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Wieder auf der Wache, ging ich Herrn Hetkamp so gut es ging aus dem Weg. Das klappte eigentlich auch ganz gut, denn er versuchte nicht mal mit mir zu reden.

Als ich Dienstschluss hatte, wollte ich gerade mein Fahrrad durch die Hintereingangstür durchquetschen, da sah ich im Augenwinkel Herrn Hetkamp aus den Umkleiden gelaufen kommen.
Ich tat so, als hätte ich ihn nicht gesehen und steuerte mit dem Rad auf die Tür zu.
Doch ich merkte, dass er stehengeblieben war und mich jetzt beobachtete.

Ich konnte das überhaupt nicht leiden und griff  verunsichert und mit zitternder Hand zur Türklinke.
Mein Versuch das Fahrrad durch die Tür zu quetschen, blieb erfolglos, denn die Tür war wie immer einfach viel zu schmal.

„Soll ich ihnen etwas helfen, Frau Meininger?"

Ich zuckte zusammen. Ah stimmt. Da stand ja noch jemand. Und dieser Moment erinnert mich gerade viel zu sehr an unsere erste Begegnung.

Er nahm mir das Fahrrad ab und schob es durch die Tür, als würde er jeden Tag nichts anderes machen.

„Dankeschön, aber das hätte ich auch alleine geschafft." Ich nahm ihm das Fahrrad wieder ab.

„Natürlich. Sicher." In seiner Stimme schwang Belustigung mit und er grinste. Das wusste ich auch ohne ihm ins Gesicht zu sehen.

Natürlich hätte ich es alleine geschafft. Schließlich habe ich die letzten paar Jahre keine Hilfe gehabt und damit hatte ich auch absolut kein Problem.
Nur seit er da ist, bringt mich nur seine Anwesenheit völlig außer dem Konzept. Und dafür hasste ich mich gerade selbst.

Ich setzte meinen Helm auf und schwang mich auf mein Rad.

„Bis morgen, Herr Hetkamp."

„Auf Wiedersehen, Frau Meininger" Er trat einen Schritt zurück. „Und fahren Sie vorsichtig. Ich habe keine Lust Sie von der Straße zu kratzen."

Was sollte der Kommentar denn schon wieder? Er konnte ja ganz nett sein. Manchmal zumindest. Und dann kommt wieder sowas.

Ich antwortete ihm nicht sondern fuhr direkt los.

Auf dem Heimweg war ich mit meinen Gedanken völlig woanders. Und ich war sehr froh endlich Zuhause zu sein.

Dort ging ich zuerst duschen und machte es mir danach auf dem Sofa bequem und es dauerte auch nicht lange, da war ich schon eingeschlafen.

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Die letzten Kapitel waren leider nicht ganz so spannend, aber glaubt mir. Es dauerte nicht lange da passiert wieder etwas und es wird spannender ;)

Viel Spaß beim Lesen
Anni

Die Vergangenheit ist ein schweres PaketWo Geschichten leben. Entdecke jetzt