Halt dich fern

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"Du musst heute arbeiten, oder?" fragt JJ mich beim Frühstück.

"Woher weißt du das?" will ich von ihm wissen, denn die Schicht wurde kurzfristig umgelegt.

"Nur so, nur so," murmelt er in Gedanken.

"Das von gestern ist doch alles geklärt, oder?" harke ich noch einmal bei ihm nach.

Er nickt gedankenversunken.

"JJ?" er zuckt aus seinen Gedanken auf.

"Wirklich," er legt seine Hände um seine Hüften, "pass heute auf dich auf," er drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
Er scheint nicht wirklich bei der Sache.

"Mach ich," nicke ich ihm zu.

"Kommst du mich nachher von der Arbeit abholen?" JJ setzt sich seine Cap auf und richtet sein Shirt.

"Sollte es nicht anders herum sein?"

"Wer hat früher Feierabend?" fragt er mit hochgezogenem Mundwinkel.

"Ich wusste gar nicht, dass du so in meine Arbeitszeiten investiert bist," ich schaue ihn überraschend fragend an.

Er zuckt nur mit den Schultern.

"Bis später Maybank," rufe ich ihm noch hinterher als ich das Haus verlasse.


"Was machst du hier?" fragt mich Kies Mutter, die mir schon entgegenkommt als ich "The Wreck" betrete.

"Du hast mir doch gestern eine Mail geschickt, dass ich heute einspringen soll," antworte ich ihr verwundert.

Sie presst nur die Lippen zusammen und schüttelt glaubwürdig unwissend den Kopf.

"Davon weiß ich nichts," antwortet sie.

"Das heißt-"

"Das heißt das ich hier keine Arbeit für dich habe," beendet sie meinen Satz.

Und, dass ich ganz umsonst hierher gekommen bin.

Ich könnte mir aber auch den Tag nehmen, um JJ auf der Arbeit zu überraschen.

"Dann bis morgen Emilia, es tut mir leid, dir die Unannehmlichkeiten bereitet zu haben," sagt sie noch einmal zum Abschied.

Ich lächele ihr noch einmal zu und mache mich auf den Heimweg, damit ich meine Arbeitssachen dort ablegen kann.

Anschließend werde ich den Weg zum Hafen einschlagen, in der Hoffnung JJ dort zu treffen.

Angekommen zuhause bleibe ich erschrocken stehen.

Die Tür steht offen.

Ich zücke mein Handy. 

"JJ Maybank, hast du die Tür offen stehen gelassen?" ich tippe die Worte schnell und nähere mich langsam dem Haus.

Ich muss komischerweise nicht lange warten, da kommt schon eine Anruf von ihm rein.

"Shit, bist du zuhause?" fragt er mich hektisch.

"Ja, wieso?"

"Du solltest doch arbeiten."

"Fehlalarm."

"Bleib vom Haus weg."

"Wieso?"

"Tu es einfach."

"Was faselst du da eigentlich gerade?" sage ich entsetzt.

"Es ist mein Ernst Emilia, halt dich fern," seine Stimme ist anders als ich sie kenne.

"Moment, hast du mir die Mail gestern Abend geschrieben?"

"Es ging nicht anders."

"Was soll das JJ?!"

"Es hat einen Grund."

"Ich geh jetzt rein," wütend will ich schon auflegen.

"Emilia ich bin gleich da, bleib wo du bist," sagt er, ich stehe mittlerweile im Flur.

"Ich bin drinnen, was soll hier bitte sein?"

"Mein-" weiter kommt er nicht, denn mir rutscht mein Handy aus der Hand als jemanden aus der Küche kommen sehe.

"Emilia? Emilia?" höre ich JJs Stimme nur noch stumpf durch den Hörer dringen.



The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt