"Karma always fights back"

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"Glaubst du, dass John B und Pope gerade bei Kelce sind?" ich liege in der Hängematte, die wir vor dem Haus gespannt haben in JJs Arm.

"Nö," er schaut zurück zu mir.

"Stimmt, da waren wir schon vor einer Weile," ich falle fast zur Seite heraus, JJ umschlingt meine Hüfte gerade noch so.

Pope und John B lehnen sich an den Hängenmattenpfosten.

"Habt ihr die Farbe verteilt?"

"Ist das für dich ein "Ja"?" John B hält seine Hände in die Luft.

"Er hat jetzt ein schönes, neues Wandtattoo in seinem Zimmer," Pope kramt sein Handy aus der Jackentasche und hält es uns entgegen.

"Karma always fights back," lese ich die Worte vor mich hin.

"Starke Leistung," JJ steht auf und klatscht mit Pope und John B ein.

Ich weiß noch nicht genau, was ich davon halten soll. In diesem Moment bin ich einfach nur erleichtert, dass sich keiner verletzt hat.

"Du siehst noch nicht so zufrieden aus," flüstert JJ mir zu, während Pope und John B sich drinnen die Hände waschen.

"Ach, alles gut," sage ich abwesend.

"Bei dir ist alles andere als gut," spricht er die Wahrheit aus.

"Ich fühle mich irgendwie seit gestern nicht mehr wirklich sicher, ich habe das ständige Gefühl, unter Beobachtung zu stehen," erkläre ich JJ.

"Das wäre dann wohl ich, du weißt, ich kann meine Augen nicht von dir lassen," beipflichtet er.

"Ich weiß, es ist auch nicht so, dass ich denke, uns beobachtet jemand, ich habe einfach nur Angst, dass es dazu kommen könnte, das wir verfolgt werden."

"Em, das ist doch nicht dein Ernst, oder?"

Ich schaue bedrückt.

"Solange ich in deiner Nähe bin, traut sich keiner an dich ran, vertrau mir," JJ lehnt sich zu mir runter und drückt mir ganz viele kleine wilde Küsse ins Gesicht, sodass ich mich nur schwer davor retten kann.

Dann greift er mich an der Hüfte und zieht mich nach oben.

"Ich weiß genau, was du jetzt brauchst," sagt er zu mir.

"Party, du, ich und die anderen."
"Danke, du weißt immer, was ich gerade brauche," sage ich leise.

"Ablenkung," zwinkert er mir zu.

Ich weiß in diesem Moment jedoch gar nicht, ob ich mich dafür momentan bereit fühle, will den anderen aber nicht ihren Triumph nehmen.

Jetzt, wo ich weiß, dass Rafe mir nichts mehr auf öffentlichen Veranstaltungen kann, könnte ich eine Party, besonders auf Pogueseite unbedacht betreten. Schließlich konnte ich sie nicht für immer meiden.

Wir machen uns fertig, ich greife nach einem Hoodie von JJ und einem Rock, der etwas enger anliegt. Die Kombination ist zwar etwas fragwürdig, aber ein Kleid hatte ich immer noch nicht.

"Wir müssen wirklich mal shoppen gehen Em," sagt Kie als sie mich sieht.

"Also mir gefällt es," sagt JJ mit einem Blick als würde ich sonst etwas tragen...oder gar nichts.

"Also," John B legt von hinten einen Arm auf meine Schulter, "dann lasst uns die Party beginnen."

Ich trotte hinter den Pogues her, Sarah konnte heute nicht dabei sein, weil ihr Dad sie bei irgendetwas eingeplant hat.

"Sicher, dass du auf die Party gehen willst?" frag JJ noch einmal nach.

Während wir so gelaufen sind habe ich mir darüber wirklich Gedanken gemacht.

Vielleicht hätten wir einfach zuhause bleiben sollen.

"Herzlich Willkommen in meinem Reich," begrüßt mich ein Junge, den ich bestimmt schon einmal hier in Outer Banks gesehen habe, mich aber nicht daran erinnere.

"Das ist nicht dein Haus, das gehört deinen Eltern dude," korrigiert ihn JJ nur und klatscht mit ihm ein.

"Für heute schon, bedient euch, rechts im Raum stehen die Getränke."

Ich nicke ihm nur begrüßend zu.

"Also den Raum rechts werden wir heute nicht betreten," lächele ich JJ zu.

"Wieso nicht?" fragt er provozierend.

"Weil du in den letzten Wochen dank mir ab und zu schon ein Bier trinken durftest."

"Danke," er verbeugt sich vor mir und zieht mich dann ins Wohnzimmer, welches Blick auf unsere Strandseite hat.

Schon hat sich JJs Hand um meine Hüfte geschlungen.
"Du willst tanzen?" frage ich ihn verwundert.

"Ich kann nicht tanzen, das weißt du," sagt er genervt.

"Deswegen habe ich auch noch einmal gefragt," sage ich grinsend zurück.

"Kie und Pope aber," ich deute zu ihnen herüber, JJ folgt meinem Blick.

Sie wirbeln wild und eng über die Tanzfläche, solange, bis ein schnellerer Song gespielt wird.

Dann verliere ich sie auch aus den Augen, da ein paar flackernde Lichter eingeschaltet werden.

"JJ?" ich drehe mich nach ihm um.

Das Licht verschwämmt meine Sicht, ich versuche irgendjemand von den anderen zu entdecken.

Scheiße ist mir schwindelig.

Ich greife nach einer Flasche, die neben mir steht und flüchte nach draußen.

Schon habe ich die frische Luft, welche mich einhüllt um mich, setzte ich die Flasche an Hals.

Es brennt.

Das war also kein Wasser, aber in diesem Moment brauchte ich einfach eine Flüssigkeit, die mich wieder aufatmen ließ.

Ich setzte sie erneut an. 

So stark konnte sie schon nicht einsetzten.


Denke ich jedenfalls, bis ich irgendwann beginne, Stimmen um mich zu hören.

Ich drehe mich zum Haus um, doch erblicke keinen.

Nur das Flackern.

Ich erschrecke und taumele ein paar Schritte zurück.

Für einen kurzen Moment habe ich gedacht, in einem Lichtschein Kelce entdeckt zu haben, aber beim nächsten Aufflackern erlischt mein Gedanke.

Wieder.

Da.

Ich setzte die Flasche an, er ist weg.

Trotzdem beginne ich zu taumeln und ich merke, wie mit dem Alkohol auch meine Emotionen beginnen überzusprudeln.

Fuck, was mache ich hier eigentlich?

Langsam lasse ich mich in den Sand sinken.

"Emilia? Bist du hier draußen?" höre ich plötzlich eine bekannte Stimme.
John B taucht hinter mir auf.

"Scheiße, JJ, sie ist hier draußen," ruft er.

Wenige Sekunden spüre ich JJs Anwesenheit neben mir.

The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt