Kapitel 38

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Als ich das Beieinandersitzen in der WG sehe, geht mir das Herz auf. Endlich sitzen alle wieder in einem Raum als ich heimkomme, nur Stella und Bloom scheinen sich noch immer zu hassen, aber zum Glück zerfetzen sie sich nicht. Ich habe tatsächlich Angst vor Blooms Kräften. „Hey Mädels, hätte ich gewusst, dass es hier ein Gruppenkuscheln gibt, hätte ich Snacks mitgenommen". „Von denen haben wir genug, wo warst du? Hast du dich wieder mit einem Spezialisten geprügelt?", fragt Musa mich, während ich mir ein Kissen hole, um es mir auf den Boden gemütlich zu machen. Terra muss dank dieser Aussage lachen und ich bin froh, dass sie endlich nicht mehr weint. „So in etwa", antworte ich und spüre Stellas Blick auf mir, obwohl sie schräg hinter mir sitzt. „Lust auf eine Runde Mario, Stella will nie spielen". „Ja, weil mir Videospiele nichts bringen", antwortet sie genervt und ich drehe mich zu ihr, um in ihr Gesicht zu blicken, das mit den verschiedensten Cremes bedeckt ist. „Was ist dein Geheimnis, ich pflege meine Haut und habe trotzdem Pickel", jammere ich und hoffe insgeheim auf eine seriöse Antwort. „Ich ernähre mich bestens und gesund". Typisch Stella, ich verdrehe die Augen und auch die anderen Mädels müssen lachen. Bloom ist nur am Handy, ich hoffe irgendwie, dass sie mit ihren menschlichen Eltern schreibt und nicht andauernd von Sky träumt. Mit dem habe ich ja auch noch eine Rechnung offen, das habe ich komplett vergessen. „Lara ich muss zugeben, ich bin dir so dankbar", meint Terra auf einmal aus dem Nichts. „Wofür?", frage ich sie und schnappe mir einige knusprige Pommes, die am Tisch liegen. „Dafür, dass du so gemein teilweise bist, aber es nur gut meinst. Stell dir vor Dean hat sich entschuldigt und zwar wirklich nett, er hat auch alles gelöscht und meinte er hat eine so liebevolle Person wie mich nicht verdient". Obwohl ich diese Aussage etwas lächerlich finde und ich weiß, dass dieser Trottel das nur gesagt hat, damit er nicht komplett böse dasteht, freue ich mich für Terra. Wenigstens hat sich der Aufstand gelohnt. „Das freut mich, er hat dich echt nicht verdient, du bist viel zu gut für ihn und außerdem ist er viel zu klein". „Größe ist nicht wichtig, obwohl naja manchmal vielleicht", Musa teilt das erste Mal perverse Gedanken mit. „Seid nicht so oberflächlich", ermahnt Terra uns streng. „Manchmal darf man etwas auf das Aussehen achten", antworte ich ihr und zwinkere ihr zu.

Einen Termin mit der Direktorin auszumachen ist tatsächlich kompliziert. Diese Frau unterrichtet uns, aber sobald man um ein Gespräch bittet, muss man mit 3 Sekretärinnen telefonieren und einen triftigen Grund abgeben. Ich behauptete, dass ich mit Frau Dowling etwas Wichtiges und Privates besprechen muss, sie kann sich schon denken um was es geht. Danach bekam ich sofort einen Termin und jetzt bin ich auf den Weg zu ihrem Büro. Zum Glück habe ich heute noch keine Übelkeit verspürt, denn sonst wäre mein Magen jetzt am Arsch. Vor lauter Aufregung habe ich Bauchschmerzen, was wenn sie mich auslacht, immerhin ist es nur ein altes Buch, was irgendeinen Blödsinn erwähnt. Aber warum passen die Dinge ein bisschen zu mir?

Obwohl es heute warm ist, habe ich am ganzen Körper Gänsehaut als ich vor ihrer Tür stehe und klopfe. Die Sekretärin, die mich beobachtet, muss denken ich bin gestört, weil ich fast 5 Minuten nur davorgestanden bin. „Ja bitte Lara", sie scheint mich anscheinend schon zu erwarten, aber wundert mich nicht, immerhin ist jeder Termin perfekt eingeplant. „Guten Morgen Frau Direktorin", ich begrüße Sie mit einem Händeschütteln und sie deutet auf den Stuhl, der gegenüber von ihr steht. Als ich mich hinsetze, bemerke ich wie feucht meine Hände sind vor lauter Schweiß und umklammere mein Buch (naja genauer gesagt ist es ein Buch von der Bibliothek). Ich muss wie ein kleines Kind ausschauen, was gerade das erste Mal etwas beichtet, sowas wie ich streite mich mit meinen Geschwistern oder manchmal schaue ich um 9 Uhr Abends noch fern. „Also, was ist so dringend, ich hoffe es handelt sich hierbei um keine Zeitverschwendung". „Nein auf keinen Fall, Sie wissen doch den Vorfall mit meinem Zusammenbruch, ich habe aus Neugier etwas erforscht und habe etwas gefunden, was für Sie ebenfalls interessant sein könnte, immerhin haben wir ja vielleicht Probleme mit Hexen", die letzten 8 Worte habe ich geflüstert, selbst ich habe mich kaum gehört. Frau Dowling blickt mich verwirrt an und ich schlage das Buch auf, während ich ihr alles erzähle. Schlussendlich bitte ich sie darum die eine Seite irgendwie zu entschlüsseln, vielleicht stehen dort Informationen wie man die Feinde bekämpft. „Anstatt dass du in deiner Freizeit für die Schule lernst, machst du dir unnötige Sorgen und beschäftigst dich mit irgendwelchen Mythen. Lara du bist eine junge erwachsene Frau, dir sollte bewusst sein, dass deine Behauptungen lächerlich sind". Wie bitte? „Ich lerne, umsonst bin ich nicht so gut in der Schule, ich dachte damit kann man was bewirken". „Bitte verlasse mein Büro", ist das Letzte was die Direktorin zu mir sagt bevor ihre Sekretärin kommt und mich rausbegleitet.

Wütend gehe ich über das Trainingsgelände Richtung WG. Ich will die nächsten zwei Stunden schwänzen, schon allein aus Prinzip. Mir egal ob ich Schwierigkeiten bekomme, ich verstehe nicht, warum wir Schüler nie ernst genommen werden. „Hey Lara", Brandon sitzt gerade auf der Bank und schaut den Jüngeren beim Trainieren zu. Wahrscheinlich gibt er ihnen Tipps, so gut wie er in Form ist. „Hey Brandon, alles okay?". „Klar, Sky und ich haben zwar immer noch nicht darüber geredet, aber das wird schon. Wer hat dir den Tag vermasselt?". Er scheint zu erkennen, dass ich gerade gereizt bin. „Niemand Bestimmtes, ich bin einfach nur müde". „Ist offensichtlich nicht die Wahrheit, aber okay", der Spezialist klingt gereizt. „Habe ich was falsch gemacht?", frage ich ihn vorsichtig und sitze mich zu ihm. „Nein, ich finde nur du hast etwas übertrieben letztens mit Dane, immerhin hat er nichts schlimmes gemacht". „Dein Ernst? Er hat meine Freundin bloßgestellt, das ist schlimm". „Na und? Du hast doch dasselbe getan, du warst so auf unnötige Rache aus". Sein Ernst? Ich dachte immer Brandon wäre sensibel und versteht solche Angelegenheiten, aber anscheinend habe ich mich getäuscht. Ich stehe auf und verabschiede mich noch von ihm, aber er kann mir nicht einmal Tschüss sagen. 

What are you doing to me? | Riven |  Winx FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt