Ich lief immer weiter. Die Tränen liefen mir schon mengenweise die Wangen runter. Inzwischen War es schon stockduster, man sah nichts ausser manchmal ein schwaches Leuchten von den Straßenlaternen. Ich spürte wie meine ganze Schminke verlief und auf meinen hohen Schuhen konnte ich auch schon längst nicht mehr laufen. Ich zog sie aus und trug sie den restlichen Weg in der Hand. Meine Füße taten mir höllisch weh und ich wusste genau wie rot und angeschwollen sie gerade waren aber ich biss mir auf die Lippe um auf andere Gedanken zu kommen. Irgendwann merkte ich das das ich in unserer Straße angekommen war. Ein riesiger Seufzer der Erleichterung platzte aus mir heraus doch als ich vor unserem Haus stand, musste ich einmal schlucken. Aiden War gerade nur wenige Meter von mit entfernt. Bei diesem Gedanken lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich konnte ihn jetzt nicht sehen. Ich überlegte kurz über eine Lösung und beschloss dann schließlich zu Laurie zu gehen, die nur drei Straßen weiter wohnte. Ich biss mir auf die Zunge um die Schmerzen in den Füßen zu unterdrücken und zwängte mich das letzte Stück zu Laurie. Bei ihr angekommen klingelte ich sofort ohne zu überlegen, ob sie vielleicht schlief. Nach nur einem kurzem Moment, wurde auch schon die Türe geöffnet. Laurie stand in Hauspuschen und Bademantel vor mir. Bei dem Anblick huschte mir endlich nach einer gefühlten Ewigkeit ein kleines Lächeln über die Lippen. Sofort, als sie mich erkannte, zog sie mich rein in das warme Wohnzimmer. Sie umarmte mich gefühlte fünf Minuten, brachte mich dann zur Couch und ging dann in die Küche.
Nach nur wenigen Minuten kam sie mit einem Riesen Eisbecher und einer Flauschdecke zurück. Das War unser Ritual wenn es jemanden von uns Schlecht ging, egal in welcher Situation. Alles stehen und liegen lassen und nur für die beste Freundin da sein, das bedeutete mir unglaublich viel. Ich genoss, mich einfach nur mit Eis vollzustopfen und alles um mich herum zu vergessen. Irgendwann merkte ich, wie meine Augen immer schwerer wurden und ich letztendlich einschlief.
Als ich aufwachte war es schon wieder Hell. Ich roch Kakao, weshalb ich meine Augen öffnete. Vor mir stand Laurie mit einem dicken Frühstückstablet. Ich strahlte als Zeichen meiner Dankbarkeit und machte Platz auf der Couch. Wir genossen das Frühstück und guckten ein bisschen fern. Ich scrollte mit meinem Handy ein bisschen bei Instagram herum, bis mir auffiel das es schon ziemlich spät war. "Soll ich dich jetzt begleiten oder schaffst du's alleine?" Unterbrach Laurie die Stille. Etwas verwirrt starrte ich sie an. Bis mir wieder einfiel, das ich heute meine erste Ultraschalluntersuchung beim Arzt hatte. Durch die ganzen anderen Probleme hatte ich das vermutlich verdrengt. Ich löffelte meinen Joghurt noch schnell zu Ende und nickte ihr entgegen. Im Auto angekommen, spürte ich schon die Aufregung in mir hochsteigen. Heute würde ich das erste mal mein Kind sehen und wissen ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde. Irgendwie freute ich mich schon, aber War auch etwas verunsichert. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kamen Laurie und ich bei einem Hochhaus an. Es waren mindestens 15 Klingelschilder und ich musste eine Weile suchen, bis ich das richtige fand. Sofort wurde uns geöffnet und wir konnten die Praxis im Dritten Stock betreten. Es dauerte nicht lange bis mein Name aufgerufen wurde. Die Junge Empfangsdame weißte mir mit ihrer Hand den Weg. Ich klopfte nocheinmal bevor ich das Praxiszimmer betrat. Ein Junger Mann begrüßte mich mit einem festen Händedruck. Bei dem Gedanken, das mich ein fremder Mann an so intimen Stellen berührte, erbrach in mir ein kurzer Schauer. Er weißte freundlich mit seiner Hand auf den Stuhl, das ich mich setzen sollte. Ich setzte mich und starrte gegen die Decke. Die ganze Situation war mir komischer weise höchst unangenehm und ich War mir sicher nach dieser Untersuchung eine andere Praxis aufzusuchen. "Sie sind Schwanger? Und noch so Jung?" er lächelte und ich nickte verlegen. Noch nie war ich einem so attraktiven Arzt begegnet, was die Sache noch unangenehmer machte. "Und in welchem Monat?" er lächelte erneut. "Im dritten." meine Stimme klang zittrig und irgendwie Schüchtern. So klang ich sonst nie, wahrscheinlich lag es daran, das ich noch nie eine Erfahrung wie solche gemacht hatte. Er nickte und stand von seinem kleinen Ärztehocker auf. "Ziehen sie bitte Ihre Bluse etwas hoch, das ich an ihren Bauch komme" ich nickte und schob meine Bluse ein Stück nach oben.
Er holte eine Tube und drückte sie auf meinem Bauch aus. Ich schreckte peinlich zusammen. "Oh entschuldigen Sie!" Ich nickte erneut. Er holte ein Komisches Gerät hervor, daß leicht an ein Telefon erinnerte. Bloß ohne Tasten und Display.
Er verrieb das Gel mit dem Gerät und schaute auf einen Display. Gespannt guckte ich auch rauf, denn das War ein ziemlich besonderer Moment für mich.
Es War kaum etwas zu erkennen, daher wartete ich gespannt auf seine Antwort.
Er legte das Gerät weg und guckte mich wieder an. "Sie sind nicht Schwanger."
Ich sagte einen Moment lang nichts. Ich konnte nicht realiesieren was er dort gerade von sich gab. Ich War mir so sicher gewesen und langsam hatte ich mich an den Gedanken mit einem Kind gewöhnt.
Ich spürte wie sich meine Augen mit Tränen füllten. "Ich glaube sie haben es Verloren, hatten sie denn Viel Stress in letzter Zeit? Arbeit, Familie?" Er guckte mich besorgt an. Ich schüttelte schnell den Kopf und griff nach meiner Tasche. Ich gab noch ein unverständliches 'Tschüss' von mir und schloss hinter mir die Tür. Dort wartete Laurie schon auf mich. Ohne ein Wort ging ich an ihr vorbei zu ihrem Auto.
Sie guckte mich mit einem bemitleideten Blick an, den ich ignorierte. Sie schloss das Auto auf und setzte sich neben mich. "Ich will Nachhause!" stotterte ich. Sie nickte und fuhr los. Sie wusste genau das ich gerade nicht Reden wollte und dafür War ich ihr mehr als Dankbar. Bei mir Zuhause angekommen drückte sie mich nocheinmal fest, bevor sie zurück zum Auto ging. Ich schloss die Tür auf
und ging Stumm in mein Zimmer. Sofort schmiss ich mich in mein Bett und ließ allen Gefühlen freien Lauf. Ich fühlte mich so leer und gleichzeitig so erdrückt. Ich spürte das jemand das Zimmer betrat, doch ich weinte einfach weiter und ignorierte die Person.
"Hey, Em's? Ich wollte nochmal reden. Ich hab echt Scheiße gebaut. Ich hätte dir mehr Zuneigung geben sollen und Ich hätte nicht auf den Brüsten von einer fremden unterschreiben sollen. Ich kann dich verstehen, wie du dich dort gefühlt hast und es tut mir unendlich leid. Verzeihst du mir bitte Schatz?"
Eine Mischung aus Wut und Trauer kochte in mir hoch. Ich rappelte mich hoch und stellte mich vor ihn. Er guckte so Schuldbewusst und mitleidend. Aber das War mir in diesem Moment egal. Ich fühlte im Moment nur Wut. "Ich hasse dich Aiden."
Er guckte schockiert und verwirrt. Er kam ein Schritt auf mich zu doch ich ging einen nach hinten. "Ich werde dich nie wieder lieben können! Du hast mein Kind getötet!" Ich sprach diese Worte mit so viel Hass aus, das ich selbst weinen musste. Bei dem Gedanken, daran was er getan hatte, fühlte ich solchen Hass auf ihn, das ich ihm ins Gesicht schlug. Er schrie auf, da er anscheinend nicht mit so etwas gerechnet hatte. Er hielt sich die Nase die nun Blutete. Meine Hand tat höllisch weh, doch es war guter Schmerz.
DU LIEST GERADE
In love with a player?
RomantikDie Geschichte handelt von Emily Klark, die vor kurzem mit ihrer Mutter nach Texas gezogen ist, da sich ihre Eltern getrennt haben. Alles läuft gut, bis sie einem Junge namens Aiden begegnet. Er ist der Badboy der Schule und lässt sich von keinem et...