Kapitel 31

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Ich bin so froh, dass das Buch, dass ich gerade lese, das Gegenteil von Kitsch ist. In Kombination mit Vic Songs wäre ich jetzt etwas traurig, aber dank dem Buch fühle ich mich wieder besser. Es handelt von einer Frau im 17. Jahrhundert, die sich für Frauenrechte einsetzt und für ein faires Leben kämpft. Naja, wahrscheinlich finde ich es gut, weil sie krasse Kräfte hat und aus diesem Grund keine Angst haben muss. Starke Frauen sind einfach genial! Irgendwer in meiner Nähe ist laut, ich drehe mich nach hinten, aber es sind nur ein paar Schüler in der Cafeteria vorzufinden. Als ich mich wieder meiner Lektüre widmen will, bemerke ich Riven, der gegenüber mir sitzt. Habe ich ihn erlaubt mir Gesellschaft zu leisten? Eindeutig nicht. Wenn Blicke töten könnten, wäre dieses Arschloch wahrscheinlich jetzt dreimal hintereinander gestorben. Ich lege mein Buch hin und mache meine Musik leiser. „Was willst du?", frage ich ihn genervt. Riven scheint wirklich mehr zu trainieren – sein schwarzes enges, langes Sweatshirt betont seine Muskeln und ich will nicht an seine graue Jogginghose denken. Achtung Lara, konzentriere dich. „Hast du von dem Gossip schon gehört?", fragt er mich, während er auf mein Handy starrt. „Ich interessiere mich nicht für Gossip", antworte ich und verdrehe meine Augen. Auf eine solche Konversation habe ich jetzt echt keine Lust, ich packe meine Sachen und gehe Richtung Ausgang.

„Du rennst ja immer noch von mir weg". Riven geht neben mir und ich mache meine Musik lauter, damit ich ihn nicht ertragen muss. „Hm, manche Dinge ändern sich nie", ich bemerke, dass er mich abcheckt, aber gehe nicht darauf ein. „Ich weiß, dass du mich hörst. Also Bloom und Sky, krasse Sache. Denkst du sie war Jungfrau?". Ich bleibe stehen und lächle ihn provokant an. „Solche Sachen interessieren mich nicht, ist der kleine Riven etwa traurig, weil er nicht der Erste war?". „Ich ficke keine prüden Mädchen, ich muss zugeben die meiste Zeit denke ich an unseren Sex". Er kommt mir näher und mein Herz fängt wieder an zu rasen. Und ich habe gleichzeitig immer noch Vics Song in meinem Ohr. Jetzt fühle ich mich schlecht. Ich muss schlucken und blicke ihn in die Augen. „Tschau Riven.". Als ich mich abwende, drehe ich mich noch kurz zu ihm. „Ich bring dich um, wenn du irgendjemanden etwas davon erzählst". Okay ich habe es auch Stella erzählt, aber das war was anderes. Ich will nicht, dass jeder weiß, dass mich der größte Fuckboy gefickt hat.

Als ich in die WG ankomme, ist es ruhig. Es scheint keiner daheim zu sein. Endlich Ruhe. Ich gehe ins Zimmer, um mein Buch weiterzulesen. Naja, hauptsächlich um mich abzulenken von Rivens sexuelle Anziehung, die immer wieder etwas in mir ausübt. Anscheinend bin ich doch nicht allein – ich höre Geräusche aus Terra und Blooms Zimmer. Detaillierter gesagt, ich höre jemanden weinen. Nicht schon wieder Drama. Ich klopfe an die Zimmertür und als keiner reagiert öffne ich diese vorsichtig. In dem kleinen Zimmer finde ich Terra vor, die im Bett liegt. Und weint. Sie sitzt sich auf und wischt ihre Tränen mit einem Taschentuch weg. „Lara was machst du schon hier?". „Ich habe nie eine bestimmte Zeit, wann ich heimkomme", antworte ich etwas zu genervt und fühle mich sofort schlecht. Ich lege mein Buch und mein Handy auf ihre Schublade und sitze mich zu ihr aufs Bett. „Alles okay?", frage ich im Flüsterton. Nein nichts passt, hallo sie weint gerade. Ich könnte echt nie Psychologe werden. „Ja, heute ist einfach nicht mein Tag". „Warum den Süße?". Auf einmal holt meine Mitbewohnerin ihr Handy aus ihrer Hosentasche und zeigt mir einen Insta-Account von einem Spezialisten. Ich erkenne Dane, ich glaube Terra erwähnte mal, dass sie ihn gut findet. Und das war der Typ, der Riven und mich beim ersten Kuss erwischt hat, bah. „Was ist mit ihm?", frage ich sie und ihr kommen schon wieder die Tränen. „Hat er dich verletzt?", frage ich sie angespannt und plane schonmal was ich mit ihm machen werde. Mich wundert es, dass Riven mich nicht auf meinen Angriff auf Sky angeredet hat. Ob sein Freund ihm das erzählt hat? „Schau seine Storys an". Wow, dieser Spezialist scheint einiges zu posten. Keine Ahnung wie viele Storys ich durchgehen muss, bis ich auf eine bestimmte komme. Er hat eine Fragerunde gestartet und eine Frage von anonym war, was Dane von Terra hält. Der Typ lacht ekelhaft und im Hintergrund ist ein Frauenlachen zu hören, ein Lachen einer Schlange namens Beatrix. „Naja was sollte ich sagen Terra ist wahrscheinlich ne Liebe, aber so dick wie die ist, findet sie bestimmt nie jemanden. Und sie nervt ein bisschen, scheint einen Crush auf mich zu haben, so ekelhaft und peinlich". Ich glaub ich dreh durch. Den Männern auf Alfea muss man anscheinend zeigen, wer hier das Sagen hat und wie man eine Frau zu behandeln hat.

