Kapitel 44

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Scotts POV

Wenige Stunden später saßen wir im Flugzeug nach Texas. Angespannt sah ich aus dem Fenster. Immer wieder ließ ich mir das was Mitch mir vorhin gesagt hatte, durch den Kopf gehen. Konnte es wirklich sein, das mir meine eigene Mutter ohne etwas zu sagen Nico einfach wegnimmt. Ich biss mir auf die Lippe. Ich konnte das einfach nicht glauben, anderseits wollte ich Mitch auf jedenfall glauben. Wir hatten uns grade vertragen und ich wollte keinen Streit riskieren. Außerdem glaubte ich das Mitch mich nicht Anlügen würde und könnte, außerdem sehe ich es ihm an wenn er lügt. Aber das würde dann wieder bedeuten das meine Mutter...- Ach es war wirklich scheiße. Seufzend sah ich zu Mitch der an meine Schulter gelehnt lag und friedlich schlief. Ich liebte ihn sehr und freute mich auf die Hochzeit. Das würde so unglaublich schön werden. Hoffte ich jedenfalls. Ich lehnte meinen Kopf an seinen und schloss die Augen.

Als wir dann gegen 15 Uhr bei meiner Mutter ankamen, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Was ist wenn Mitch's Behauptung doch stimmte.... Und würde ich es überhaupt wissen wollen ? Unschlüssig starrte ich die Tür an. Da spürte ich Mitch's warme Hand auf meinem Arm. Schnell sah ich zu ihm. "Was ist los ?" fragte er besorgt. Leicht biss ich mir auf die Lippe. "Ich hab Angst...!" erwiderte ich ehrlich.
Sanft blickte Mitch mich an und nahm meine Hände. "Ich weiß.... Aber lass uns rein gehen, es wird sich ja vielleicht noch klären..." ermunterte er mich, dann drückte er seine weichen Lippen kurz auf meine bevor er auf die Klingel drückte. Ich holte tief Luft und lößte meinen Hände aus den seinen. Gebannt sahen wir auf die Tür.
Nach wenigen Augenblicken öffnete sich auch diese und meine Mutter sah mir erstaunt entgegen. "Scott ?" Dann fing sie an zu lächelnd und zog mich in eine feste Umarmung. "Ich hab nicht gedacht das du dich mal blicken würdest !" meinte sie und lächelte mich an. Dann ging ihr Blick rüber zu Mitch und sie erstarrte kurz.
"Hey Mitch...." murmelte sie und zog ihn in eine zögerliche Umarmung. Schnell lösten sich die beiden und sie hetzte in die Wohnung. "Kommt doch erstmal rein und setzt euch !" rief sie von drinnen. Ich sah kurz zu Mitch , der zuckte mit den Schultern und wir folgten ihr rein.

Dicht neben einander ließen wir uns auf die Couch sinken und sahen auf meine Mutter, die uns Kaffee einschenkte. Dann ließ sie sich auf den Sessel uns gegenüber fallen und sah uns lächelnd an. Ich sah mich im Raum um. "Wo ist Nico ?" Meine Mutter zuckte mit den Schultern. "Der ist bei einem Freund.... Kommt später ..." erklärte sie uns. Dann herrschte eine kurze Zeit stille. Es war nichts zu hören außer das Pusten von Mitch wie er seinen Kaffee zu kühlen versuchte. Seine schmalen Finger waren fest um die kleine Tasse geschlungen und seine Augen leicht zugekniffen. Ich lächelte und bemerkte gar nicht wie ich mich in seinem Anblick verlor.
"Und... Was führt euch eigentlich zu mir ?" holte mich meine Mutter aus den Gedanken. Ich blinzelte ein paar Mal und starrte schweigend auf Mitch. Auch Mitch hatte jetzt die Tasse abgestellt und seine Wangen färbten sich leicht rosa.
Ich nahm seine Hand und drückte sie, dann sah ich zu meiner Mutter und lächelte leicht. "Mitch und ich werden Heiraten !" Endlich war es draußen. Mit großen Augen sah meine Mutter auf uns. Ich schluckte und sah zu Mitch , der mich genauso ängstlich guckte. Würde sie was dagegen haben ?
Doch dann fing sie an zu strahlen an. Sie stand auf und umarmte uns. "Oh mein Gott ! Ich freue mich ja so für euch !" rief sie aus und sah uns glücklich an. "Wann wird es losgehen ?" "In zwei bis drei Monaten, der genaue Termien ist noch nicht ganz klar !" murmelte Mitch. Sie klatschte in die Hände und grinste uns an "Das wird garantiert schön !" Ich nickte nur und setzte mich wieder auf die Couch. Nach kurzem Zögern setzte sich auch Mitch neben mich. "Mom... Ich wollte auch noch etwas mit dir besprechen..." sagte ich ernst. "Ja ? Was denn ?"
"Sag mir die Wahrheit was an dem Tag passiert ist wo die Frau von der Jugendhilfe bei uns angerufen hat !" sagte ich tonlos. "W-was meinst du damit ?"sie klang verunsichert. Ich ballte meine Hände. "Ich meine damit , wer mir zur Hölle wirklich Nico weggenommen hat ! Irgendjemand muss doch das Jugendamt informiert haben das Nico es nicht gut bei uns hat " knurrte ich. "I-ich weiß nicht ..." murmelte sie, dann fasste sie sich relativ schnell wieder. "Also wenn du mich meinst ich war das nicht !" Tränen stiegen mir in die Augen und ich sah sie an. "Warum lügst du Mama ?" flüsterte ich. "I-ich lüge d-doch nicht..."
"Warum lügst du !!!?" schrie ich jetzt und sprang auf. "Scott...." hauchte sie. Dicht stellte ich mich vor sie. "Sag mir.... Warum wolltest du Nico von uns weg haben ?" knurrte ich. Eine Weile schwieg sie, dann raufte sie sich die Haare und sah mich verzweifelt an. "Es-es ist nur so.... Ich hatte so Angst um ihn.... Ich dachte er könnte es nicht gut bei euch haben.... Und es ist doch nicht so gut für einen kleinen Jungen im ganzen Ruhm aufzuwachsen ! " Ich fuhr mir durch die Haare und sah sie fassungslos an. "Du glaubst also wirklich das genau der jenige der Nico am meisten liebt, wirklich nicht gut für ihn ist ?! Ist das dein Ernst ? So viel Vertrauen hast du in mich ?" Wütend sah ich sie an. "Scott..... Scottie, bitte Schatz ich hab mir doch nur Sorgen gemacht !" Verzweifelt sah sie mich an, doch ich schnaubte nur abfällig und zog Mitch zu mir. "Komm Schatz, wir gehen ! " Dann blickte ich noch einmal zu Mom. "I-ich weiß wirklich nicht was ich dir sagen kann, außer das ich verdammt enttäuscht bin.... T-tut mir ich muss erstmal darüber nachdenken..." murmelte ich und lief schnell mit Mitch am Arm raus. Zum Glück stand unser Taxi da noch und wir ließen uns in das Auto reinfallen.

Love Again (it's scömíche part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt