Kapitel 45: Bitte lass das nicht wahr sein.

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„Felix!", sagte Alex wütend.

„Alex.", sagte ich schnell.
„Oh nein. Lina. Ich will jetzt nicht mit dir reden. Lass mich die nächsten Tage bitte in Ruhe."

„Aber...", er hatte aufgelegt.

Ich setzte mich an den Tisch, lege das Handy weg und lege mein Gesicht in meine Hände. Alex ist richtig sauer auf mich, wäre ich aber auch wenn ich nicht die Erklärung wüsste. Wahrscheinlich hat Kai ihm einfach gesagt dass wir rum geknutscht haben, dieser Idiot. Aber okay, ich gebe Alex die Zeit die er braucht und lass ihn erstmal in Ruhe.

„Alles in Ordnung bei dir?", Felix kam in die Küche und legt eine Hand auf meinen Rücken.

„Ja, geht schon. Ich lass ihn erstmal in Ruhe. Danke für dein Handy.", ich lächelte ihn an.

„Was soll ich mit Kai machen?", als er diesen Namen sagte, verfinsterte sich mein Blick.

„Ich werde dir nicht sagen, dass du ihn rausschmeißen sollst. Auch wenn das meine Lieblingsvariante wäre.", ich grinste ihn an.

„Haha, das denkt ich mir, aber das kann ich echt nicht machen. Er bleibt sowieso nur noch 2 Tage, dann traut er sich mal wieder nach Berlin.", lachte er.

„Hoffentlich machen Tina und ihre Freundinnen im das Angekommen dort so unangenehm wie möglich.", grinste ich.

„Dafür sorgt Tina bestimmt! Kommst du wieder mit hoch?", fragte er.

„Nein, ich geh in's Schlafzimmer ich will ihn jetzt nicht sehen.", ich lächelte leicht.

4 Tage! 4 Tage habe ich mich, bis auf 2 Nachrichten, nicht bei Alex gemeldet! Ob ihr es glaubt oder nicht, ich denke dieses Wissen, dass Alex sauer auf mich ist, wirkt sich auf meinen Körper aus. Ich bin die letzten Tage immer um halb neun wach. Einfach so. Und ich kann auch nicht mehr weiter schlafen. Trotzdem geht's mit die letzten 2 Tage schon besser, wieso? Weil Kai wieder weg ist. Ich weiß nicht ob ich mich schämen muss, aber ich habe trotzdem weiter mit Felix in einem Bett geschlafen... Aber es ist nichts passiert, nicht mal annähernd! Und wie ich eben gesagt habe, wache ich zur Zeit früh auf. So auch heute, es ist jetzt kurz vor neun. Ich sitze am Küchentisch, Felix schläft wahrscheinlich noch mindestens 2 Stunden und wie jeden Tag kribbelt es in meinen Füßen weil ich am liebsten zu Alex gehen will und versuchen würde mit ihm zu reden. Ich war gestern schon so weit, dass ich mit Schuhen und gepackter Tasche kurz davor war aus der Tür zu Alex zu laufen, hab's mich aber nicht getraut. Aber heute! Nur noch nicht so früh, dass wird jetzt das schwierigste sein, dieses warten bis es etwas später wird. Ich finde, 4 Tage reichen um sich abzuregen und er sollte zumindest Rede-Fähig sein. Ich erwarte nicht, dass er mir sofort wieder anbietet, bei ihm zu wohnen, obwohl ich das nicht schlimm fände. Ich möchte ihm einfach nur erzählen, wie es wirklich war und ihm nochmal klar machen, dass zwischen Felix und mir nicht's läuft. Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, frage ich mich, wieso ich mich eigentlich so rechtfertigen muss. Der einzige Grund, der mir einfällt ist, dass Felix sein bester Freund ist. Aber im Prinzip kann ich ja mit jedem rum knutschen, mit wem ich will. Ich bin nicht mit Alex zusammen.

Mein Kaffee ist leer, mein Müsli ist leer, ich brauche eine Beschäftigung. Duschen!

Okay.. halb 10. Alex war auch nicht sooo der Langschläfer, länger als halb 10 aber ich kann jetzt nicht mehr länger warten. Ich kann ja langsam laufen.

'Hey, ich bin bei Alex. Ich hoff er ist nicht allzu sauer, bis später irgendwann <3', den Zettel leg ich auf den Küchentisch. Obwohl ich befürchte, dass ich schneller wieder hier sein werde, als das Felix wach ist!

Langsam laufen hat auf jeden Fall gut geklappt. Nicht. Wenige Minuten später steh' ich vor der Haustür und mein Finger schwebt vor dem Namen. Tschok. Wieso ist er der Sohn von dieser Furie?! Nur durch sie haben wir diesen ganzen Stress! Okay, Kai hat auch seinen Teil dazu geleistet. Aber wenn sie nicht da gewesen wäre, hätte Alex das nicht so erfahren, dann wäre ich nicht zu Felix und Kai nicht zu Alex. Also, alles Frau Tschok's Schuld. Jetzt bin ich schon nach Köln und trotzdem bringt sie mein Leben durcheinander. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich sie hasse?

Okay, ich hab's getan. Mein Finger berührt die Klingel. Zuerst dachte ich er schläft noch, da keine Reaktion kam. Aber nach kurzem warten rauschte es einfach und die Tür konnte aufgedrückt werden. Jetzt sind es nur noch 5 Stockwerke, die mich von einer, hoffentlich gut endenden, Aussprache mit Alex trennen. Nur noch 3 Stockwerke, ich höre wie oben jemand eine Wohnung verlässt, jemand flüstert und mir entgegen kommt. Ein paar Stufen weiter kommt mit eine junge Frau in meinem Alter entgegen. Haare durcheinander, nicht richtig geschminkt, Schuhe in der Hand. Das ist nicht sein Ernst. Wenn es das ist was ich denke, weiß ich nicht wer sich bei wem rechtfertigen muss! Meine Schritte wurden schneller. Bitte, lass das nicht wahr sein. Bitte, lass das nur ein dummer Zufall gewesen sein.

Bevor ich geklingelt hatte, hab' ich mir dauernd Sorgen gemacht, dass ich wahrscheinlich total rum stottern würde und nicht genau wissen würde, was ich genau sagen wollte. Gerade fühle ich so ziemlich das Gegenteil und als ich oben ankam und ein erstauntes „Lina" von dem etwas bleich werdenden, nur in Boxershorts da stehenden, Alex kam, wusste ich, dass ich nicht rum stottern würde!

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Twitter: @pizzapandaff

Lasst mir eure Meinung zu der Geschichte da. :)

Neues Leben, Neues Chaos. | Dner & izziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt