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"Ich hole dich um neun Uhr ab!", rief Harry mir mit einem breiten Grinsen hinterher und lief dann zufrieden die Straße weiter bis zu seinem Haus.

Mit einem langen Seufzer drehte ich mich zur Haustür und schloss diese auf. Natürlich hatte die Mannschaft von Noah und Mason das Turnier gewonnen und jetzt musste ich später mit Harry auf diese verdammte Party gehen. Es lag ja nichtmal daran, dass ich mit ihm dorthin gehen würde - ich verbrachte wirklich gerne mit ihm Zeit. Aber ich hatte keine Lust auf all die anderen Leute, die sich dort ansammeln würden. Ich gab zu, ich war noch nie auf einer Hausparty gewesen, aber ich hatte genug Filme gesehen, um zu wissen, dass diese gerne mal eskalierten und sich dort nur viel zu betrunkene Teenager aufhielten, die mit Drogen dealten. Wahrscheinlich malte ich mir die Situation auch nur wieder viel zu schlimm aus, aber ich hatte irgendwie Angst.

"Wo warst du denn die ganze Zeit?" Mum kam direkt auf mich zu und schloss mich in eine Umarmung, nachdem ich das Haus betreten hatte. "Du solltest doch nur die Einladung einwerfen. Ich habe mir Sorgen gemacht."

Erstmal drückte ich sie ein Stückchen von mir weg, da ich echt das Gefühl hatte, sie würde mich gleich zerquetschen. Dann überlegte ich ernsthaft, ob ich sie anlügen sollte oder ob ich ihr einfach sagen sollte, dass ich mit Harry unterwegs war.

"Ich bin noch spontan mit Harry und ein paar anderen Leuten zu einem Fußballspiel gegangen", beruhigte ich sie und fühlte mich auch nicht ganz so schlecht, da ich ihr ja somit die ganze Wahrheit gesagt hatte.

"Dann schreib mir aber bitte nächste Mal eine Nachricht, dass du noch weg bist", sagte sie tadelnd und deutete mit dem Zeigefinger auf mich.

Ich nickte nur als Antwort und dann wollte Mum auch schon wieder in die Küche verschwinden, allerdings hielt ich sie noch auf.

"Mum?"

Sie blieb im Türrahmen stehen und schaute mich abwartend an. Zugegeben fiel es mir etwas schwer, die darauf folgende Frage zu stellen, da ich dies noch nie getan hatte.

"Uhm... Ist das okay, wenn ich heute Abend auf eine Party gehe?"

Man sah Mum ganz genau an, dass sie überrascht war, denn sie zog ihre Augenbrauen in die Höhe. Sie wusste, dass ich nicht so viele Freunde hatte und auch noch nie auf einer Party war und sie hätte wahrscheinlich auch nicht damit gerechnet, dass ich sie jetzt sowas fragen würde. Allerdings bildete sich schnell ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen und es freute sie wohl, dass ich endlich mal rausgehen würde.

"Natürlich ist das okay."

Ich erwiderte ihr Lächeln und verschwand dann nach oben in mein Zimmer. Allerdings waren damit noch längst nicht alle meine Probleme gelöst. Was sollte ich anziehen? Ein Kleid oder doch eher Jeans? Diese Frage erledigte sich schnell, denn ich besaß gar kein Kleid, das sich für eine Party eignete. Oh Gott, ich brauchte unbedingt Hilfe. Deswegen griff ich schnell nach meinem Handy und rief meine beste Freundin an. Deswegen griff ich schnell nach meinem Handy und schickte meiner besten Freundin eine Nachricht.

Ich: SOS!!!!

Es dauerte keine zehn Minuten, da fing mein Handy an zu klingeln und ich las Sydneys Namen auf dem Display. Auch, wenn wir uns momentan in verschiedenen Ländern befanden, ich konnte immer auf sie zählen.

"Jaz?! Was ist los??", fragte sie direkt panisch nach, was mich zum Lachen brachte.

Ich stellte sie auf laut und öffnete die Türen meines Kleiderschranks, während ich ihr mitteilte, dass ich auf eine Party gehen würde.

"Du gehst auf eine Party?", hakte sie nochmal nach und war genauso verwundert wie Mum und auch ich. "Ich habe dich doch schon hundertmal versucht zu überreden, aber du wolltest nie."

unexpected love || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt