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Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf. Endlich war ich wieder daheim.

Die letzten zwei Wochen war ich bei Johannes in München gewesen. Ich brauchte etwas Abstand von Köln, um einfach mal den Kopf frei zu kriegen. Das letzte Jahr habe ich durchgehend gearbeitet, ohne mir eine Pause zu gönnen oder mir Urlaub zu nehmen.

Deshalb habe ich jetzt die drei Wochen Urlaub wirklich verdient. Meine Kollegen von der Wache sowie mein Chef haben mich ziemlich schief angeschaut, als ich den Antrag eingereicht habe. Aber was soll's. Mir ist es wirklich egal was die anderen denken. Ich habe mich nur auf München gefreut.

Den einzigen, den ich wirklich über die ganze Zeit vermisst habe war Flo. Er ist mein bester Freund und mit ihm kann ich über alles reden. Wir haben uns in der U-Bahn kennengelernt, als ich in Köln angekommen bin. Ich hatte damals keine Ahnung, wo ich hin musste und er hat mich damals bis zu meiner neuen Wohnung begleitet. Ein wahrer Gentleman eben. Als Dank dafür, habe ich ihn zum Essen eingeladen und da hat er mir von seinem Job erzählt.
Durch Flo bin ich schlussendlich auch in den Rettungsdienst gekommen.

Ich stieß meinen Koffer in die Tür hinein, setzte meinen Rucksack ab und ließ mich seufzend auf mein Sofa fallen.

Ich blieb ein paar Minuten so liegen, bis mir einfiel, dass ich Johannes und Casey noch schreiben sollte, dass ich wieder gut in Köln angekommen bin.

Seufzend verließ ich mein geliebtes Sofa, um den beiden zu schreiben. Flo würde ich später mal anrufen. Laut unserem Dienstplan hat er noch bis 17 Uhr eine Schicht. Genügend zeit um vorher noch meinen Rucksack und meinen Koffer auszupacken, sowie einkaufen zu gehen. Mein Kühlschrank hatte es dringend nötig, denn dort herrscht gähnende Leere und ich hatte nun wirklich nicht vor zu verhungern.

Die Taschen waren schnell ausgeräumt, also machte ich mich mit dem Fahrrad in Richtung Supermarkt, denn Auto besaß ich keines.
Einen Führerschein hatte ich zwar, denn wenn man im Rettungsdienst arbeitet ist es schlecht möglich keinen zu haben, allerdings war ich noch nie der große Fan vom Auto fahren. Ich nutzte schon in meiner Jugend lieber die öffentlichen Verkehrsmittel und das Fahrrad, als ein Auto um irgendwo hinzukommen.
Außerdem habe ich so die Möglichkeit mich sportlich zu betätigen, denn neben meiner Dienstzeit komme ich eher selten dazu mal joggen zu gehen.

Als ich am Supermarkt ankomme, sehe ich schon von weiten unseren RTW-1 mitten vor dem Eingang parken. Vielleicht hatten die Kollegen ja einen Einsatz oder sie haben gerade Zeit sich was zu essen zu kaufen. Letzteres kommt in unserem Beruf allerdings äußerst selten vor.

Die Vergangenheit ist ein schweres PaketWo Geschichten leben. Entdecke jetzt