Wenige Minuten später kamen wir bei John B's Hütte an. Nach einer harten Bremse meinerseits stemmte sich JJ überraschenderweise schon wieder selbst aus dem Van und lief in Richtung Haus. Ich schnappte mir den im Kofferraum liegenden Rucksack und huschte ihm nach.
Das Gepäck wurde von mir erstmals in eine leerstehende Ecke geschmissen. Danach lief ich zum Waschbecken in der Küche, um mir das ganze Blut vom Körper zu waschen. Frustriert versuchte ich das Blut von meinen Händen weg zu schrubben, doch es blieb an Ort und Stelle und verblasste nicht. Gestresst fuhr ich mir durch meine mittlerweile aufgegangenen Haare. Um zur Ruhe zu kommen stütze ich mich rechts und links vom Waschbecken ab und nahm einen tiefen Atemzug. Beruhig dich.
"Alles okay?", hörte ich die Stimme hinter mir. Schnell fuhr ich herum und sah JJ, ohne Shirt. Mein Blick lag auf den blauen Flecken und Blutergüssen, welche deutlich sichtbar waren. "Das sollte ich dich fragen", sagte ich leise und wendete mich ab. Je mehr Abstand, desto besser, flüsterte mein Verstand.
"Hey". Schritte kamen näher und ich fühlte seine Berührung an meinem rechten Arm. Sofort setzte das Kribbeln wieder ein. Ich hielt mein Blick jedoch stur auf den Boden gerichtet, bis..., eine Hand an meinem Kinn mich dazu zwang, aufzusehen. Blaue Augen drangen in mich ein. Der Atem blieb irgendwo stecken. Ich spürte nur ihn, auch wenn es nicht viel war. Es gab nur ihn.
Wir verharrten, bis auf einmal die Türe aufgerissen wurde. Schnell entfernte JJ sich von mir, seine Berührung aber spürte ich immer noch. "JJ, alles in Ordnung?", sagte Kiara und fiel ihm vorsichtig um den Hals. Ein kleiner Stich fuhr durch mein stumpfes Herz. Als er die Arme um sie legte, wandte ich meinen Blick ab und konzentrierte mich dafür auf Pope und John B. Den bohrenden Blick in meinem Rücken bemerkte ich trotzdem.
"Pope, John B", sprach ich die beiden Jungs an. "Was gibt's?" "Um was ging es da vorhin?" John B setzte einen fragenden Blick auf. "Gold?" Auf den Gesichtern der beiden Jungs tauchte ein sollen-wir-es-ihr-sagen Blick auf. "Kommt schon, ich kann das für mich behalten". Pope seufzte, überliess aber John B die Zügel der Verantwortung. "Na gut, komm mit".
Ohne mich noch einmal nach den anderen beiden umzudrehen, folge ich John B und Pope nach draussen.
Mit erwartungsvollen Blick drehte ich mich zu ihnen um. "Du musst das für dich behalten, verstanden?" "Ist klar", sagte ich schnell. John B seufzte, setzte dann fort: "Wir haben den Schatz der Royal Merchant gefunden". Die spinnen ja wohl. "Der Schatz des Schiffes, welches Ende 18. Jahrhunderts gesunken ist und kein Mensch je gefunden hat?" "Genau der", kam es von Pope. Ich lachte auf. "Ja klar". Doch als ich ihre ernsten Gesichter sah, hielt ich inne. "Ist das euer Ernst? O Gott, das ist euer ernst". Ich fuhr mir durch meine zerzausten Haare und nahm mir ein paar Sekunden zum nachdenken. "Wie?", war meine einzige Frage. "Mein Dad hat ihn gesucht. Wir haben ein gesunkenes Boot im Sumpf entdeckt und darin war der Kompass, von meinem Dad. Dadurch stiessen wir auf all die Recherchen, welche er in seinem Büro durchgeführt hatte", erzählte John B ohne Punkt und Komma. Ich stand nur da und hörte gespannt zu. "Ich bin mit Sarah zusammen in das Archiv von Tannyhill gegangen und da konnten wir einen dichten Hinweis fanden, wo sich das Gold befindet". "Und wo ist es?", "Es war die ganze Zeit hier. Hier, auf der Insel", beendete John B seine Gesichte über die letzten Wochen.
"Wow, dass ist ja mal was", murmelte ich eher zu mir selbst als jemand anderem. "Du sagst es". "Und was habt ihr jetzt vor?" "Wir holen das Gold". "Willst du auch mit uns kommen?"; fragte Pope vorsichtig. Mein Blick wanderte zu ihm. "Natürlich wäre ich gern dabei, ich muss aber auch auf meine Verwandten schauen", sagte ich. "Das ist kein Ding. Sarah schafft das auch". Ich wurde nochmal hellhörig. "Sarah weiss ebenfalls von dem hier?" Pope sah zu John B, welcher nur nickte. "Krass".
"Ich muss jetzt los, treffe mich mit Sarah. Gia, du bist hier immer Willkommen", sagte John B zum Abschied. "Danke John B". Danach huschte er davon. "Bleibst du hier?", fragte Pope. Ich zuckte mit den Schultern. "Wieso nicht, wenn es für euch in Ordnung ist". "Klar". "Okay, ich gebe aber vorher noch Sarah Bescheid". Aus den Kontakten suchte ich Sarah's Nummer raus.
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ADDICTED
Fanfiction"Von klein auf lebte ich in einem Internat. Mittlerweile bin ich 17 und habe ausser den Verhaftungen der Polizei noch nichts anderes erlebt. Doch das änderte sich alles, als ich zu meinen fernen Verwandten, den Camerons, zog und dazu eine Gruppe von...