Mittlerweile hasse ich das Spezialisten-Gebäude. Die Männer, die hier leben, sind zu 90 % Arschlöcher. Ich schaue jeden Typen, der mir entgegenkommt, böse an und hoffe, dass ich hier Dane auffinden werde. Als ich gerade an Brandons Tür klopfen will, kommt er zufälligerweise raus. „Lara, alles okay bei dir?" ist seine erste Frage. Wahrscheinlich erkennt er, dass ich wütend bin (und wahrscheinlich sieht er mich so zum ersten Mal). „Wo haben die Erstsemestrigen ihre Zimmer?", frage ich ungeduldig und sehe mich um. „Ist unterschiedlich, warum musst du das wissen?". „Weil ich Dane suche", meine ich nur und kann ihn immer noch nicht erblicken. „Ich weiß wo sein Zimmer ist, wenn dir das hilft. Warum musst du ihn sehen?". „Er hat sich was ausgeborgt und ich brauche das dringend zurück", lüge ich und folge Brandon sofort. Mein Inneres sagt mir, dass ich meine Aggressionen echt unter Kontrolle bringen sollte. Immerhin bin ich eine Fee und ich könnte meine Kräfte an ihn anwenden, was nicht gut ausgehen muss. Das würde bei der Direktorin nicht besonders gut aussehen, aber er muss bestraft werden. Das was er macht ist ekelhaft und gestört, einfach nur lächerlich. Ganz Alfea kann seine Storys sehen, wie ekelhaft muss man sein, wenn man sowas postet. „Hier hat er sein Zimmer". Anstatt dass ich anklopfe, reiße ich die Tür auf und starre in den Raum. Anscheinend sperren die Spezialisten nicht gerne zu. Dane sitzt auf dem Bett und raucht gerade einen Joint. „Oh wie süß, jetzt versucht der Kleine auch noch ein Bad Boy zu sein", ich schreie ihn an und stelle mich vors Bett. „Hallo, was sollte das?", fragt er mich mit einem leicht ängstlichen Blick. Juhu, ich schüchtere ihn ein. „Das frage ich dich eher, was sollte die Scheisse auf Insta? Warum musst du Frauen so ekelhaft behandeln?". Da die Zimmertür immer noch geöffnet ist, scheint meine Stimme die anderen aufmerksam gemacht zu haben. Draußen versammeln sich bereits ein paar Spezialisten. „Von was redest du?", fragt er mich, während ich mit meiner Feenkraft seinen Joint rausschmeißen lasse. Das ist eindeutig die lustigste Sache, in der ich mich je hineinfühlen musste. „Alter was soll das?", er steht nun vor mir und ich muss lachen, da der vielleicht 1,74 große Junge versucht bedrohlich zu wirken. „Lösch deine Insta-Story oder ich muss dir wehtun", sage ich in einen ruhigen Ton und ich genieße den Moment mehr als ich sollte. „Welche den? Achso wahrscheinlich die von fetty Terra". Und mehr hat es nicht gebraucht. Dank den Trainingsstunden mit den Spezialisten kann ich mittlerweile auch schon kämpfen und aus diesem Grund liegt er auf dem Boden, während ich leicht auf ihn einschlage. Während Brandon versucht uns auseinanderzubringen, gewinnt Dane etwas Kraft und schlagt mir so fest in den Bauch, dass ich kurz davor bin mich zu übergeben. Und so geht es eine Zeit lang weiter, wir bekämpfen uns und schreien uns an. Draußen jubeln die Spezialisten, als ob die nichts Besseres zu tun haben. „Alter lass sie in Ruhe". Riven bringt uns auseinander, er ist wirklich stark geworden, und zerrt mich von Dane weg. „Er hat es verdient", ist meine letzte Aussage, bevor Riven mich wegbringt. 

What are you doing to me? | Riven |  Winx FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt