Kapitel 2: Diskussion mit jemandem der nicht diskutieren will.

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Ich wachte von Musik auf. Rock. Ich hasse Rock.

„Mach den Dreck aus!!"

„Ja, Guten morgen.", meine Zimmergenossin, sah mich grinsend an. Sie tat nett. Sie war es nicht.

„Dank deiner Musik ist's ein scheiß morgen. Danke dafür."

Ich stand auf und setzte mir meine Kopfhörer auf. Guter Rap. Guter Pop. Egal ob deutscher oder Englischer.. Hauptsache kein ACDC von Tina. So heißt übrigens meine reizende Mitbewohnerin. Sie ist genau wie ich 18 Jahre, aber fast 1 Kopf größer als ich. Ja. Ich bin klein. 1.60m wer es genau wissen möchte. Ich ging duschen, raus aus dem Zimmer in die Gemeinschaftsküche. Ich wollte mir ein Müsli holen.. Wollte. Ich war auf dem Weg in die Küche, sah ihn in der Küche stehen und drehte um.

„Lina?" Verdammt. Er hat mich gesehen.

„Was?" ich drehte mich um und schaute Kai an.

„Na süße hast du gut geschlafen?"

„Bis auf den Teil wo ich aufgewacht bin und einen Drecks morgen gehabt hab. Ja. Habe ich."

Er kam auf mich zu.

„Was ist heute morgen passiert? Willst du darüber reden?"

„Mit dir sicher nicht." Ich ging an ihm vorbei und holte mir mein Müsli.

„Man.. Lina. Wann verstehst du endlich das du meins bist? Wann verlässt du diesen Möchtegern Komiker endlich?"

„Hab ich. Gestern Abend." ich schaute ihn nicht an. Ich war mit dem Rücken zu ihm, ich wollte jetzt nicht mit ihm reden..

Es ist seltsam, ich bin nicht traurig darüber das Schluss mit Flo ist. Ich hatte keine Probleme.. Ich meine. Natürlich war ich es die Schluss gemacht hat, aber normalerweise war man trotzdem traurig.. Ich bin nicht traurig.. Ich fühlte mich befreit. Ich bin ein behinderter Mensch.

Plötzlich spürte ich das Kai seine Arme um meinen Bauch legte und seinen Kopf auf meinen.

Nein. Das kann er vergessen. Ich schlug mit meinem Ellenbogen in Richtung seiner Rippen. Vielleicht etwas übertrieben, aber anders versteht er es nicht. Selber schuld. Er ließ sofort los und krümmte sich.

„Irgendwann siehst du es ein!", sagte er gebrochen.

„Ich hoffe du siehst es auch irgendwann ein!", ich ging aus der Küche. Mit Müsli!

Heute will ich in die Stadt. Gesagt getan. In den Läden fand ich echt cooles neues Zeug und da ich mein Leben um 180 Grad ändern wollte, kaufte ich das Zeug auch. Neuer Style, neuer Anfang.. Oder so ähnlich. Als ich wieder im Heim war, war Tina noch da. Toll. Ich freute mich wirklich. Nicht. Ich überlegte was ich machen kann.. Es war gerade mal Nachmittag, ich schrieb Iri. Eigentlich hieß sie Iris aber ich nannte sie immer Iri, war irgendwie cooler.

'Hey Iri :D Hast du noch Bock was zu machen?' ein paar Minuten später kam die Antwort.

'Hallo Lina. Ich muss dir leider sagen dass ich mich nicht mehr mit dir treffen darf. Meine Eltern haben gehört das du Florian betrogen hast und wollen das wir keinen Kontakt mehr haben.'

Das war nicht ihr ernst, oder?

'Das ist nicht dein Ernst? Ist doch egal was deine Eltern von mir halten!'

'Mir ist es nicht egal. Entschuldigung. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder :) <3'

'Ja. Vielleicht auch nicht.'

Ich bin ein bisschen enttäuscht. Schnell kam mir aber wieder der Gedanke, dass ich solche Freunde nicht brauche. Verstehen konnte ich es trotzdem nicht.

Abends war erstmal feiern angesagt. Samstag Abend in Berlin, ich freu mich auf den Abend. Der Abend war auch lustig, aber nicht so wie die letzten male. Ich bin zwar betrunken, soweit so gut. Aber es war irgendwie anders. Ich hatte nicht so viel Spaß wie sonst auch, ich gab Berlin die Schuld dafür. Keine Ahnung wieso, aber gerade hat immer Berlin Schuld. Bei egal was.

Als ich im Heim angekommen war, es war 3 Uhr nachts, musste ich erstmal mit der Nachtaufsicht diskutieren. Man musste spätestens um 1 Uhr zuhause sein auch wenn man, so wie ich, über 18 ist. Und Leute? Argumentiert mal bitte vernünftig wieso man zu spät von einer Feier kommt.. Und das in betrunkenen Zustand. Genau. Das funktioniert nicht. Da es in diesem Monat das 3. Mal war dass ich zu spät, betrunken hier ankomme musste ich morgen zu der Heimleiterin. Yeah. Naja, egal. Jetzt einfach nur pennen! Wäre zu schön gewesen. Jetzt kam die nächste Hürde. Tina.

„Ach, bist du auch mal da?"

„Ne bin noch nicht da, ich bin noch weg. Siehst du doch."

„Lustig bist du.. Wirklich. Wann verstehst du eigentlich das du um 1 da sein musst?"

„Alter. Das kann dir doch scheiß egal sein wann ich komm. Ohne Spaß fuck mich doch jetzt nicht ab."

„Ist dir eigentlich aufgefallen das du in letzter Zeit richtig mies drauf bist."

„Wenn ich ehrlich bin. Nein. Ich bin nicht mies drauf, ich bin nur von bestimmten Personen schnell genervt."

Wieso lässt sie mich nicht einfach in Ruhe? Ich will jetzt schlafen. Das mach ich jetzt auch.

„Sie wissen schon was Sie falsch gemacht haben oder?"

„Ich habe eine Frage an Sie Frau Tschok", Frau Tschok war eine der unsympathischsten Personen die ich in meinen 18 Jahren Leben kennen lernen durfte. Und sie ist dafür verantwortlich was hier im Heim so abgeht und wer sich nicht benimmt, muss leiden. Das hört sich vielleicht etwas dramatisiert an, also sie schlägt uns nicht aber man muss dann so typische kack Strafen machen.

„Was wollen Sie den wissen Frau Nur" Jap. Ich heiße Nur mit Nachnamen. Lina Nur. Ekelhaft.

„Sie siezen mich und sprechen mich mit meinem Nachnamen an, warum?"

„Weil sie kein Kind mehr sind und schon volljährig."

„Okay. Dann haben wir das geklärt. Wieso bin ich dann hier?"

„Weil Sie in 3 Wochen 3 mal betrunken nach 1 Uhr hier angekommen sind. Das ist nicht erlaubt." Sie hat meine Frage nach meiner Volljährigkeit nicht verstanden. Oder einfach ignoriert.

„Was genau ist den dabei mein Fehler? Das ich betrunken war oder das ich zu spät war?"

„Beides ist verboten. Alkoholkonsum wird nicht toleriert und Sie sind ein schlechtes Beispiel für unsere jüngeren Bewohner. Außerdem ist es eine Vorschrift dass Sie bis spätestens 1 Uhr im Haus sein müssen."

„Kann ich Ihnen mal was sagen?", wirklich auf eine Antwort warten tat ich nicht.

Neues Leben, Neues Chaos. | Dner & izziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt