Tour in der Twinkie

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Nein...Kie, Pope und JJ haben mir an einem Tag schon so viel geboten und selbst eine Unterkunft hatte ich erstmals durch sie, es wäre nicht mit meinem Gewissen zu vereinbaren.

Egal, wie groß die Versuchung.

Ich starre ein paar Minuten in die Luft und checke meine nicht vorhandene Uhr.

"Wann kommt er denn wieder, will er die Band persönlich zu mir bringen?"

Keine Band, ein Auto, ein Bus, stelle ich Sekunden später fest, als ich von weitem ein Auto hupen höre. JJ am Steuer. Ob das gut geht?

"Ich hab dich genug warten lassen, steig ein."

Er lehnt sich über den Beifahrersitz und drückt die Tür auf.

"Madame," er lädt mich mit einer Handbewegung ein, einzusteigen.

Ich zögere komischerweise nicht.

Das Auto sieht irgendwie so...vertraut aus.

"So, wohin geht es nun?"

Ich schaue erwartungsvoll zu JJ, der nur mit den Schultern zuckt.

"Lass Dich überraschen, Em."
Er dreht die Radioanlage auf.

"Line Without a Hook" dröhnt durch den Bully, der teilweise schon etwas abgekommen aussieht, aber gemütlich.

Hier wurden bestimmt schon viele Abendteuer drinnen erlebt...

"Wenn wir den Wagen nachher wegbringen, dann kannst du gleich John B kennenlernen, er meinte, es ist okay für ihn, wenn ich ihn kurz ausleihe."

Shit. Bitte was?! ...aber er hat gesagt "ich", nicht "wir". Bitte hat JJ einfach nur gefragt, ob er sich den Wagen ausleihen darf.

"Du meinst also, John B ist nachher ganz sicher da, wenn wir ihn zurückbringen?"
"Darauf kannst du wetten"
Danke JJ. Schön, dass du mir das so sicher bestätigen kannst.

Ich werfe einen Blick aus dem offenen Fenster.

Ich muss mir irgendwie etwas einfallen lassen, damit wir bloß nicht zur Hütte zurückkehren.

Jetzt vergesse ich das Ganze jedoch erst einmal. Bitte JJ, lenk mich nur für die paar Stunden etwas ab, nur heute.

Das tut er. Wir fahren noch eine Weile. Meine Haare wehen im Wind und ich beobachte die Umgebung.
"Gefällt dir, was du siehst?" fragt JJ grinsend.

"Was meinst du? Die Natur oder redest du mal wieder von dir?"

"Beides."
Ich tue so als würde ich scharf überlegen.

"Mmh..also eine Sache gefällt mir, bei der anderen Sache zweifele ich noch."

JJ zieht die Augenbrauen nach oben.

"Was hat dir die schöne Natur von Outer Banks getan?"

Ich verkneife mir ein Grinsen und stoße JJ, der sich sein Grinsen nicht verkneift in die Seite.

Wir fahren noch eine Weile, bis wir schließlich unser erstes Ziel erreichen.

Zuerst schauen wir uns den Leuchtturm an, der hat sich kaum verändert. 

Etwas heruntergekommen vielleicht, aber sonst immer noch der Alte.

Als wir anschließend an der Kirche ankommen, muss ich Lächeln.

John B und ich haben uns hier immer versteckt, als wir kleiner waren.

Ich sollte mir diesen Ort fest einprägen, falls ich das noch einmal tun müsste...

Als es schon später wird, kommt jedoch wieder ein Ungutes Gefühl in mir auf.

Eventuell gerade noch eine Stunde, bis dahin müsste ich mir etwas einfallen lassen, um nicht zurück zur Hütte zu fahren.

Meine Sachen waren zwar noch dort, aber selbst ich wusste dank JJ nicht wo, also wäre das kein Problem...nun ja, spätestens morgen vielleicht.

Ich bin jetzt schon zwei Tage in dem gleichen Oberteil unterwegs und meine Shorts würde ich auch irgendwann mal gerne wechseln.

Egal, das nahm ich auf mich, solange ich John B meiden konnte.

JJ und ich hatten uns noch in das Restaurant von Kies Eltern gesetzt, was eigentlich ziemlich gefährlich war, da es in Kooknähe liegt, jedoch konnte man von dort, die Sonne am Besten beim Untergang beobachten.

Mir war dabei trotzdem nichts eingefallen, um die Rückfahrt zu unterbrechen.

Die ganze Zeit hatte ich gegrübelt.

Langsam schlendern wir zur Twinkie zurück.

"Scheiße," ich bücke mich und schaue auf einen der Reifen. Gespielt natürlich.

Ich habe im letzten Moment das Ventil abgedreht und in ein Gebüsch hinter mir geworfen.

 "Was ist los?" JJ, der sich schon in den Fahrersitz fallen lassen hat, steigt wieder auf und eilt um die Twinkie.

Als er sieht, was passiert, ändert sich sein Gesichtsausdruck schlagartig.

"Das waren bestimmt die Kooks. Das sieht stark nach Rafe aus. Wir hätten weiter weg vom Kookgebiet parken sollen."
"Und jetzt?" ich schaue JJ verwundert an als hätte ich keine Ahnung, was wirklich passiert war.

"Laufen," er setzt den Satz kurz aus.

"-und morgen werde ich Rafe mal zeigen, wer hier das Sagen hat."

Oh nein, das wollte ich auch nicht mit meiner Aktion bewirken.

"Meine Füße tun irgendwie weh, ich schaffe es bestimmt nicht, 2km zu Fuß zu gehen. Ist hier keine Unterkunft in der Nähe?"

JJ schaut mich überlegend an.

"Ich weiß, wo wir hinkönnen," erwidert er anschließend und setzt einen Fuß vor den anderen, in die entgegengesetzte Richtung, aus der wir gekommen waren.

The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt