-49-

1.9K 65 4
                                    

Wir standen nun beide im Wohnzimmer gegenüber.

„Du kannst dich ruhig setzten", er deutete auf mein Sofa. „Ich möchte nicht, das du wegen mir umkippst oder so...ich kann dir da echt schlecht helfen, wenn was passiert...."

„Kein Sorge. Das wird nicht passieren", versicherte ich ihm.
Ich folgte trotzdem seinem Rat und ließ mich auf dem Sofa nieder, allerdings nur, weil ich gemerkte hatte wie ich mit zittern anfing.

Anton sah sich im Wohnzimmer um.
„Schön hast du es hier. Die Wohnung ist größer als deine alte."

Ich nickte stumm.

Sein Blick fiel auf das Wandregal links vom Fenster. Auf diesem lag ein herzförmiger Stein.

„Du...du hast ihn aufgehoben..." Er nahm den Stein vorsichtig in die Hand.
„Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich ihn dir am Strand von Zandvoort in Holland geschenkt habe. Du hast dich so gefreut...", er lächelte wieder.

„Anton....warum bist du hier? Was willst du von mir? Und wie hast du mich überhaupt gefunden? Ich hatte wirklich gehofft dir nie wieder in meinem Leben begegnen zu müssen."

Er legte den Stein zurück ins Regal, setzte sich an das andere Ende des Sofas, um mich nicht zu bedrängen, und räusperte sich.

„Dich zu finden war nicht ganz so einfach, schließlich wusste keiner deiner ehemaligen Freunde in München, dass du weggezogen bist, geschweige denn wohin...Es war auch eher Zufall, dass ich darauf gekommen bin, dass du nach Köln gegangen bist...Ich wusste ja das Casey in Köln wohnt und hab ihre Webseite gesehen. Da musste ich nur noch eins und eins zusammenzählen...."

Ich musste schlucken, wenn Casey erfahren würde, dass sie der Grund ist, warum Anton mich finden konnte, dann würde sie nicht mehr glücklich werden. Ich war mir sicher, dass sie das niemals erfahren sollte.

„...Ich kann auch verstehen, dass du aus München weg musstest und ich wollte mich einfach bei dir entschuldigen...Als ich im Gefängnis war, wusste ich, dass ich so nicht mehr leben wollte. Ich habe mich geändert...Ich nehme keine Drogen mehr und trinke keinen Alkohol...", er machte eine Pause und flüsterte dann fast tonlos.
„Ich möchte einfach mein Leben wieder in den Griff bekommen und du warst für mich der Anfang...Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen...."

Ich sah ihn an. In mir herrschte Wut. Gleichzeitig tat er mir aber auch irgendwie leid...

Die Vergangenheit ist ein schweres PaketWo Geschichten leben. Entdecke jetzt