Epilog

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"Ich sitz' am Fenster!", rief ich und quetschte mich an Kai vorbei, der gerade unser Handgepäck in der Ablage über den Sitzen verstaute.

Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. 

"Wie oft sagtest du bist du schon in deinem Leben geflogen?", fragte er.

"Naja, so 15 mal? Eigentlich fast jedes Jahr einmal, wenn wir in den Urlaub geflogen sind."

"Du benimmst dich aber gerade wie ein Kind, das zum ersten Mal in einem Flugzeug sitzt", meinte Kai lachend.

"Hey! Denkst du ich verzichte auf die wunderschöne Aussicht und überlasse all das dir? Ganz sicher nicht!"

Kai nahm nun auf dem Sitz neben mir Platz. 

"Nicht mal wenn ich ganz lieb darum bitten würde?"

"Nein", antwortete ich entschieden, "Ich würde einiges für dich tun, aber es gibt auch Grenzen."

"Ach, du ziehst also wegen mir in ein anderes Land, aber du würdest mich nicht ans Fenster sitzen lassen?", neckte er mich weiter.

"Korrekt. Außerdem schläfst du doch eh wieder und würdest das Fenster dann gar nicht nutzen", argumentierte ich.


Und natürlich behielt ich Recht. Kaum waren wir ein paar Minuten in der Luft, schlief Kai schon tief und fest. Ich beneidete diesen Jungen wirklich. Er konnte immer und überall schlafen. Ich brauchte sogar in meinem eigenem Bett mindestens eine halbe Stunde bis ich einschlief.

Zum Glück hatte ich zuvor bereits damit gerechnet und mir zur Sicherheit schon mal einen Film auf meinem Tablet heruntergeladen. So konnte auch ich den circa eineinhalb Stunden langen Flug überstehen. 

Am Flughafen in London angekommen, holten wir zuerst unsere Koffer. Dann riefen wir uns ein Taxi, das uns zu unserer neuen Wohnung bringen würde. 

Sie war bereits vollständig möbeliert. Bisher habe ich sie aber nur auf Fotos und Videos gesehen. Kai war schon vor ein paar Wochen in England gewesen und hatte sich da die Wohnung angesehen. Er meinte, sie wäre perfekt für uns und ich vertraute ihm dabei.

Jetzt war ich aber dennoch darauf gespannt unsere erste eigene Wohnung zu betreten. Das würde mein neues Zuhause werden!


Kai überließ mir sogar die Schlüssel und wollte, dass ich die Wohnungstür selbst öffnete. Es fiel mir schwer, das Schloss zu treffen, weil meine Hände vor Aufregung zitterten. 

Doch ich staunte nicht schlecht, als ich dann in den großen Flur trat. Die Wohnung war hell und sehr geräumig. Es war alles modern eingerichtet und in schlichten Farben gehalten. Im Wohnzimmer stand sogar ein riesiges Bücherregal, das noch relativ leer war, aber ich würde es sicher bald mit meinen Büchern füllen. 

"Du hattest Recht. Diese Wohnung ist perfekt!", wandte ich mich an Kai.

"Es freut mich, dass sie dir gefällt. Du darfst sie natürlich auch noch dekorieren, wenn du möchtest."

"Klar. Es sieht im Moment noch etwas trist aus. Wir brauchen auf jeden Fall noch Bilderrahmen", schlug ich vor.

"Wie wäre es, wenn wir ein Foto in unserer neuen Wohnung schießen, das du dann später einrahmen kannst?"

Ich stimmte zu und Kai zog sein Handy hervor. Während er seinen Arm ausstreckte und die Linse auf uns richtete, schlang ich meine Arme um seinen Hals. In dem Moment, in dem er auf den Auslöser drückte, gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. 

"Das Bild ist wirklich süß", kommentierte Kai, als er sich das Endergebnis ansah. 

"Das kommt auf jeden Fall in einen Bilderrahmen in unser Wohnzimmer, damit es jeder sehen kann", entschied ich.

Just a fence between us | Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt