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Ich stand auf.
Leider etwas zu schnell. Meine Beine gaben nach und ich kippte erstmal direkt in die Arme von Alex.

„Brauchst du vielleicht doch etwas Hilfe?", fragte er grinsend, als er mich wieder richtig hinstellte.

„Nein, das geht schon..."
Ich hielt mich verkrampft am Geländer neben mir fest und wollte einen Schritt gehen, doch meine Beine fühlten sich immer noch wie Wackelpudding an.
Es ging definitiv nicht!

„Ich kann dich auch zum Auto tragen...", grinste Alex.

„Vergiss es!", zischte ich.
„Die kennen mich hier doch alle. Das wäre so peinlich..."

„Ach komm, Emma. Lass mich dir doch einfach helfen. Ich möchte nicht meinen Feierabend hier verbringen und du gehörst ins Bett! Hast du mal auf die Uhr geschaut?"

Er griff mir ohne eine weiteres Wort unter den Arm um mich zustützen.
Diesmal protestierte ich nicht und ließ mich auf den Beifahrersitz des NEF's setzen. Es hätte eh nichts gebracht.

Alex setzte sich auf die Fahrerseite und fuhr los.
Während der Fahrt überkam mich immer wieder eine Welle der Müdigkeit, doch Alex zwickte mir jedesmal in den Arm, wenn ich auch nur für einen kurzen Moment die Augen schloss.

„Soo, wir sind da...", sagte er, als er das NEF in der Fahrzeughalle abgestellt hatte.

Ich brummte zustimmend und machte die Autotür auf um auszusteigen.

Doch Alex hinderte mich daran.
„Bleib kurz sitzen. Ich komme rum und helfe dir."
Er grinste.
„Wir wollen ja nicht, dass du hier synkopierst..."

Ich stöhnte genervt und ließ mich zurück in den Sitz fallen. Ich hatte das Gefühl, dass er meine Müdigkeit gerade ziemlich ausnutzt.

10 Minuten später hatte er mich auf die Bank in der Umkleide gesetzt und war irgendwo hin verschwunden.

Kurz bevor ich wegnickte, kam er wieder.
„Also, ich würde vorschlagen du stellst dich erstmal unter die Dusche. Jacky hat mir eine frische Hose für dich geliehen...", er warf sie mir zu.
„...Oberteil hat sie leider keins, deshalb habe ich dir eins von meinen Wechselklamotten mitgebracht..."

Ich hielt das T-Shirt vor und beäugte es skeptisch.
„Das ist mir doch viel zu groß..."

„Lieber ein zu großes Oberteil, als dein vollgekotztes...", Alex zuckte mit den Schultern.
„Und jetzt ab unter die Dusche! Ich warte hier, falls was ist einfach rufen..."

Die Vergangenheit ist ein schweres PaketWo Geschichten leben. Entdecke jetzt