Neues Leben, Neues Chaos. | Dner & izzi

Kapitel 40: „So jetzt komm Schatzi. Frühstück."

--Alex--

Wir wurden geweckt. Jemand schob die Vorhänge zur Seite, die Sonne ballert uns richtig in's Gesicht. Ich blinzelte ein paar mal um meine Augen an das Licht zu gewöhnen. Als es soweit war, realisierte ich auch dass Lina sich an mich gekuschelt hat und ihr Gesicht jetzt in mein Shirt drückte, damit sie nicht geblendet wird. Wir haben gestern noch ein wenig geredet, Videos von mir aber auch von ein paar kleineren Youtubern geschaut und Lina hat sich weiter über diese, ich nenn es jetzt mal 'speziellen' Kommentare unter meinen Video's lustig gemacht. Ich glaube es war irgendwas zwischen 2 und 3 als Lina eingeschlafen ist. Ich habe dann auch nicht mehr viel gemacht und hab mich dann auch hingelegt. Ich weiß aber noch dass wir Rücken an Rücken da lagen, also nichts mit kuscheln.

„Ich dachte ich weck euch mal, ich hab frühstück gemacht.", sagte meine Mutter und stellte sich an die Tür.

„Kommen gleich.", murmelte ich.

„Mhh..", kam es von Lina.

„Morgen.", sagte ich, sie hob ihren Kopf und schaute auch erstmal irritiert als sie sah, wie wir da lagen.

„Wie nett von ihr..", sagte sie mit einer Stimme, die ich als Mischung von Ironie und genervt sein interpretierte.

„Sie meint es nur gut.", sagte ich ruhig und streckte mich mal. Mein Rücken knackte. Lina schlug mich.

„Au?", sagte ich und schaute auf sie runter. Sie liegt immer noch da, hat aber die Augen offen.

„Knack nie wieder, mit irgendwas.", sagte sie.

Ich geh mit meiner Hand neben ihr Ohr und ließ meine Finger knacken. Sie drückte das Kissen auf ihre Ohren.

„Ich hasse dich!!", sagte sie genervt.

„So, jetzt komm Schatzi. Frühstück."

„Juhu.", ich grinste sie ermunternd an.

Das kann jetzt lustig werden, wenn Lina sowieso schon genervt ist.

„Wow, du hast sogar Brötchen gekauft.", stellte ich begeistert fest, als ich in die Küche kam.

„Ja, ich bin schon eine ganze Zeit wach.", sagte meine Mutter.

Ich schaute auf die Uhr, die in der Küche steht. 10 Uhr. Wann war ich das letzte mal so früh wach? Ich weiß es nicht.

„Du wusstest wo ein Bäcker ist?", fragte ich erstaunt.

„Ja, ungefähr wusste ich das noch. Ich hab mir dann deinen Schlüssel genommen, ich hoffe das ist kein Problem."

„Natürlich nicht.", sagte ich und lächelte sie an.

Wir setzten uns alle an den, schon gedeckten, Tisch und hielten diesen typischen 'Am-Morgen-Smalltalk'.

„Und hast du gut geschlafen?", fragte ich.

„Ja, es hat zwar ein wenig gedauert bis ich eingeschlafen habe weil ihr so laut wart, aber dann ging's.", sagte meine Mutter. Ich schaue Lina an, sie ist immer noch, vielleicht sogar ein stück mehr, genervt.

„Und ihr?", fragte sie.

„Also ich hab gut geschlafen, du Lina?", fragte ich.

„Natürlich, bei Alex schlaf ich immer so gut. Ist ja auch nochmal extra bequem", sagte sie freundlich und lächelte mich an. Ach, kommt jetzt wieder die 'Ich provoziere'- Phase? Juhu.

„Das ist schön", sagte meine Mutter. Auch in ihrer Stimme hörte ich diesen genervte 'Halt die Klappe' Ton raus.

„Sie wissen nicht wie schön", setzt Lina noch hinterher. Meine Mutter schaut sie böse an, als sie sieht dass ich sie anschaue lächelte sie.

Danach aßen wir erstmal stumm weiter, bis meine Mutter eine frage stellte.

„Alex? Bist du sicher dass Lina es ernst mit dir meint? Denkst du nicht, dass du es ein wenig überstürzt wenn du sie bei dir wohnen lässt?", ich schaute sie mit großen Augen an. Das kann sie doch nicht fragen wenn Lina am Tisch sitzt. Die hat sich übrigens gerade verschluckt und schaut sie mit bösen Augen an. Ich versuch sie mit einem Blick zu beruhigen.

„Wir meinen es Ernst. Ich liebe Lina und sie liebt mich. Akzeptier das bitte.", sagte ich sicher.

„Ja, aber denkst du nicht es gibt nicht noch die ein oder andere Sache die sie dir noch nicht erzählt hat?"

„Sie hat mir alles wichtige gesagt."; sagte ich.
„Sicher? Was weißt du aus ihrem Leben?"

„Hey!", sagte Lina böse zu ihr.

Aber es stimmt eigentlich. Was wusste ich über Lina's Leben, außer dass sie in dem Heim gewohnt hat. Ich weiß nicht wieso sie da war, was mit ihrer Familie ist. Ich weiß eigentlich gar nichts, dass kann ich aber wohl schlecht zu meiner Mutter sagen.

„Ich weiß genug.", sagte ich knapp und biss von meinem Brötchen.

„Ist es nicht schrecklich was mit ihren Eltern ist?", sagte meine Mutter mitleidig.

„Hören Sie auf.", sagte Lina so ruhig es geht, was in ihrem fall trotzdem lauter als ihr normaler Ton ist, und legte ihr Besteck weg.

„Wieso denn? Wenn mein Sohn es doch sowieso weiß. Ich möchte wissen wie er damit umgeht.", sagte sie, ihre Stimme war etwas zickig.

„Ich möchte jetzt aber nicht darüber reden.", sagte Lina.

„Dann steh auf, mich interessiert das jetzt. Also, Alex? Wie hast du reagiert als sie dir gesagt hat dass ihre Mutter gestorben ist?", meine Mutter sagte es wie wenn es das normalste der Welt wäre. Ich schaue zu Lina. Ihre Augen starrten auf meine Mutter, ihr Blick war voller Hass.

„Hören sie auf!", schrie sie, ich sah wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.

„Ach, Kindchen. Ihr habt in Berlin gelebt, da sterben jeden Tag welche an einer Überdosis.", setzt meine Mutter hinter her. Lina stand auf und ging aus der Küche. Von hinten konnte ich noch erkennen dass sie sich über die Wange wischte. Ich war sprachlos. Lina's Mutter ist gestorben. Lina's Mutter ist an einer Überdosis gestorben.

„Huch, was ist denn jetzt los?", fragte meine Mutter unschuldig und trank einen schluck Kaffee.

„Das hätte wirklich nicht sein müssen.", ich stand auf und schaute wo Lina ist. Als ich fast bei ihr war schlug sie die Wohnungstür zu und schon war sie weg.

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