Kapitel 8

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„Prinzessin, wie schaust du den heute aus", fragt Riven mich. Ich drehe mich um und blicke Riven tief in die Augen. Anscheinend hat er mich schneller entdeckt als ich ihn. „Hallo", antworte ich nur. Er kommt etwas näher. Er hat sich ebenfalls umgezogen. Er sieht so hot aus mit seiner Lederjacke und seiner schwarzen, enganliegenden Jeans. Unter seiner Lederjacke trägt er ein schwarzes lockeres Shirt. Und er tragt weiße Sneaker, genauso wie ich. „Wow Prinzesschen checkt mich heute sehr ab", er kommt immer näher und näher. „Also wo ist das Gras", frage ich ihm und versuche nicht in die Augen zu Blicken. Er guckt mich komisch an und geht. „Folge mir Prinzesschen", „nenn mich nicht so du Trottel", erwidere ich nur und ich versuche etwas Abstand zu gewinnen. Er führt mich zu einer Holzbank. Eine Holzbank hinter der Barriere? Seit wann gibt es diese eigentlich? Ich muss noch so viel rausfinden. Wir setzen uns auf die Bank und ich gewinne etwas Abstand. „Warum so viel Abstand Lara? Etwas ungewohnt". Ich lache ihn nur provokant an und schaue dann in den Boden. Ich fühle mich wie ein 13-jähriges Teenager Girl. Schrecklich. „Also, wie viel sollte ich dir geben? Beziehungsweise wie viel verträgst du überhaupst?", fragt er mich. Keine Ahnung? Ich kenne mich nicht aus mit den Gramm und was weiß ich, ich mache das nur nach Gefühl. „Riven gib mir einfach was", sage ich zu ihm. „Und was, wenn nicht", er holt sich gerade einen Joint aus der Jackentasche und zündet ihn an. „Dann besorg ich es mir woanders", antworte ich provokant und stehe auf. Als ich aufstehe spüre ich eine Hand auf meiner Hüfte. Riven steht auf. „Warum willst du jetzt abhauen", seine beiden Hände berühren mich an den Hüften. Ich sehe ihm in die Augen und bekomme kaum Luft. Seine Stoppeln werden immer mehr und es steht ihm so sehr. Kein Wunder, dass er so viele Mädchen hat. Würde ich so aussehen, würde ich das wahrscheinlich auch ausnutzen. Aber mit mir kann er das nicht machen.

„Lass mich los", sage ich genervt, aber unternimm nichts und blicke ihm nur in die Augen. „Ich weiß, dass es dir gefällt", flüstert Riven in mein Ohr und fangt an mein Ohrläppchen zu küssen. Mein Atem wird etwas schneller und wenn er jetzt weitermacht, kann ich mich nicht mehr beherrschen. „Riven halte bitte deine scheiss Fresse", flüstere ich ihm zu und entferne seine Hände von meiner Hüfte. Ich drehe mich um und versuche die Barriere zu finden. Was mache ich hier? War so klar, dass es eine scheiss Idee war. Ich gehe irgendwo entlang, ich kenne den Weg ja nicht. Riven scheint mir nicht zu folgen. Zum Glück. Ich finde hier die Barriere tatsächlich nicht mehr.

Ich weiß nicht, wieviel Minuten vergehen, aber es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Ich höre komische Geräusche und schätze nicht, dass sie von Riven kommen. Es ist ein raues Schreien, aber es hört sich eher an wie ein Tier. Oder ein Monster. Ich erkenne, dass links von mir eine Scheune liegt, hinter den Bäumen. Das Geräusch kommt sicher von dort. Vielleicht ist ein Tier verletzt, immerhin existieren ja auch Tiere in der Feenwelt. Da ich Tiere liebe, muss ich nachschauen. Ich drehe mich nochmal um und merke, dass ich allein bin. Die Scheune ist immer näher und ich nähere mich leise und langsam. Leise öffne ich die Tür und ich verstehe nicht, was ich dort sehe. Eine schwarze komische Gestalt mit Menschenbeine, aber ohne einen Kopf. Stattdessen hat dieses Wesen (ich bin mir sicher, dass es kein Tier aus Alfea ist) eine Zunge und scharfe Zähne. Was ist das? Ich will mich etwas langsam nähern und bemerke, dass dieses Wesen, wahrscheinlich ein Monster, angebunden ist mit magischen Ketten. Die kommen mir bekannt vor. Leider scheint mich das Wesen zu bemerken und es dreht komplett durch. Es macht diese komischen Geräusche und versucht sich von den Ketten zu lösen und ich merke, wie ich immer schwindeliger werde. Was ist das für ein Gefühl? Vor lauter Schreck schlage ich die Tür der Scheune zu und renne. Ich renne um mein Leben, wie gern würde ich fliegen können, wie die Feen früher. Ich habe keine Ahnung, wo die Barriere zu finden ist. „Lara", ich höre Rivens Stimme. Er packt mich und zerrt mich hinter die Barriere.

Ich falle zu Boden und mein Atem geht immer schneller. Riven hat anscheinend seine Lederjacke verloren, jedenfalls hat er diese nicht mehr an. Er beugt sich über mir und sieht mich mit besorgenden Augen an. Ich atme immer noch sehr schnell und bin überfordert. Zum Glück sind wir an einer Stelle, die weiter entfernt von dem See ist, sonst hätten alle uns schon bemerkt. Ich sitze mich auf und schaue Riven genervt an. „Warum hast du mich allein gelassen? Ich weiß seit heute, dass eine Barriere existiert und du lasst mich dort ernsthaft allein?". Ich bin so aggressiv und genervt von ihm. Typisch Riven. Beatrix wäre er wahrscheinlich nachgelaufen. Riven steht auf und stellt sich gegenüber mir. Ich blicke auf in sein gleichzeitig trauriges und aggressives Gesicht. „Ernsthaft? Du schiebst total einen Film bei unserem Treffen und reagierst jetzt so?". Ich stehe auf und mir kommen die Tränen.

Leider kommen mir immer die Tränen, wenn ich wütend bin. Das ist echt ein Nachteil. Manchmal drehe ich aber auch komplett durch, weil ich wütend bin, aber nur bei Personen, die mir nicht viel bedeuten. Zum Glück kommen mir nicht viele Tränen und ich gehe an ihm vorbei und gehe gerade aus, um aus den Wald zu kommen. Riven schreit mir hinterher „Dein ernst?". Ich reagiere nicht darauf und gehe weiter. Meine Beine sind voller Dreck und mein Makeup ist wahrscheinlich total verwischt. Riven geht neben mir, leider ist er genauso schnell wie ich, und stellt sich vor mich hin. Er blickt mich mit einem komischen Blick an, eine Mischung aus Hass und Freude. Eine Mischung aus Leidenschaft und verzweifeltet sein. Er blickt mir so intensiv in die Augen, ich halte es kaum aus. Dieser Moment ist gerade voller komischen Spannungen. Er nähert sich mir und er legt meine Hand auf seine linke Wange. Ich kann mich nicht wehren und sehe ihm nur in die Augen. Ich habe Angst, ich bin unsicher, immerhin stehen wir uns gegenüber und schauen uns tief in die Augen. Er bemerkt wahrscheinlich jetzt, wie groß ich bin, immerhin stehen wir wirklich auf Augenhöhe. Langsam berühre ich seine Wange, ganz leicht mit meinen langen Fingernägeln. Er fängt an schneller zu atmen und mein Herz beginnt zu rasen. Es ist wie als würde die Zeit stillstehen. Ich nimm die Geräusche um uns gar nicht mehr wahr. Riven sieht mir tief in die Augen und seine rechte Hand berührt meine rechte Schulter. Auch meine Atmung wird intensiver und seine Augen fangen an zu glänzen. Seine zweite Hand berührt leicht meinen Po in meinem engen Kleid. Ich glaube ich halte es echt nicht mehr aus. Langsam nähert er sich mir und sein Gesicht kommt immer näher. Da ich nichts dagegen unternehmen kann (beziehungsweise will) sind wir uns dann so nahe, dass sich unsere Lippen nur treffen können. Er küsst mich am Anfang nur leicht und langsam. Seine Lippen sind so weich. Ich halte es nicht mehr aus und berühre seine Haare, die durch unser Wegrennen komplett wuschelig geworden sind. Er stöhnt leicht auf und beginnt mich intensiver zu küssen, unsere Lippen sehnen sich so sehr nach den anderen und seine Hände berühren meinen Körper noch mehr. Seine Hände berühren leicht meine Brüste durch mein enges Kleid und ich kann mir ein leichtes Stöhnen nicht verkneifen. Ich wusste, dass es wahrscheinlich intensiv mit Riven ist. Aber so? Ich küsse ihm noch intensiver, meine Hände fahren die Umrisse seines Shirts nach und ich merke, wie er es genießt. Seine Lippen werden immer schneller und mein Herz rast immer schneller. Ich beiße ganz leicht auf seine untere Lippe und er stöhnt auf. „Hallo?". Scheisse. Wir lösen uns schnell voneinander und Riven dreht sich um.

Irgendein Spezialist steht da und kuckt uns verwirrt an. Das ist der mit dem Terra immer redet. „Verpiss dich Arschloch", sagt Riven genervt und haut ab Richtung See. Sogar der Spezialist bleibt stehen und guckt mich verwirrt an. Arschloch, er hat den ganzen Moment zerstört. Und Riven haut einfach ab. Ich schaue diesen komischen Typen verärgert an und gehe Richtung WG. Ich brauche kein Gras mehr, wenn ich Rivens Küsse brauche. Ich bin hier den 3. Tag und habe mit dem größten Fuckboy geknutscht. Als er meinen Körper berührte, fühlte ich mich anders. Als wäre ich nicht hier in der Realität. Und als würde mich jemand wertschätzen. Jetzt geht Riven wahrscheinlich nach Hause und fickt Beatrix.

What are you doing to me? | Riven |  Winx FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt