Ungewollte Rundführung

5.5K 130 9
                                    

"JJ!" Ich schlage mir meine Hand vor die Augen.

"Zieh dir gefälligst ein Shirt über," ermahne ich ihn, ohne die Hand vor meinem Gesicht wegzunehmen.

"Es ist warm draußen."

"Weiß ich selber, trotzdem würde ich es sehr schätzen, wenn du dir ein Shirt überwerfen könntest."

Nachdem ich ihn noch weitere drei Male darauf hinweisen musste, gibt er schließlich nach und ich ziehe so schnell wie möglich die Hüttentür hinter uns zu, damit wir uns aus dem Staub machen können.

Erst, als wir etwas entfernt und in einer Seitengasse landen, hält er mich schließlich an.

"Also, ich kann schon verstehen, dass du unglaublich gerne Zeit mit mir verbringen willst, aber was ist der wirkliche Grund hierhinter."

Er macht eine andeutende Handbewegung.

"Ich will dich besser kennenlernen."

Er grinst.

"Glaube ich dir."

Gut.

"Ich dich auch. Was soll das hier jetzt wirklich?" Seine Miene verändert sich schlagartig von belustigt auf ernst.

"Du weißt doch, dass ich dir gestern davon erzählt habe, dass ich Rafe Cameron lieber aus dem Weg gehen will, oder?"

Er nickt mir zu.

"Nun ja, ich mache mir sorgen, dass ich ihn durch Sarah irgendwie wieder treffen werde."

Der Grund war nun nicht einmal ganz erfunden. Rafe wollte ich wirklich nicht wiedersehen, also passt das doch irgendwie alles zusammen.
"Alles klar und das ist auch der einzige Grund?"

Ich schiebe meine Unterlippe schmollend nach vorne.
"Vertraust du mir etwa nicht?"

"Hast du deinen Koffer denn schon wieder?"

"Idiot."

Mit einem breiten Lachen nimmt er mein kreatives Kompliment an.

"Ich bedanke mich für die lieben Worte," gespielt verbeugt er sich.

"Super, gerne," antworte ich flüchtig.

"Dann danke ich dir, für deine großzügige Hilfe," ich gerade schon verschwinden, wenigstens bis heute Abend untertauchen, als JJ mich mal wieder aufhält. 

"Moment mal, wir machen jetzt eine Rundführung," sein Grinsen von vorhin taucht wieder auf.

Meine Augen weiten sich, als JJ diesen Satz ausspricht.

"Bitte nicht."

"Oh doch. Wer lügt, muss auch dafür geradestehen."
Langsam atme ich ein und wieder aus.

"Ich lasse mich nicht aus der Ruhe bringen," rede ich leise vor mich hin.

"Was schauen wir uns als Erstes an?" Nach ein paar Minuten schweigen, durchbreche ich die Stille.

"Nun ja," er tut so, als würde er einen imaginären Notizblock aufschlagen.

"Ganz oben auf meiner Liste steht eine Tour mit der Twinkie, dann den Leuchtturm ansehen, die Kirche..."
"Twinkie? Ist das eine Band oder so was?" ich verstehe nicht, was JJ versucht mir zu verklickern. Ich schaue ihn also sehr erwartungsvoll an.

"Warte hier," sagt er schnell und läuft in die Richtung, aus der wir gerade gekommen waren. Mich lässt er einfach so in der Seitengasse stehen.

Er muss wohl doch irgendwie vertrauen in mich haben, wenn er mich einfach so alleine lässt...immerhin könnte ich jetzt auch einfach die Flucht ergreifen...sollte ich etwa?



The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt