Ein schwerer Abschied

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Hello,

unsere Schule ist so inkompetent, wir haben ein Raum Problem, weshalb ich jetzt im Gang meine Mittagspause verbringen kann, aber natürlich darf man im Gang nicht essen wegen Corona. Thank you.

All the Love ~ L xx

《♡》

Der Abschied von Harry fällt mir am nächsten Tag extrem schwer. Am liebsten würde ich mit ihm Weihnachten feiern, aber mir ist klar, dass seine Familien ihn bei sich erwartet.

Bevor er mein Zimmer verlässt, verwickel ich ihn noch in einen letzten Kuss, der viel leidenschaftlicher wird, als eigentlich geplant. Ich befinde mich plötzlich mit dem Rücken gegen die Tür gepresst. Meine Hände befinden sich in seinen Haaren, die er eigentlich zu einem Dutt hochgebunden hat, allerdings zerstöre ich seine Friseur gerade. Seine Hände lagen bis gerade eben noch an meiner Hüfte, doch jetzt spüre ich sie unter meinem T-Shirt. Überrascht ziehe ich meine Augenbrauen hoch und erschaudere unter seinen Berührungen.

Keine Ahnung wie ein Abschiedskuss so eskalieren konnte, doch bevor noch mehr passieren kann, klopft Jemand ungeduldig gegen meine Zimmertür. Wir schrecken auseinander und sehen uns außer Atem an.

Harrys Dutt sieht so aus, als würde er jeden Moment auseinander fallen. Seine Lippen sind rot und angeschwollen.

Ich will ihn gerade wirklich ungern gehen lassen, doch mir ist bewusst, dass mir keine andere Wahl übrig bleibt. Mit einem Ziehen in der Brust begleite ich ihn nach unten, wo er sich noch von meiner Familie verabschiedet. Die anderen Jungs warten schon ungeduldig am Auto auf Harry.

Ich verabschiede mich von jedem mit einer Umarmung, bevor ich auch noch Harry in die Arme nehme und mich von ihm am längsten verabschiede.

Als Zayn losfährt, winke ich ihnen noch hinter her, bis ich sie nicht mehr sehen kann. Seufzend bleibe ich am Straßenrand stehen und starre im Gedanken in die Richtung, in die sie verschwunden sind.

"Mon petit?"

Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich zu Logan um.

Er steht mit zwei Tassen in der Einfahrt und lächelt mich traurig an. Er trägt eine Jogginghose und ein schlichtes weißes Shirt. Darüber liegt ein blauer Bademantel, den Mom in mal vor Ewigkeiten geschenkt hatte. Seine Haare sind zerzaust und er wirkt einfach nur fertig. Wenn mich nicht alles täuscht, kann ich kleine Bartstoppel an seinem Kinn erkennen.

"Komm wir gehen rein, nicht das du mir noch bei dieser Kälte erfrierst" ,spricht Logan weiter und drückt mir meine Tasse in die Hand.

Erst jetzt fällt mir auf wie kalt es hier eigentlich ist. Noch dazu stehe ich nur in Hausschuhen im Schnee, was die ganze Situation nicht gerade wärmer werden lässt. Logan legt seine Hand zwischen meine Schulterblätter und führt mich zurück in das Haus.

Im Wohnzimmer setzen wir uns zu unsere Familie an den Frühstückstisch. Alle sind ziemlich müde wegen letzter Nacht, weshalb das Essen eher ruhiger verläuft. Ich schiele immer mal wieder zu Logan, der ziemlich zerknirscht aussieht. Es wirkt so, als hätte er wieder nicht geschlafen, was mir einen Stich versetzt. Ich will, dass es ihm gut geht.

Kyles mitleidige Blicke entgehen mir auch nicht, weshalb ich mir sicher bin, dass sich zumindest die zwei nicht gestritten haben, sondern er wirklich wieder "nur" einen Alptraum hatte.

"Hast du heute noch irgendetwas geplant?" ,fragt Mom mich, als wir alle fertig mit Essen sind.

"Ich wollte später noch kurz bei Eric vorbeischauen. Er hat mir angeboten ein Tattoo zu stechen, da konnte ich nicht Nein sagen. Außerdem lerne ich seine Freundin kennen" ,erzähle ich mit einem breiten Lächeln, da ich wirklich froh darüber bin, dass wir uns auch noch nach all den Jahren wie früher verstehen.

