Ständige Verfolgung

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"Emilia Sunners? Bist du das?"

Shoupe läuft schon eine Weile hinter uns her, wir haben mittlerweile die Twinkie erreicht und springen rein.

Ich atme auf.
"Nicht umdrehen," keucht Sarah.

JJ macht natürlich genau das Gegenteil.

"JJ Maybank, das ist ein erneutes unbefugtes betreten eines Grundstückes," ruft er uns hinterher als er sein Gesicht erkennt.

Er winkt Shoupe nur verabschiedend zu.

"Sag mal, wie oft machst du das denn?" will ich von ihm wissen.

"So ein Mal," beginnt er.

"Im Monat?" 

"In der Woche," beendet John B den Satz.

Ich schaue JJ verurteilend an.

"Hey, du kannst ruhig das Geld dafür auftreiben, dann ziehen wir gemeinsam nach Figure Eight und machen uns ein schönes Leben," sagt er verteidigend.

"Gut, dass wir uns auch ohne das viele Geld ein schönes Leben machen können," sage ich und schmiege mich gähnend an seine Schulter.

Seit ich die Tage mit den Pogues verbringe, bin ich abends immer hundemüde.

Ich bemerke nur im Halbschlaf wie die Twinkie vor dem Haus hält, JJ mich packt und nach drinnen trägt.

"Ich komme gleich," flüstert er mir zu, während er mich auf dem Bett sanft niederlässt.

Ich lächele mit geschlossenen Augen und drehe mich auf die Seite.

Ich spüre jedoch, wie er noch ein paar Minuten neben der Bettkante stehen bleibt und mich einfach nur anschaut.

Gott, wie habe ich diesen Jungen verdient.

Am liebsten wäre ich ihn noch einmal in die Arme gefallen, aber ich war zu müde, sodass ich mich einfach nur an ihn lehnte als er sich neben mich legte.

"Gute Nacht," er stupst  mich noch einmal in die Seite und löscht dann das Licht.

Mitten in der Nacht werde ich geweckt.

JJ liegt neben mir.

Er zuckt und wendet sich.

Er träumt schlecht.
"JJ," ich stoße ihn vorsichtig an.

Er schreckt auf. Sein Gesicht ist schweißdurchnässt, gemischt mit Tränenflüssigkeit.

Es bricht mir das Herz ihn so zu sehen.

"War es wegen deines Dads?"

Er ist immer noch ganz benommen, nickt jedoch ziemlich eindeutig.

"Es verfolgt mich immer und immer wieder Em," ich lege einen Arm um ihn.

"Ich weiß," ich streiche mit meiner Hand über seine Schulter und merke, dass er innerlich zittert.

In den vergangen Wochen sind wir uns nicht  nur physisch, sondern auch persönlich sehr nah gekommen.

Er hat mir schmerzhaft von der Beziehung zu seinem Dad erzählt, dass er ihn geschlagen hat, vom Drogenkonsum und seinem jetzigem Aufenthalt- dem Gefängnis.

Es war schwer für mich, zu hören, wie viel JJ schon durchmachen musste.

Wie viele Personen ihn verlassen haben und ich war vor kurzer Zeit selbst fast noch eine.

Bei diesem Gedanken halte ich mich noch enger an JJ fest als würde ich jeden Moment von ihm weggerissen werden.

"Wovon hast du geträumt?" frage ich ihn zaghaft.

"Er war wieder da, er war hier, an mehr kann ich mich nicht erinnern."
Ich schaue ihn aufmunternd an.

"Er ist nicht hier und wird es auch nicht sein JJ, du schaffst das," ich drücke seine Hand.

Er nickt und lächelt mir dann zu.

"Irgendwie hab ich jetzt Hunger auf Pizza, hattest du mir  nicht sowieso eine versprochen?"

"So gefällst du mir besser," ich lächele ihm zu.

Gefolgt von JJ setzten wir uns an den Küchentisch, um drei Uhr nachts, mal anzumerken.

Gut, dass wir immer genug Fertigpizza vorrätig haben.

Wobei wir uns auch nicht mehr leisten können.

"Einer von uns sollte sich dringend einen Job suchen," gestehe ich mir ein.
"Hey," JJ hebt verteidigend die Hände.

"Ich arbeite bei Popes Dad," ich verschlucke mich vor Lachen fast an meinem Stück PIzza.

"Darf ich dich fragen, wie oft du die letzten Monate anwesend warst?" 

Er guckt runter.

"Ich mache mich morgen auf die Suche, ich hab da schon eine Idee," sage ich mit Gedanken an einen bestimmten Ort.

JJ zuckt nur mit den Schultern.

"Dann werde ich zu Heyward gehen," sagt er.

"Ich werde noch einmal darüber schlafen um zu wissen, ob ich dir das glauben kann."

"Werde ich bei deiner Aussage auch machen," sagt er und legt den Kopf gespielt genervt schief.

"Gut," sage ich genauso genervt laut, natürlich auch ironisch.

"War das jetzt unser erster Beziehungsstreit?" fragt JJ neugierig.

"Wenn ein Streit mit rummachen endet, dann ja."

"Ich glaube, ich habe darüber gelesen," erwidert JJ.

"Wir wissen beide, dass du nicht lie-" noch bevor ich etwas sagen kann, liegen JJs Lippen auf meinen.


The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt