Kapitel 30

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"Was machen die hier?" flüsterte ich flach atmend zu JJ. "Das werden wir gleich herausfinden", murmelte dieser. Gerade als er aufstehen wollte,, riss ich ihn am Arm zurück. "Spinnst du, die haben eine Waffe". "Ich habe auch eine" "Ich sehe aber keine", sagte ich fast schon zu laut und funkelte ihn wütend an. Er stiess ein genervtes Schnauben aus, realisierte aber dann, dass wir wirklich am Arsch waren und blieb hinter dem Pool versteckt. 

"Wo sind diese dreckigen Pogues", schrie Rafe und schoss einmal mit der Waffe in die Luft. Ich zuckte zusammen und presste mich noch näher an die unstabile Wand des Whirlpools. Langsam aber sicher wurde es draussen mit den nassen Klamotten ganz schön kalt. 

Auf einmal wurde es ganz still. Ein kleiner Funken Hoffnung flackerte in mir auf, dass die beiden Arschlöcher einfach gegangen wären, weil sie niemanden gefunden haben. Doch als ich näher kommende Schritte hören konnte, gefror mir das Blut in den Adern. JJ sah nervös um die Ecke und schob sich ein wenig vor mich. "Wen haben wir den da", erklang es plötzlich dicht neben mir. Als mein Kopf der bekannten Stimme folgte, konnte ich Rafe mit der Waffe auf uns gerichtet erkennen. "Verpiss dich Rafe", zischte ich. Ein Lachen lag ihm auf den Lippen. "Aufstehen". 

Am ganzen Körper angespannt stand ich langsam auf und beobachtete im Augenwinkel JJ, damit er nichts dummes anstellte. Jeden Moment bereit, sich auf Rafe zu stürzen, verweilte er hinter mir.  

"Rafe", sagte sein Kumpel Barry, welchem die Sache anscheinend nicht wirklich geheuer war. "Was willst du hier?" fragte ich ihn mit wütendem Unterton. "Willst du mir nicht verraten, wo euer kleiner Freund ist?" Anscheinend sah ich ziemlich verwirrt aus, weswegen Rafe ein "John B" hinzufügte. Auf die Frage reagierte ich nicht.

"Jetzt bist du auf einmal still was?" "Lass sie in Ruhe du Bastard", erklang es hinter mir. "Wie war das?" Rafe stiess mich zur Seite und hielt die Waffe nun direkt auf JJ gerichtet. "Rafe", versuchte ich ihn mit zittriger Stimme zu beruhigen. "Überleg was du da tust", fuhr ich fort. "Ich bin wohl besinnen", sagte dieser sarkastisch. "Lass ihn, komm schon, du kannst dir nicht noch mehr Leichen leisten". Barry versuchte mittlerweile seinen Komplizen von JJ wegzuschaffen, was ihm aber nicht wirklich gelang. "Vielleicht keine Leichen", kam es leise über Rafe's Lippen und hielt Barry die Pistole hin, welcher diese sofort an sich nahm. Danach wendete Rafe sich wieder JJ zu und verpasste ihm von der einen auf die andere Sekunde einen Faustschlag in den Bauch. Überrascht und doch gefasst stürzte sich JJ auf sein Gegner. "Hey", rief ich ihnen zu und wollte mich ins Gefecht stürzen, doch ein Arm um meine Hüfte hinderte mich daran. "Fass mich nicht an", zischte ich Barry zu und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Dabei war er so beschäftigt, mich aufzuhalten, dass er die Waffe in der anderen Hand beinahe vergass. Mit einer flinken Bewegung lehnte ich mich nach vorne und entriss ihm diese. 

Als ich die Waffe auf ihn richtete, wich er sofort zurück und begann nervös zu lachen. "Leg die weg Kleine, du hast keine Ahnung was du da in der Hand hast". Ich legte den Kopf zur Seite. "Ach Nein?" Ohne zu zögern feuerte ich einen Schuss ab und zwar direkt vor seine Füsse. Das Lachen auf seinen Lippen verschwand augenblicklich. Als ich mich umdrehte sah ich auch, dass JJ und Rafe inne hielten. Als JJ sah, dass ich die Oberhand gewinnen konnte, erledigte er seinen Job ebenfalls erfolgreich, indem er Rafe mit einem Ellenbogen ins Gesicht zu Boden schlug. Dieser hielt sich die Hand an die blutende Nase und rappelte sich auf. Als er mich mit der Waffe sah, lief er mit schnellen Schritten zu seinem Kollegen. "Wir sehen uns wieder, Pogues", zischte er und verschwand dann um die Ecke. 

Wie als wenn eine grosse Last von meinen Schultern fallen würde, liess ich die Waffe auf der Stelle fallen. Mit pochendem Herzen musste ich mich erst mal an einen Baumstamm lehnen und zu Atem kommen. JJ stand nur da und beobachtete mich. Seine Lippe war wie letztes Mal aufgeplatzt und er hatte einen Kratzer direkt neben dem Auge. Die Erschöpfung vom heutigen und auch der letzten Tage überkam mich ganz plötzlich. Um mich irgendwie abzulenken wischte ich mit den Händen über mein Gesicht. 

"Das muss aufhören", sagte ich leise und betrachtete den verletzten Pogue. "Sind doch nur Kratzer", winkte er ab. Ein lautloses Lachen rutschte mir raus. "Die hatten eine scheiss Waffe dabei JJ, jemand von uns könnte jetzt sterbend am Boden liegen". "Tun wir aber nicht. Sie sind weg". JJ kam langsam zu mir und stellte sich vor mich. Ich nickte ein wenig mit dem Kopf und wandte mich von ihm ab. "Du hast es ja selbst gehört, sie kommen wieder". Mit diesen Worten verzog ich mich ins Haus und direkt ins Schlafzimmer, wo ich mir eine Trainerhose und einen frischen Sport-BH anzog. Danach legte ich mich hin, um durch den Schlaf ein wenig zur Ruhe zu kommen. 

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