Die Vergangenheit ist ein schweres Paket

-62-

„Ich habe übrigens vorhin, als du noch geschlafen hast, mit Stephan telefoniert...", meinte Alex zu mir.

„Stephan?", ich sah in fragend an.

„Ja...er ist einer der beiden Polizisten die gestern bei dir waren...es ging um Anton..."

Stimmt, da war ja was. Ich sollte heute Nachmittag aufs Präsidium kommen...

„Ich dachte mir, dass es vielleicht besser wäre das ganze auf morgen oder lieber nächste Woche zu verschieben...."

„Warum?", ich hatte aufgehört zu essen und blickte Alex nun ernst in die Augen.

„Naja...ich...ich denke es ist besser so...und...und Flo sieht das auch so...", schob er nach.

Meine Glücksgefühle waren verschwunden und ich merkte wie ich innerlich vor Wut anfing zu kochen. Warum mussten Alex und Flo Entscheidungen die mich betreffen einfach hinter meinem Rücken treffen? Ich bin doch eine Erwachsene Frau und kann das auch gut allein.

„Gut. Es ist schön, dass ihr beide euch so einig seid, aber ich denke das kann ich gut allein entscheiden...", antwortete ich ein klein wenig zu bissig.
„Ich werde morgen aufs Präsidium gehen."

„Emma, ich glaube...ich glaube das ist keine so gute Idee...", versuchte Alex mich zu überzeugen.

Ich antwortete nicht darauf und schob mir ein weiteres Stück von dem Brötchen in den Mund.
Wir aßen schweigend weiter.

Nach dem Essen half ich ihm beim wegräumen und packte dann meine Tasche. Dabei merkte ich nicht, dass ich von Alex, welcher lässig im Türrahmen lehnte, beobachtet wurde.

„Was soll das werden?", unterbrach er die Stille.

Ich zuckte zusammen.
„Wonach sieht es denn aus?", meinte ich schnippisch.

Er antwortete nicht und das führte dazu, dass ich ein schlechtes Gewissen bekam.
„Sorry, aber ich denke es ist besser wenn ich wieder nach Hause gehe..."

„Emma, wenn ich etwas verletzendes gesagt, dann tut es mir leid...Aber du musst nicht gehen, wirklich nicht..."

„Passt schon", ich nahm meine Tasche in die Hand und lief zu seiner Wohnungstür.

Alex folgte mir.
„Soll ich dich fahren?"

„Ich nehm den Bus..."
Er nickte, aber er sah traurig aus.

„Man sieht sich", ich hob zum Abschied die Hand, drehte mich um und verließ das Haus.

———————————————————————
Etwas verspätet, aber hier ist es 😜

Ich war den ganzen Tag mit meinem Fachreferat beschäftig und habe irgendwie keine Zeit gefunden...

Liebe Grüße
Anni ☺️