Kannst du irgendwas nicht?”, frage ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nahkampf.” Ich überlege kurz nach, bis mir was einfällt.„Okey wir machen doch einen Deal, du bringst mir alles bei was du kannst und ich bringe dir Nahkampf bei.”  Zuerst überlegt er eine kurze Zeit, doch dann kann er meinem Angebot nicht widerstehen.

Wir verbringen mehrer Stunden, bis in die Nacht hinein, damit wie man die Messern richitg anwendet, nachdem ich es wohl oder übel einigermaßen hinbekomme, erzählt er mir, wie ich mich möglichst leise Bewegen und Verstecken kann, was überwiegend auch klettern bedeutet. Irgendwann überkommt mich meine Müdigkeit und wir beschließen schlafen zu gehen.

Die nächsten 4 Tage verlaufen wie im Flug. Mein Tagesplan fängt beim Frühstück und Schule an übergeht dann ins Training mit Nick, zwischendurch das Abendessen und wieder Training. Nach 4 Tagen merke ich, wie ich immer besser werde und auch er macht Vorschritte im Nahkampf, doch genauso überwiegt mich meine Schwäche, mein kraftloser Körper, der sich nach Massenweise Training nur nach Schlaf und Erholung sehnt.

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