Der Rest des Abends verlief recht ereignislos. Kurz bevor ich und Sunoo die Küche betreten konnten tauchte auf einmal Jay vor mir auf und zog mich wieder zurück ins Wohnzimmer. Verwirrt sah ich ihn an. "Ist was?"
"Ehm... ja, also...", druckste er etwas herum, bis er kurz tief durchatmete und dann sagte: "Hör mal, ich wollte mich nochmal richtig bei dir entschuldigen. Also, für das was passiert ist..." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Dann sah er mir tief in die Augen und meinte: "Und, verzeihst du mir?"
Eigentlich hatte ich ihm schon lange verziehen. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt, bist du dumm? Er hat dich gebissen und wegen ihm bist du jetzt ein Vampir! Ja ja, ich weiss. Aber nachdem was die Jungs so erzählt hatten glaube ich nicht, dass Jay ein böser Mensch (bzw. Vampir) ist.
Also sagte ich: "Natürlich, verzeihe ich dir."
Sofort grinste Jay mich an und schloss mich fest in seine Arme. Leicht überfordert tätschelte ich ihm zuerst nur ein wenig den Rücken, drückte ihn dann aber auch fest an mich.
"Danke Ahro", sagte Jay noch bevor wir uns lösten und dann gemeinsam zu Abendessen gingen.
Die anderen Jungs warteten schon auf uns. Naja, alle bis auf Niki. Er hatte sich schon seine Portion Spaghetti auf den Teller geladen und schlürfte sie genüsslich.
"Ah, da seit ihr ja", meinte Heeseung lächelnd "Kommt, wir essen."
Schnell setzten Jay und ich uns und bekamen von Jake unsere Portion auf den Teller. Eine Weile war es still am Tisch, das einzige was man hören konnte war das Geklapper des Bestecks und ein gelegentliches Schlürfen aus Nikis Richtung. Während ich so da sass und meine Nudeln ass überlegte ich wie die Jungs wohl zu dem geworden sind, was sie jetzt waren, also wie sie Vampire geworden sind. Eigentlich wollte ich sie auch danach fragen, doch würde ich ihnen dabei nicht etwas zu nahe treten? Wobei, sie wissen schon so viel über mich und ich noch so gut wie nichts über sie, hatte ich nicht auch das Recht etwas mehr zu erfahren?
Also legte ich mein Besteck auf den Tellerrand, sah in die Runde und fragte: "Wie seit ihr eigentlich gestorben?"
Die frage musste wohl etwas überrumpelnd gekommen sein, denn Sunoo verschluckte sich an seinen Spaghetti und begann zu husten, Jungwon und Heeseung wechselten einen schnellen Blick und Niki liess seine Gabel auf den Boden fallen.
"Wie... wie wir gestorben sind?", wiederholte Jake meine Frage. Ich nickte. "Ja."
Eine Weile sahen sich die Jungs an. Jungwon seufzte und sagte dann: "Wir sollten es ihr erzählen." In diesem Moment bemerkte ich Sunghoons verkrampften Blick. Er wirkte sehr angespannt, ganz anders als vorhin im Wohnzimmer, wo er die ganze Zeit so entspannt war. Als er jedoch bemerkte das ich ihn Beobachtete wandte er schnell den Blick ab.
"Beginnen wir doch gleich beim Jüngsten", beschloss Jay und alle sahen Niki an.
"Wieso ich?", meckerte er, doch die anderen und ich sahen ihn nur auffordernd an, also seufzte er, legte die Gabel voller Spaghetti, welche er gerade essen wollte, mit wehleidigem Blick auf den Teller und sagte dann schliesslich: "Ich starb bei einem Terroranschlag."
Entsetzt starrte ich ihn an, doch er erzählte einfach weiter: "Die Schule in die ich ging wurde bombardiert. Naja, auf jeden Fall, eine dieser Bomben war noch nicht hochgegangen und ich wollte meine Freunde beschützen weshalb ich sie entschärfen wollte. Dabei ging sie hoch. Glücklicherweise konnte ich sie etwas abschwächen, weshalb nur ich und ein Mädchen das gerade in unmittelbarer nähe war starben und zum Glück starben wir auch nicht direkt sondern wurde einfach nur weggeschleudert. Die Anderen waren damals gerade in der Nähe und hatten den Vorfall mitbekommen und retteten uns... ja, das ist's eigentlich auch schon." Niki grinste mich an. Es war mir ein Rätsel wie er lachen konnte nach dem er mir erzählt hatte wie er starb.
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After she became a Vampire (Enhypen FF)
FanficKang Ahro zieht nach Seoul um dort eine neue Schule zu besuchen. Als sie aber nach einer Party bei einer Freundin in ihr Wohnheim laufen will wird sie angegriffen. Bei ihrem Angreifer handelt es sich um niemand geringeren als einen Vampir. Und so b...