"Scheiße", fluchte ich am nächsten Morgen und hielt mir vor Schmerzen den Kopf. Wie viel hatte ich denn nur getrunken?
"Guten Morgen", brummte plötzlich eine tiefe Stimme neben mir, was mich erschrocken die Augen aufreißen ließ.
In Blitzesschnelle setzte ich mich auf und schaute zur Seite, wo mich ein verschlafener Harry mit seinem typischen Grinsen empfing. Zwar war das völlig unnötig, aber trotzdem wagte ich erstmal einen Blick an mir herab um glücklicherweise festzustellen, dass ich ein Shirt und auch Unterwäsche trug.
"Du hast zwar jetzt etwas an, aber wir hatten trotzdem Sex heute Nacht."
Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und schaute Harry fassungslos an, derweil mir die Röte nur so ins Gesicht stieg. Meine Erinnerungen an die letzte Nacht waren so vage, dass ich nicht genau wusste, ob er lustig sein wollte oder das wirklich passiert war.
"Was?", brachte ich nur krächzend heraus.
Harry fing jedoch glücklicherweise an zu lachen, wodurch ich mich wieder beruhigen konnte und er dann erstmal einen ordentlichen Schlag mit dem Kissen direkt ins Gesicht kassierte.
"Wäre es denn so schlimm, wenn es wirklich passiert wäre?", fragte er dann nach, wodurch er die Situation nochmal tausendmal schlimmer machte und ich konnte wetten, dass mein Kopf mittlerweile einer Tomate glich.
"Ähm... a-also ich...", stotterte ich vor mich hin und wusste nicht wirklich, was ich antworten sollte.
Ich hoffte, dass Harry jeden Moment wieder anfangen würde zu lachen, weil er nur am scherzen war, aber er blieb komischerweise ziemlich ernst. So verwirrt wie in diesem Augenblick, war ich in meinem ganzen Leben noch nie gewesen.
"Das war nur Spaß", fing er dann doch wieder an zu grinsen, weil er wohl bemerkte, wie unangenehm mir diese ganze Situation war.
Ich versuchte zu lachen, aber es klang genauso fake wie es auch war. Harry und ich teilten einfach nicht den selben Humor, das war offensichtlich.
"Ich glaube, ich gehe besser nach Hause", teilte ich ihm dann mit und stand auf um meine Sachen zusammenzusuchen.
Als ich alles hatte, lief ich direkt auf seine Zimmertür zu, ohne ihm auch nur noch einen Blick zu würdigen.
"Man sieht sich dann... irgendwann."
Das war vielleicht nicht der netteste Abgang, aber ich musste einfach so schnell es ging hier weg. Die ganze Situation war doch absurd und einfach nur unangenehm. Er war der beste Freund von meinem Bruder, da konnte ich doch nicht einfach die Nacht bei ihm verbringen. Und Harrys Scherze machten das ganze auch nicht besser.
Zum Glück war seine Familie noch am Schlafen oder einfach schon unterwegs, weswegen ich unbemerkt das Haus verlassen konnte. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, aber ich wusste ganz genau, dass meine Mum mich umbringen würde. Meine Eltern hatten sich bestimmt unheimliche Sorgen gemacht, da ich einfach nicht nach Hause gekommen war nach der Party. Ich war so dumm, ich hätte einfach Zuhause bleiben sollen.
Als ich dann vor unserer Hautür stand, überlegte ich sogar echt, einfach wieder zu Harry zurück zu gehen und mich dort zu verstecken. Meine Eltern würden sicherlich ausrasten, wenn sie nicht schon längst auf dem Weg zur Polizei waren um eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Jedoch war ich dann umso verwirrter als meine Mum mir die Tür öffnete und mich mit einem breiten Lächeln empfing.
Ich wollte schon anfangen, mich zu entschuldigen, allerdings kam sie mir direkt zuvor.
"Genauso sah ich früher auch immer nach Partys aus", lachte sie und deutete auf mein Gesicht und meine zerzausten Haare.
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unexpected love || h.s
ФанфикMein Leben verwandelte sich erst in die reinste Katastrophe, als meine Erzfeindin vor mir stand und mein Bruder sie als seine neue Freundin vorstellte. Während ich dann versuchte, sie wieder loszuwerden, trieb mich das Drama in die Arme einer unerwa...