"Ich würde gern nochmal heute Abend nur mit der Familien deinen Geburtstag feiern. Ein paar Brettspiele spielen und einfach ein bisschen Zeit mit euch verbringen. Also wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr euch alle für heute Abend Zeit nehmen könntet."

Nachdem wir alle Mom versichert haben, dass wir da sein werden, räumen wir den Tisch ab und verziehen uns alle in unsere jeweiligen Zimmer.

Lang bleibe ich allerdings nicht allein, denn Logan kommt keine Sekunde später in mein Zimmer und schließt die Türe leise hinter sich. Er lächelt mich an, während er nervös seine Hände ineinander legt und auf mich zukommt.

Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen hoch und beobachte ihn. Seinen Bademantel hat er mittlerweile abgelegt.

"Ich wollte dich fragen, ob du mir nahher schreiben kannst, wenn du bei Eric fertig bist. Ich würde dich gern abholen, weil ich dir noch dein Geburtstagsgeschenk geben möchte."

"Du hast noch ein Geschenk? Ich dachte Eric wäre dein Geschenk an mich gewesen" ,sage ich etwas überfordert, da ich gar nicht mehr damit gerechnet habe, dass ich noch etwas von Logan bekomme. Von Eric weiß ich nämlich, dass Logan mit ihm Kontakt aufgenommen hat, um mir eine Freude zu bereiten. Er wusste, dass ich Eric unbedingt widersehen wollte.

"Das mit Eric war nicht wirklich ein Geschenk. Ich wusste, dass du ihn gern wiedersehen willst, da hab ich es halt möglich gemacht" ,spielt er es runter, was mich ganz ehrlich sprachlos macht.

Ich weiß, dass es bestimmt nicht einfach war, Eric zu erreichen und das alles auszumachen. Wenn das für ihn keine große Sache war, bin ich gespannt was sein eigentlich Geschenk für mich ist. Hoffentlich hat er nicht übertrieben.

"Du weißt glaub ich gar nicht, wie dankbar ich dir dafür bin. Ich hätte mich im Leben nicht getraut Eric zu suchen und auf ihn zuzugehen. Du hast mir damit einen riesigen Gefallen getan." Ich schüttel etwas ungläubig den Kopf, während ich spreche, da ich einfach nicht verstehen kann, wie selbstverständlich das für ihn ist. Sobald ich fertig bin, umarme ich ihn, um ihm meine Dankbarkeit irgendwie zu zeigen. Meine Worte scheint er ja nicht zu verstehen.

"Ich habs gern gemacht. Schreibst du mir später?"

"Ja mach ich, weißt du wo sein Tattoostudio ist oder muss ich dir den Standort schicken?" ,frage ich, nachdem ich mich wieder gelöst habe.

"Es wäre sehr nett, wenn du das tun würdest" ,lacht Logan und macht Anstalten zu gehen, doch irgendetwas hält ihn noch auf. Er zögert einen Moment, bevor er mir wieder in meine Augen sieht und sich am Nacken kratzt.

"Sag mal, hast du noch die Kondome, die ich dir vor zwei Jahren geschenkt habe?"

"Logan, du wirst nicht mit Kyle schlafen, wenn Mom im selben Haus ist!" ,zische ich fassungslos, weshalb Logan seine Arme entschuldigend hochhält.

"Warum willst du überhaupt welche? Ich dachte ihr benutzt keine mehr?" ,frage ich interessiert, als mir wieder der Test einfällt, den Logan vor Monaten mal gemacht hat. Da er laut diesem keine Geschlechtskrankheiten hat, wäre es jetzt durchaus kein Problem, wenn sie ohne schlafen würden.

"Wir haben in letzter Zeit wieder mehr Lust auf Kondome. Abwechslung ist wichtig beim Sex" ,erklärt Logan mir mit einem Grinsen, das er immer bei diesem Thema aufsetzt.

Augenrollend laufe ich zu meinem Schreibtisch und ziehe die Kondome aus der Schublade.

"Bitte verstört niemanden" ,sage ich, während ich ihm die Kondome hinhalte. Logan nimmt sie dankbar an, bevor er zügig mein Zimmer verlässt.

Brave Enough // LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt