"Wir müssen sofort zu mir nach Hause", sagte Sarah auf einmal alarmiert, als sie von ihrem Telefongespräch zurückkehrte. "Was ist los?", fragte ich sie. "Etwas ist mit meinem Dad".
Mit John B hinter dem Steuer bretterten wir die Strassen zum Cameron Anwesen entlang. "Beeil dich", kam es von Sarah. "Denkst du, ich will das verpassen?", kommentierte John B kühl. Die Kook-Prinzessin sah ihn enttäuscht an.
Die restliche Strecke zu Figure Eight fuhren wir schweigend ab. Sobald unser Fahrer den Wagen hinter einem Absperrband der Polizei parkierte, sprang Sarah aus dem Auto und rannte Wheezie entgegen, welche ihr weinend in die Arme fiel. Wir anderen folgten ihr. "Wheezie, bleib bitte hier, ich sehe nach Dad, okay". Das Mädchen nickte und ging zurück ins Haus.
Zusammen eilten wir zum luxuriösen Bootssteg der Camerons, wo sich bereits eine ganze Menge von Polizisten gesammelt hatten, welche uns zuerst nicht einmal durchlassen wollten. Doch als Shoupe ihnen das Okay gab, hatten wir freie Bahn.
Im ersten Moment musste ich wieder an meine Flucht vor ein paar Tagen denken. Innerlich hoffte ich, dass Shoupe es mit der aktuellen Situation verdrängt hatte und er sich nicht plötzlich doch wieder dazu entscheidet, mich von der Insel zu schaffen.
Am Ende des Steges blieben wir stehen und sahen auf die wenig hundert Meter entfernte, auf dem Wasser schwimmende Yacht, auf der sich ebenfalls Ward Cameron befand.
Als dieser Sarah bemerkte, begann er fast schon verzweifelt zu rufen: "Sarah, geh wieder nach oben. Ich will nicht, dass du das mit ansehen musst". "Dad", schrie Sarah mit tränenerstickter Stimme. "Komm zurück. Wir können über alles reden". "Es tut mir leid, tut mir so leid", war das letzte was Ward von sich gab, bevor er ins Innere des Schiffes ging. "Dad", schrie Sarah wieder. Von weitem konnte ich mehrere Polizeiboote erkennen, welche sich der Yacht näherten.
Nachdem es einen ganz kurzen Moment still war, passierte alles auf einmal. Wir alle wurden von einer Hitzewelle erfasst und im gleichen Moment explodierte das Schiff auf dem Wasser. Während die auf gespickten Schiffsteile nach und nach ins Wasser fielen, liess auch die Hitze wieder ab. Ich spürte an der Vibration des Steges, wie schnelle Schritte immer näher zu uns kamen. Als ich auf die Seite sah, konnte ich Topper auf uns zu rennen sehen. Dieser fing Sarah im gleichen Moment auf, als sie zusammenbrach. Ihr ganzer Körper wurde von der Trauer überschüttet und immer wieder rief sie nach ihrem Vater. John B starrte immer noch Richtung Explosion und beachtete Sarah gar nicht. Dafür war Topper umso mehr für sie da.
Kie fiel Pope mit Tränen in den Augen um den Hals und er hielt sie fest bei sich. Während ich meinen Blick wieder nach vorne drehte, blieb er an JJ hängen. Wie es aussah, suchte er auch meinen Blick. In seinen Augen konnte ich Verbitterung erkennen, sonst zeigte er keinerlei Reaktion auf das Ganze, fast so wie ich.
Strikt blickte ich wieder auf das Wasser, wobei ich seinen Blick auf mir trotzdem noch deutlich spüren konnte.
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Stunden später sassen die Pogues und ich alle bei John B im Garten. Nur Sarah war nicht da, denn diese war mit Topper mitgegangen. Die letzten Sonnenstrahlen waren gerade hinter dem Horizont verschwunden und John B starrte in das vor ihm abbrennende Holz. Pope redete leise mit Kie und JJ rauchte einen Joint. Ausser seinen ständigen Blicke hatten wir seit unserer Auseinandersetzung keinen direkten Satz mehr miteinander gesprochen. Ich hatte mir fest vorgenommen, dass ich nicht die war, die sich entschuldigen würde. Ich hatte nichts falsch gemacht.
"Morgen steht wieder Schule an", versuchte Kie ein Gespräch mit uns aufzunehmen. "Ich werde schwänzen", kam es von JJ. "Nein, das wirst du nicht. Es ist wichtig, dass wir alle unseren Abschluss machen". "Gia?" "Hmm?". Langsam hob ich den Kopf und liess meine Gedanken Gedanken sein. "Kommst du morgen auch mit uns mit? Wir können schauen, dass du auch auf unsere Schule gehen kannst. Jetzt wo, du weisst schon, weg ist, hast du alle Wege offen, nicht?" Kie traf ins Schwarze. "Ich komme mit, mal sehen ob sich da was machen lässt". Das braunhaarige Mädchen nickte zufrieden.
"Die Schule ist gerade noch nerviger geworden", kommentierte JJ meine Antwort. Ich lachte laut auf und fühlte mich herausgefordert. "Weisst du was JJ, ich glaube ich bin auch dafür dass du morgen schwänzt. Am besten bis die Schule zu Ende ist". "Das würde dir gefallen was?" Unsere gegenseitigen Provokationen endeten mit einem Starrwettbewerb. "Ach, kommt schon Leute", sagte Kie, als hätte wir sie enttäuscht.
"Ich hau ab", meinte JJ dann und stand auf. "Tu das", stimmte ich seinem Vorhaben zu. Mit einem letzten bösen Blick in meine Richtung verliess er tatsächlich John B's Anwesen.
Ich atmete laut aus, so als hätte man mir gerade eine schwere Last von den Schultern genommen. "Wann verträgt ihr euch denn wieder?" Ich zuckte mit den Schultern und hatte auf einmal gar keine Lust mehr, über mich und den Pogue zu sprechen. "Ich verzeihe mich auch. Morgen ist ja Schule", sagte ich und verstellte bei den letzten Worten meine Stimme ein wenig tiefer. "Gia", rief Kie mir hinterher, doch ich gab nur noch ein: "Gute Nacht", von mir.
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ADDICTED
Fanfiction"Von klein auf lebte ich in einem Internat. Mittlerweile bin ich 17 und habe ausser den Verhaftungen der Polizei noch nichts anderes erlebt. Doch das änderte sich alles, als ich zu meinen fernen Verwandten, den Camerons, zog und dazu eine Gruppe von...