Kapitel 14: Sein Ernst? 12 Uhr Mittag. Bier. Nadann Prost.

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„Ähm? Alex?", ich drehte mich um.

Er lehnte im Türrahmen und fuhr sich nervös du die Haare. Also nicht unbedingt nervös aber wie wenn es ihm unangenehm wäre.

„Ja?"

„Was arbeitest du eigentlich?"

„Also ich studiere."
„Und was machst du noch?", ich zeigte auf seinen Schreibtisch.

„Ich bin Youtuber."

Allein durch Florian weiß ich ja was Alex' Job ist. Ich konnte es nicht glauben. Ist die Welt den so klein das ich schon wieder einen Youtuber kennengelernt habe?

„Und was machst du da?"

„Ich spiele Spiele. Bin Let's Player."

„Studierst du hauptsächlich oder bist du hauptsächlich Youtuber?"

„Ich versuche es eigentlich beides gleichzeitig aber ich würde schon sagen dass Youtube die meiste Zeit beansprucht."

Okay. Damit hab ich nicht gerechnet. Er konnte das hauptsächlich machen?

„Und du lebst davon?", ich schaute ihn unglaubwürdig an.

„Wie's aussieht", er machte eine Geste die sagen soll: Du siehst doch die Wohnung. Wisst ihr welche ich meine?

„Okaaayy. Krass.", okay genug gestaunt.

Er sollte sich nicht noch toller fühlen.

„Was machen wir heute?", ich ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa. Auf mein Bett. Wie auch immer.

„Felix kommt später vorbei und wir drehen noch was zusammen. Ich muss alleine was drehen und schneiden. Das hab ich so vor. Aber den Rest des Tages steh ich voll zu deiner Verfügung."

Bei dem letzten Satz legte er einen Arm um mich. Ich schaute ihn an.

„Du bist schon nicht mehr ganz klar im Kopf oder?"

„Ansichtssache!"

„Okay. Nach meiner Ansicht hast du sie nicht mehr alle", ich grinste.

„Das ist okay. Du bist auch behindert!"

„Bin ich nicht!", ich zog einen Schmollmund

„Ohh.. Ist die arme kleine Lina jetzt sauer?"

Klein? Das hat er nicht gesagt. So ein Idiot. Jetzt war wieder die Zeit für den typischen Boxer auf die Schulter. Ich hasse es wenn man mich klein nennt.

„Ich hasse dich.", kam noch zusätzlich zu dem schlag.

Er grinste einfach! Stand auf und kam mit zwei Bier zurück. Sein Ernst? 12 Uhr Mittag. Bier. Nadann Prost.

„Auf eine schöne Zeit zu zweit", sagte Alex, natürlich mit dem üblichen zwinkern. und gab mir ein Bier.

„Hahah, wie du meinst. Prost!", wir stoßen an und ich trank ein Schluck. Wir haben noch ein wenig darüber geredet wie es jetzt mit dem zusammen wohnen weiter gehen wird. Ich hab drauf bestanden das ich zumindest etwas 'Miete' bezahle. Ich mein. Ich darf hier essen, trinken und schlafen. Aber er akzeptierte das nicht. Ich hasse diskutieren. Wir einigten uns darauf dass ich erstmal keine Miete zahlen muss aber dafür den Großteil der Hausarbeit mache. Ich hab ja auch viel mehr Zeit als er. Damit gab ich mich zufrieden. Auch wenn putzen nicht meine Lieblingsbeschäftigung war. Absolut nicht. Wir redeten noch über die verschiedensten Sachen. Er erzählte mir von seinem Studium und Youtube. Er schien auf Youtube nicht ganz unbekannt zu sein. Izzi. Komischer Name, aber es gibt deutlich schlimmere. Irgendwann entschied er dass er genug über sich erzählt hatte und dass ich jetzt dran wäre. Juhu. Ich mag es gar nicht über mich zureden. Außerdem ist in meinem Leben nichts erwähnenswertes passiert. Ich war halt in Berlin. Eher gesagt mein 'Berlin-Ich' war in Berlin. ICH war nicht wirklich da. Hört sich behindert an, ist es aber ja auch. Ich kam aber zu meinem großen Bedauern nicht dazu ihm irgendwas über mich zu erzählen. Schade. Es klingelte an der Tür.

„Das muss Felix sein!", Alex stand auf und machte die Tür auf.

Als Felix oben war hörte ich aus dem Flur wie sie sich begrüßten.

„Ich hoff es ist okay das ich ein bisschen früher da bin. Alles klar bei dir?", das musste Felix sein.

Angenehme Stimme. Klingt nett.

„Klar kein Problem. Ich hab grad Besuch. Komm rein", die beiden kamen ins Wohnzimmer.

Felix war ca. 100.000 mal so groß wie ich. Okay, vielleicht etwas übertrieben aber ich schätze ihn mal auf 1.90m und dass ist ein gutes Stück größer als ich. Er ist dünn, zu dünn meiner Meinung nach. Sein Style? Lässig, bequem. Gefällt mir. Sein Gesicht ist kantig und ich glaube er hat graue Augen. Im großen und ganzen sah er nicht schlecht aus.

„Hi Felix!", begrüßte ich ihn.

„Du kennst mich?", er sah verunsichert aus.

„Von Alex halt. Ich bin Lina."

„Achso. Hey Lina!"

Wieso war er eben so verunsichert als ich seinen Namen gesagt habe? Als ob das so was komplett abnormales ist.

Neues Leben, Neues Chaos. | Dner & izziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt