Kapitel 13

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Am Samstagmorgen war ich mehr als aufgeregt. Ich brauchte mal wieder ewig, um ein passendes Outfit zu finden. Seit wann achtete ich eigentlich darauf was ich anzog?
Ich überlegte zuerst, ob ich mein DFB-Trikot anziehen sollte, auf dem hinten "Havertz" steht, aber verwarf den Gedanken dann wieder. Leider hatte ich noch kein Bayer Leverkusen Trikot von Kai. Auch wenn ich ja eigentlich VfB-Fan war, würde ich das Leverkusen-Trikot trotzdem anziehen, um Kai zu unterstützen. Ich musste ihn unbedingt mal nach einem Trikot fragen.
Am Ende entschloss ich mich für ein lässiges Outfit, bestehend aus einer Jeans mit Löchern und einem T-Shirt mit Aufdruck.
Nachdem ich mich auch noch ein wenig geschminkt hatte, ging ich in den Flur, um meine Schuhe anzuziehen. Dann stopfte ich noch meinen Schlüssel, Geldbeutel und Handy in meine Sporttasche, in der außerdem all mein Zeug verstaut war, das ich für die Übernachtung brauchte.
Mit einem lauten "Bis morgen!" gab ich meinen Eltern zu verstehen, dass ich jetzt gehen würde. Sie verabschiedeten mich kurz, dann lief ich in Richtung Bahnhof.
Mit etwas Verspätung saß ich kurz darauf im Zug nach Köln. Um meine Aufregung ein wenig zu lindern, hörte ich Musik und schaute aus dem Fenster.
Die Fahrt verging recht schnell und ich war froh darüber ohne große Unterbrechungen durchfahren zu können. Kurz vor Köln schrieb ich Sophia, dass ich demnächst ankommen würde.
Mehr als ihr Profilbild auf Whatsapp hatte ich von Sophia noch nicht gesehen, aber ich hoffte, dass ich sie trotzdem erkennen würde. Doch die Sorge verflog schnell, denn kaum trat ich aus der Eingangshalle des Bahnhofs, sah ich sie wild winkend am Straßenrand stehen. Ich lief mit schnellen Schritten zu ihr hinüber. Zu meiner Überraschung zog sie mich sofort in eine herzliche Umarmung und ich hatte sie nach 10 Sekunden sofort in mein Herz geschlossen. Ich konnte Kai echt gut verstehen, Sophia war einer der sympathischsten Menschen, die ich in letzter Zeit kennengelernt hatte.
Während der Autofahrt fragte sie mich zu meiner Zugfahrt aus, die aber nicht unbedingt spannend war. Dann erzählte sie mir einiges über sich und dann auch zu ihrem ersten Treffen mit Kai.
"Er ist mir damals aufgefallen, weil ich sein T-Shirt so hässlich fand", meinte sie lachend.
"Im Ernst?"
"Ja! Ich hab ihm das aber mittlerweile gesagt und er trägt dieses bunte Shirt nicht mehr, wenn ich dabei bin!"
Wir verfielen in schallendes Gelächter.
"Und wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", fragte Sophia.
"Ich wohne direkt neben dem Haus seiner Eltern. Wir sind also fast Nachbarn", erklärte ich.
Sophia nickte verstehend. "Er hat mir schon erzählt, dass du großer Fußball-Fan bist und dich damit auch auskennst. Wenn ich irgendwelche Fragen habe, stell ich sie dir dann, okay?"
"Klar, ich werde versuchen dir alles zu erklären", meinte ich schmunzelnd.

Es dauerte eine Weile bis wir auf dem uns zugewiesenen Parkplatz eine Lücke fanden. Wir waren echt erleichtert als wir endlich in Richtung Stadion marschieren konnten. Wir zeigten vorne unsere Eintrittskarten, dann wurden noch kurz unsere Handtaschen kontrolliert. Da keiner von uns beiden eine Waffe oder ähnliches dabei hatte, konnten wir schnell wieder weitergehen.
Da wir beide zum ersten Mal in der BayArena waren, dauerte es ein bisschen bis wir unseren Block fanden. Dann mussten wir uns nur noch durch die Menschenmenge zu unserem Platz durchkämpfen.
Sophia ließ ein erleichtertes Seufzen los, als wir endlich saßen.
"Ich fühle mich als hätte ICH gerade 90 Minuten Fußball gespielt. Das war anstrengender als gedacht."
"Wenn man sich mal in einem Stadion auskennt, wird es einfacher", meinte ich.
"In welchem kennst du dich aus?", fragte mich Sophia.
"In der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart."
Sophia schaute mich überrascht an. "Stuttgart?"
"Ja, dort bin ich aufgewachsen. Wir wohnen erst seit ein paar Wochen in Aachen", erklärte ich.
"Das heißt, du hast hier auch kaum Freundinnen oder?"
"Bisher habe ich nur eine beste Freundin, aber das reicht eigentlich auch."
"Also falls du mal noch jemanden brauchst, kannst du auch gerne Bescheid sagen. Von mir aus können wir gerne Mal wieder etwas gemeinsam unternehmen", schlug Sophia vor.
"Das wäre super!" Ich lächelte zustimmend.

Irgendwann während wir den Jungs dabei zusahen wie sie sich aufwärmten, meinte Sophia: "Lass uns ein Foto als Erinnerung machen!"
Wir setzten uns so, dass man einen Teil des Stadions im Hintergrund sah. Dann lächelten wir beide in die Kamera.
"Wäre es okay für dich, wenn ich das Selfie später auf Insta poste?"
"Klar, solange du mir das Bild auch schickst", gab ich zurück.
Sie nickte und kurz darauf bekam ich eine Benachrichtigung von Whatsapp.

Ich erklärte Sophia noch die wichtigsten Dinge, die sie für die Partie wissen musste, dann pfiff der Schiedsrichter das Spiel an.
Leverkusen traf heute auf Paderborn. Ich war echt gespannt wie sich die Aufsteiger schlagen würden.
Schon nach zehn Minuten schoss Leverkusen das erste Tor. Sophia und ich sprangen jubelnd auf. Doch schon fünf Minuten später kam der Ausgleich. Die Leverkusener ließen sich davon aber nicht beirren und machten noch stärker weiter. Ein paar Minuten danach erzielte Kai mit einem genialen Lupfer das 2:1. Sophia und ich schrien vor Freude und waren komplett aus dem Häuschen.
Während seinem Jubel an der Eckfahne, schickte Kai einen Handkuss in Richtung Tribüne. Grinsend stieß ich Sophia meinen Ellbogen in die Seite, diese wurde ein wenig rot, aber lächelte glücklich. Alle um uns herum dachten, dass der Kuss einfach an die Fans gerichtet war, doch wir wussten es besser.
Doch lange Zeit zur Freude blieb nicht, denn schon in der 25. Minuten kam wieder der Ausgleichstreffer der Paderborner. Man musste zugeben, dass sie sich gut schlugen.

Bis zur Halbzeitpause passierte dann erstmal nichts mehr. Sophia und ich holten uns erst einmal etwas zu trinken. Den Weg kannten wir ja jetzt zum Glück schon, sodass es dieses Mal einfacher war an unseren Platz zu kommen.

Man merkte sofort nach dem Anpfiff zur 2. Halbzeit, dass die Werkself unbedingt gewinnen wollte. Die Jungs gaben ganz schön Gas. Die Paderborner waren nur noch damit beschäftigt zu verteidigen.
In der 69. Minuten gab es wieder einen Angriff der Leverkusener. Kai schoss einen perfekten Pass, sodass Kevin Volland den Ball nur noch einschieben musste. Erneut sprangen Sophia und ich freudig auf.
Mehr Tore gab es aber nicht, sodass Kai und sein Team am Ende 3:2 gewannen.

Nachdem wir noch ein wenig auf der Tribüne gefeiert hatten, machten Sophia und ich uns auf den Weg nach draußen. Wir wurden von dem Strom der anderen Fans förmlich mitgerissen. Vor dem Stadion angekommen fragte mich Sophia: "Soll ich dich wieder am Bahnhof absetzen?"
"Achso, nein. Ich übernachte bei Kai, weil meine Eltern nicht wollten, dass ich um diese Uhrzeit noch Zug fahre", erklärte ich.
"Oh, okay", Sophia wirkte für einen Moment überrascht.
"Ich hoffe das ist für dich in Ordnung", schob ich schnell hinterher, da ich das Gefühl hatte, sie wäre über meine Übernachtung bei Kai nicht ganz so erfreut.
"Klar, wieso nicht", ihr anschließendes Lachen klang ein wenig gezwungen, doch ich hakte nicht weiter nach.
"Kai hatte mir erklärt wo ich auf ihn warten sollte, dafür müsste ich aber in die entgegengesetzte Richtung wie du gehen."
"Dann trennen sich wohl hier unsere Wege. Es war ein echt tolles Erlebnis! Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!" Sophia zog mich in einer Umarmung.
"Darüber würde ich mich sehr freuen!"
"Richte Kai Grüße von mir aus."
"Mach ich. Tschüss!"
Dann drehte ich mich um und lief den Weg, den Kai mir am Telefon erklärt hatte.

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Hallöchen!

Ja, ich leben noch! Ich hatte in den letzten Wochen einiges für die Schule zu tun, aber da ich heute den letzten Test für dieses Schuljahr geschrieben habe, habe ich ab jetzt Zeit zum schreiben! 🥰

Übrigens, wem es noch nicht aufgefallen ist: Die Story spielt in der Saison 2019/20.
Das Spiel ist also genauso wahrheitsgemäß passiert (bis auf Kais Jubel natürlich xD).

Bis bald ♡

Just a fence between us | Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt