Kapitel 36: „Was machen Sie denn hier?"

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Er hat gesagt dass seine sich Mutter zu schnell eine Meinung bildet. In dem Fall hat seine Mutter 4 Monate gehabt um sich eine Meinung zu mir zu bilden. Wie es aus gegangen ist? Sie hat mich aus dem Heim geworfen. Na? Macht's Klick? Wieso ist mir dass bei seiner Klingel nicht aufgefallen? Alex Tschok. Der Sohn von meiner alten Heimleiterin.

„Was machen Sie denn hier?", sie sah mich erstaunt an.

„Ihr kennt euch?"

„Ich würde sagen, in manchen Sachen zu gut.", kam es von ihr. Ich war einfach nur sprachlos. Alex wie's aussieht auch.

„Ist dass deine Freundin?", fragte sie ihn. Er kam lächelnd auf mich zu und legte einen Arm um mich.

„Ja. Dass ist Lina. Auch wenn ich euch nicht vorstellen muss. Woher kennt ihr euch?"

„Sie war meine Heimleiterin", sagte ich immer noch geschockt.

„Ohh.", langsam begriff Alex, dass seine Mutter der Grund war, wieso ich plötzlich kein Zuhause mehr hatte. Ich hab ihm dass ja grob an dem ersten Tag gesagt.

„Wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte Frau Tschok.

Wir schauten uns beide an. In einem Club. Das wäre glaub ich eine ziemlich schlechte Antwort. Außerdem weiß sie dass ich ja keine zwei Wochen aus Berlin wegsein kann.

„Wir haben uns mal vor Ewigkeiten kennengelernt, wir haben schon immer gemerkt dass da etwas zwischen uns ist und als ich aus dem Heim musste, hab ich mir gedacht dass ich ihn mal frag ob ich bei ihm wohnen könnte. Und jetzt sind wir zusammen.", sagte ich lockerer. Meine Schockstarre ist wohl vorbei. Puuh.

„Hattest du nicht deinen Freund? Wie hieß er?", fragte sie nach.

„Ja. Florian, aber dass war nichts ernstes", log ich.

„Er stand übrigens nach deinem Auszug in meinem Büro und hat dich gesucht. Er sagte etwas von wegen er muss mit dir über irgendwas reden", ich schluckte. Klar wollte er reden. Er hat mich angerufen weil er reden wollte. Er wusste ja zu dem Zeitpunkt nicht dass ich aus dem Heim geflogen war.

Die Atmosphäre war etwas angespannt. Und Alex stand da und dachte sich wahrscheinlich was dass hier soll.

„Wie wärs mit essen gehen?", sagte Alex um die stille zu unterbrechen.

„Gute Idee, ich habe noch nichts gegessen", sagte Frau Tschok. Ich nickte. Wir gingen los.

„Und sie wohnt jetzt bei dir?", fragte Frau Tschok nochmal nach. Als ob sie mich dass nicht direkt fragen könnte.

„Ja. Wir sind zusammen, sie hat Hilfe gebraucht und ich helfe ihr natürlich."

„Aber ihr kennt euch doch erst richtig seit 2 Wochen oder?"
„Nein, wir hatten davor schon was miteinander zu tun. Jetzt haben wir uns halt wirklich kennengelernt.", sagte ich und nahm seine Hand. Er saß neben mir. Sie sah mich sauer an.

Der Kellner kam mit unserer Bestellung.

„Aber Alex ist dass nicht zu früh?"
„Nein ich liebe sie!", er gab mir einen Kuss auf die Wange. Haha!

„Ja aber kennst du sie gut genug?"

„Er kennt mich in ein paar Angelegenheiten besser als Sie!", ich konnte mir die Anspielung nicht verkneifen. Alex musste grinsen. Sie verschluckte sich an ihrem Wasser.

„Ich schätze in ein paar aber nicht genug!", konterte sie.

„Ich wüsste nicht welche. Er kennt mich in und auswendig.", log ich.

„Achso. Gut zu wissen.", sagte sie böse.

Das war dass bescheuertste essen dass ich jemals hatte! Dieses Gespräch war einfach total nervig und seine Mutter hasst mich. Ich mach es mit meinem Verhalten und meinen Anspielungen aber halt auch nicht besser. Aber ich hasse sie eben auch, deswegen möchte ich sie halt provozieren. Ohmann. Ich glaube die nächsten paar Tage werden ziemlich anstrengend.

-- Alex --

Oh. Mein. Gott. Was ist mit den zwei? Also ich hab das schon verstanden. Lina war wohl in dem Heim wo meine Mutter die Leiterin ist. Dort ist wohl irgendwas passiert und meine Mutter hat sie rausgeworfen. Wenn ich dass gewusst hätte, hätt' ich lieber gesagt dass ich Single bin und mir das generve angehört. Ohmann. Ich bin nur froh dass wir durch das, eher unangenehme, Gesprächsthema viel Zeit im Restaurant verbracht haben und es jetzt vorbei ist. Es ist schon später Nachmittag. Ja. Wir sind ungefähr um 14 Uhr da gewesen, jetzt könnt ihr euch denken dass es wahnsinnig spaß gemacht hat. Und irgendwie hab ich da so ein Gefühl, nennen wir es mal: Männliche Intuition, dass das noch gar nichts war. Ich merke wie beide noch so einige Sachen auspacken können. Nur um sich zu provozieren. Yeah, das wird lustig.

Zuhause angekommen will meine Mutter sich erstmal hinlegen. Danke Gott! Ich chill mich mit Lina in 'unser' Schlafzimmer. Ich hol Cola, als ich zurück komm sitzt sie auf meinem Bett und macht irgendwas am Handy.

„Hier!"

„Danke!", sie lächelte mich an und legte dass Handy weg.

„Du hättest mir schon sagen können dass deine Mutter eine Heimleiterin in Berlin ist..", fing sie an.

„Sorry, hatte nicht daran gedacht dass es eine kleine Chance gibt dass ihr euch vielleicht kennt"

„Ist ja nicht schlimm. Für dich hätte ich trotzdem die Freundin gespielt, aber ich hätte mich besser darauf vorbereiten können!", sie lachte leise.

„Haha", lachte ich leise, wirklich witzig fand ich es eigentlich nicht.

„Aber hey, die paar Tage schaffen wir schon!", sagte sie, hob ihre Flasche hoch und trank einen Schluck.

„Klaaar! Eh, hast du deinen Laptop dabei?", fragte ich sie.

„Wieso?", sie stand auf und holte ihn aus ihrer Tasche.

„Ich muss noch ein paar Sachen für Youtube machen."

„Okidoki!", sie startete den Laptop und ging auf Youtube.

„Da.", sie gab ihn mir.

„Danke!", ich nahm ihn entgegen.
„Für dich doch gerne Schatz!", sagte sie grinsend.

Ich machte es mir bequem indem ich mich auf den Bauch lege und den Laptop vor mich stellte. So machte ich die nächsten 20 Minuten mein Youtube-Kram. Wieso nur 20 Minuten? Weil Lina dann etwas tat, mit dem ich nicht gerechnet hätte.

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