unexpected love || h.s

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Nach zwei Stunden Fahrt, kamen wir endlich am Zielort an. Dass ich weit wegwollte, nahm Harry ernst und hatte uns mal eben an die Südküste Englands gefahren. Nun befanden wir uns in Brighton und schlenderten durch die schöne Innenstand.

"Wir müssen jetzt sofort etwas essen, sonst kann ich für nichts garantieren", merkte Harry an, wobei ich ihm direkt zustimmte.

Der spontane Trip war zwar eine super Idee - aber nicht wirklich gut durchdacht. Da wir am Morgen direkt zu Ava aufgebrochen waren, hatten wir auch noch nichts gegessen. Unser Frühstück bestand dann aus einem Müsliriegel, den Harry noch im Auto rumliegen hatte und den Rest seiner Apfelschorle von unserem McDonald's Trip. Wer trank bitte freiwillig Apfelschorle?!

"Da vorne ist noch ein Tisch frei." Ich deutete in eine Gasse rechts von uns, in der mehrere Tische draußen platziert waren. Die meisten waren bereits besetzt, aber vor einem kleinen Lokal schien noch etwas frei zu sein.

Harry überlegte nicht lange, schnappte sich meine Hand und lief direkt auf den freien Platz zu. Als wir saßen, inspizierten wir augenblicklich die Speisekarte. Es stellte sich heraus, dass wir uns ein Café ausgesucht hatten mit einer großen Auswahl an Brunch-Gerichten. Beim Durchstöbern der Karte lief mir bereits das Wasser im Mund zusammen und da wir beide großen Hunger hatten, bestellten wir auch dementsprechend viel.

"Ich befürchte, wir brauchen größere Tische", witzelte die junge Bedienung, als sie versuchte den Teller mit Waffeln noch in die letzte freie Ecke zu quetschen.

Die Leute von den anderen Tischen drehten sich schon zu uns um, weil wir wirklich die halbe Speisekarte vor uns stehen hatten. Aber in dem Augenblick störte uns das herzlichst wenig und wir fingen direkt an zu essen. Das Essen schmeckte auch tausendmal besser, als es wahrscheinlich tatsächlich tat, aber ich in dem Moment zweifelte ich wirklich an, ob ich jemals etwas besser in meinem Leben gegessen hatte.

Harry war gerade dabei, sich ein Stück von den Pancakes abzuschneiden, als sein Handy auf dem Tisch aufleuchtete. Er hielt in seiner Bewegung inne, während er die Nachricht las und ließ dann mit einem lauten Klirren das Besteck auf den Teller fallen. Irritiert beobachtete ich ihn dabei, wie er das Handy in die Hand nahm, seine Mimik ernst wurde und die Falte auf seiner Stirn sich immer weiter ausprägte, desto öfters seine Augen über das Display huschten.

"Was ist los?", wollte ich besorgt wissen, da er plötzlich so komisch war.

"Nichts", murmelte er abwesend. "War nur eine Mail eines Professors." Er legte das Handy wieder zurück auf den Tisch und setzte ein Lächeln auf - das aber eindeutig erzwungen war. "Gib mir mal bitte dein Handy."

Ich war zwar immer noch sichtlich verwundert, was in dem Augenblick los war, aber reichte ihm einfach das besagte Objekt. Dann schaute ich ihm dabei zu, wie er erst mein Handy komplett ausschaltete und danach seins.

"Hast du gerade erfahren, dass wir verfolgt werden und wirfst gleich unsere Telefone ins Meer, damit wir nicht mehr auffindbar sind?"

"Du schaust eindeutig zu viele True Crime Dokumentationen", lachte er. "Ich wollte nur dafür sorgen, dass uns nichts den Tag vermiesen kann und wir uns einfach auf uns konzentrieren."

Harry legte seine Hand auf meine und lächelte mich von der anderen Seite des Tisches aus an. Sein Verhalten war merkwürdig und ich wusste nicht, ob ich ihm das glauben sollte - eine andere Wahl hatte ich allerdings auch nicht wirklich. Aber anscheinend wollte er wirklich nur den Tag mit mir genießen und das freute mich natürlich.

Nachdem wir das ganze Essen verdrückt hatten, schlenderten wir durch die Innenstadt, besuchten die verschiedensten Läden und hatten eine wirklich schöne Zeit. Wir hatten so viel Spaß, dass mir mittlerweile der Bauch wehtat und meine Mundwinkel keine Lust hatten, sich jemals wieder nach unten zu ziehen. Harry haute einen Witz nach dem anderen raus und obwohl diese echt grottenschlecht waren, musste ich doch jedes Mal lachen.