Kapitel 39

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Mit den kitzelnden Sonnenstrahlen auf meinen Wangen, wachte ich am nächsten Morgen auf. Zum ersten Mal seit langem durfte ich mit einer anderen Person neben mir in den Tag starten. Als ich mein Kopf zur Seite wendete, konnte ich JJ - noch schlafend - zu meiner linken erkennen. Seine blonden Haare leuchteten im Sonnenlicht und er hatte den Kopf auf meine Seite gedreht.

"Fertig mit Starren?", fragte er plötzlich leise. Verlegen legte ich mich wieder hin. "Ich habe nicht gestarrt". "Hast du", erwiderte JJ schmunzelnd. "Habe ich nicht". "Hast du". Schnaubend gab ich auf. Ein Arm legte sich um meine Taille. "Nicht so schnell". Ich legte meine rechte Hand über seine und wollte ihn daran hindern, mich zu kitzeln. Dabei hatte ich einen halben Lachkramp, da ich das beissende Gefühl nicht ertragen konnte.

Auf einmal vibrierte mein Handy und dazu erklang der Anrufklingelton mit meinem Lieblingslied "Sex, Drugs, Etc. von Beach Weather". Ich lehnte mich zum kleinen Tisch direkt neben den Bett und sah Sarah's Namen auf dem Display aufleuchten.

"Sarah?" "Hey Gia, wo bist du?" "Bei JJ wieso", antwortete ich ihr, während ich einen kurzen Blick auf den Pogue warf, welcher sofort ein fragendes Gesicht aufsetzte. "Ich glaube, ich habe das Inselzimmer gefunden". "Was?", entwich es mir überrascht. "Pope, Kie und John B sind schon auf dem Weg". "Okay, wir kommen". Danach legte ich das Telefonat auf.

"Was gibts?" "Sarah glaubt, sie habe das Inselzimmer gefunden". "Die glaubt doch noch viel, wenn der Tag lange ist", murmelte JJ und liess sich wieder zurück aufs Kissen sinken. "Hey", sagte ich und schnappte mir seine Hand, um ihn mit aller Kraft auf die Beine zu bekommen. "Komm schon, wir müssen los". "Können wir nicht einfach hier bleiben und weiter rummachen?", reklamierte JJ und nutzte meine Hand welche seine hielt, um mich zu ihm ins Bett zu ziehen. Plötzlich lag ich wieder auf ihm. "JJ", warnte ich ihn doch er hatte bereits seine Lippen auf meine gelegt. Das Feuer in mir wollte wieder durchbrennen, doch dieses mal konnte ich mich mit grössten Anstrengungen zurück halten. Nach viel zu kurzer Zeit löste ich mich von ihm. "Komm schon, aufstehen".

Ich hüpfte aus dem Bett und lief nur mit einem grossen Shirt von JJ bekleidet ins Bad. Da band ich mein lockiges Haar zu einem ausgefransten Bun zusammen und schlüpfte schliesslich wieder in meine am Boden liegende Kleidungsstücke von Gestern. Als ich aus dem Bad lief, lag JJ tatsächlich immer noch im Bett. Still beobachtete er mich. Ich schnappte mir ein in der Ecke rumliegendes Shirt und war es ihm zu. "Aufstehen, na los". "Du nervst", kommentierte er brummend und raffte sich danach aber auf. "Danke".

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Da wir die Nacht zuvor zu Fuss gekommen waren, mussten wir den ganzen Weg auch wieder zurück laufen. Irgendwie kam mir dieser jetzt viel länger vor als gestern.

Von John B aus kamen wir schneller zur Figure Eight Seite. Die Chance nutzte ich aus, um mir noch schnell ein Toast aus der Küche zu schnappen. JJ tat es mir nach.

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Nach 20 Minuten kamen wir endlich bei den Camerons an. Wenn Sarah hier nicht ihr zu Hause hätte, würde ich glatt sagen, das Haus widerte mich an. Nachdem was alles geschehen war, würde ich es nie wieder mit den selben Augen sehen.

JJ und ich traten durch die offen stehende Eingangstüre und riefen nach den Anderen. "Hier oben", kam es von Kie. Mit zwei Stufen gleichzeitig rannte ich die Treppe zum zweiten Flur hinauf. Am Ende des Ganges befand sich eine offene Tür, durch welche ich wenige Sekunden später auch trat.

Vor Staunen konnte ich erst mals gar nichts sagen. Die Wandtapeten waren im ganzen Raum runtergerissen worden und lagen verstreut und zerrissen am Boden. Doch hinter den Tapeten befand sich keine kahle, leere Wand sondern eine Zeichnung. Eine ganze Malerei, besser gesagt. Darauf befanden sich Häuser, Pärke und grosse Landschaften.

"Das ist eine Karte der Insel", kam es plötzlich von John B. "Du hast recht JB. Hier ist der Leuchtturm", erwiderte JJ. "Omg". "Das war die ganze Zeit hier".

"Wir müssen nach einem Schlüssel suchen", sagte Pope. Wir alle stimmten ihn zu und verteilten uns im Raum. "Was soll hier aussehen wie ein Schlüssel?", murmelte Sarah fragend. Ich fuhr mit der Hand über ein kleines, mit brauner Farbe gemaltes Holzhaus. Es fühlte sich rau an, so alt.

"Ich glaube ich habs", sagte JJ laut und wir alle stürmten zu ihm. "Dieser Baum hier steht immer noch auf der Goat Island. Wisst ihr, wie er heisst?" "Engelseiche" murmelte Pope. "Genau und hier ist das Schlüsselloch". JJ's Finger fuhr über den Baum, welcher ein Schlüsselloch eingraviert hatte. "Das heisst das Kreuz liegt begraben am Fusse des Engels", löste Pope das Rätsel. "Ach du Scheisse", rief Kie freudig. "Das ist es". "Nichts wie los", kam es übermütig von Pope, bevor er auch schon aus dem Zimmer stürzte. "Ich bin Sherlock Homes. Das habe ich schon immer gesagt", sagte JJ selbstverliebt. "Na los Sherlock". Zusammen eilten wir zum Twinkie.

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