Kapitel 11

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Nachdem wir als letztes Kiara abgeholt hatten, fuhren wir in eine Richtung, welche ich bis jetzt noch nicht kannte.

"Ich mache das allein und komme mit der Karte zurück, wartet hier", sagte John B, als wir alle aus dem Wagen stiegen. Mittlerweile war es bereits am eindunkeln, weshalb ich meine Umgebung nicht wirklich gut erkennen konnte.

"Ist das dein Ernst?", fragte Kie eingeschnappt. Ich vermutete wegen der Tatsache, dass John B gleich Sarah treffen wird. "Ich will ihr nur eure Kommentare ersparen okay, es geht auch nicht lange" "Was auch immer", murmelte Kie und lief ein wenig abseits ins Dunkeln. "Kiara, warte", rief Pope ihr hinter. Übrig blieben Maybank und ich.

"Es ist wegen Rafe, habe ich Recht?", sagte JJ auf einmal. Ich blickte in seine Richtung. Er lehnte sich gelassen am Van der Pogues an. Seine muskulösen Arme kamen durch das Tanktop, welches er immer trug, noch besser zum Vorschein als sonst. Die Dunkelheit liess seine blauen Augen funkeln.

"Was?" "Das du zurückgekommen bist". "Das..., Nein", murmelte ich. Wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde, könnte ich nicht abschätzen, welche Massnahmen er ergreifen würde. "Was hat er getan?", kam die nächste Frage. "Nichts JJ. Es ist alles in Ordnung, okay?", sagte ich und wurde ein wenig lauter als beabsichtigt. Dies veranlasste ihn dazu, näher zu treten.

Wie in einem kitschigen Buch beschrieben beschleunigte sich mein Puls. Das mittlerweile bekannte Kribbeln tauchte wieder auf, sobald er so nahe war, dass ich seinen Duft riechen konnte. Sommer, Salz und Abenddämmung durchquerten meine Sinne völlig unkontrolliert.

Als die blauen Augen zu mir aufsahen und mir direkt in die Seele starrten, verschlug es mir die Sprache. Es war, als gäbe es nur noch uns. Keine anderen Menschen, kein Lärm. Sondern nur diese Dunkelheit mit uns beiden mittendrin.

Bis zu einem gewissen Zeitpunkt regten wir uns nicht. Doch auf einmal hörte ich ein Schrei. Dann der Hilferuf. Mit einem mal war JJ aus meinem Sichtfeld verschwunden. Dafür packte er meine Hand und zog mich hinter sich mit. Das Ziel war unbekannt, zumindest in diesem Moment.

Im nächsten konnte ich Sarah neben einer am Boden liegenden Person ausmachen. Schnell stürzte ich zu ihr und erkannte sekundengleich, dass es sich beim reglosen Körper um John B handelte. "Sarah, was ist passiert?", fragte ich sie panisch. "Da war Topper und sie haben sich gestritten. Dann ist John B vom Turm gefallen", schluchzte Sarah verzweifelt. "Er ist von da runtergefallen?", stiess JJ aus.

Da ich in einer Zeit Schlaufe gefangen war, bemerkte ich gar nicht, wie Pope und Kiara dazukamen. Nach einem gezielten Anruf bei der Notfallzentrale, stiess ein Krankenwagen zu uns, welcher John B mit Sarah direkt in den Spital beförderten.

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Immer noch von dem Ereignis geschockt fuhren wir vier mit dem Twinkie zurück. Kiara und Pope konnten wir gleich vor der Türe ausladen. Da ich meine Sachen bei John B hatte, war dies auch mein Ziel.

"Gehst du auch nach Hause?", fragte ich JJ leise, während mein Blick auf den Sternenhimmel gerichtet war. "Ich bin nie zu Hause", bekam ich die knappe Antwort. Danach war es wieder still. Jedoch spürte ich seine immer grösser werdende Anspannung.

Als wir aus dem Twinkie stiegen, schletzte JJ die Türe laut zu und stürmte ins Haus. Schnell folgte ich ihm.

Im Innern des Hauses konnte ich ihn nicht sehen, weshalb mein Richtungswechsel direkt in den Garten führte. Dort erwischte ich ihn gerade, wie er eine leere Bierflasche wütend auf den Boden knallen liess. Das Glas zerbärste in tausende Splitter.

"JJ", rief ich ihn und stürmte die Treppe hinunter. "Lass mich", presste er durch die zusammengebissenen Zähnen hervor und wandte sich ab. "Nein. Was ist los?", hakte ich nach. "Verschwinde jetzt Gia". Er begann wie wild auf und ab zu laufen. Währenddessen fuhr er sich gestresst durch das blonde Haar.

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